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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Entweder bin ich ziemlich dämlich oder ich verstehe es einfach nicht.«
    »Aha«,
sagte Kolea, während er sich zu den Männern auf der anderen Seite des Parks
umdrehte und sie bei ihrem Gehopse beobachtete. »Ist das nur eine kleine
Erholungspause zwischen den Schichten?«
    »Ja.
Ich mag die frische Luft.«
    Er
drehte sich um und sah das ironische Grinsen auf ihrem Gesicht.
    »Eigentlich
habe ich auf Sie gewartet. Obel meinte, Sie würden Ihre Männer am Ende der
Übung hierher zurückbringen.«
    »Auf
mich?«
    »Auf
Sie.«
    »Warum?«
    »Weil
mir danach war, mich einzumischen, wo es nicht erwünscht ist. Haben Sie eine
Minute Zeit für mich?«
    Er
setzte sich auf die Bank neben sie.
    »Wissen
Sie noch, worüber wir uns unterhalten haben? In Bhavnager? Sie haben sich mir
anvertraut.«
    »Das
habe ich. Wem haben Sie es erzählt?«
    Sie
schlug ihm spielerisch mit dem Buch auf den Arm.
    »Niemandem.
Aber das ist genau der Punkt. Sie sollten es tun.«
    »Fangen
Sie nicht schon wieder damit an.«
    »Beantworten
Sie mir einfach eine Frage, Sergeant. Suchen Sie den Tod?«
    Kolea
öffnete den Mund, um zu antworten, und überlegte dann.
    Er war
ziemlich verblüfft. »Natürlich nicht. Es sei denn, Sie betrachten es als
Todeswunsch, dass ich mich für die Imperiale Garde verpflichtet habe.«
    Sie
zuckte die Achseln. »Leute machen sich Ihretwegen Sorgen.«
    »Leute?«
    »Einige
Leute.«
    »Welche
Leute?«
    Curth
lächelte. Er mochte ihr Lächeln. »Hören Sie auf, Gol«, sagte sie. »Ich werde
nicht ...«
    »Ich
habe Sie ins Vertrauen gezogen. Da wäre es nur recht und billig, wenn Sie mir
auch vetrauen würden.«
    Sie
legte das Buch nieder und streckte die Arme aus. »Erwischt. In Ordnung. Recht
und billig. Einer dieser Leute ist Varl.«
    »Ich
sollte ...«
    »Nichts
zu ihm sagen«, warf sie schnodderig ein. »Streng vertraulich, wissen Sie noch?«
    »Also
schön«, knurrte er.
    »Varl
... neben einigen anderen, glaube ich ... ist der Ansicht, dass Sie unnötige
Risiken eingehen. Sie glauben, es liegt daran, dass Sie Frau und Kinder
verloren haben und sich unbedingt eine ... wie haben sie es genannt? Eine
Wiedersehenskugel einfangen wollen.«
    »Wiedervereinigungskugel.«
    »Genau.
Das war es. Jedenfalls glauben sie das. Aber ich weiß es besser, oder nicht?«
    »Und?«
Er nahm ihr Buch und blätterte darin. Gedichte. Lange, alte Gedichte wie die,
mit denen er sich vor fünfundzwanzig Jahren in der Grundschule herumgequält
hatte.
    »Und,
machen sie sich zu Recht Sorgen?«
    »Nein.«
Er warf ihr einen raschen Blick zu und sah, dass sie ihn eindringlich musterte.
»Nein ... ich gehe keine ... keine unnötigen Risiken ein. Ich glaube nicht,
dass ich es tue. Nicht absichtlich.«
    »Aber?«
    Kolea
kaute einen Moment auf seiner Unterlippe. Er starrte nach unten auf das Buch
und schüttelte kurz den Kopf. »Es gab einen Moment. Bei dem Angriff. Ich bin
ins Feindfeuer gelaufen. Ich ... es war mir egal. Varl hat es gesehen. Ich habe
immer noch keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe.«
    »Dass
Sie flüchten wollen?«
    Er
wandte den Kopf und begegnete ihrem Blick. Es lag keine Arglist darin. Nur
Anteilnahme. Die Anteilnahme, die sie zu einer großartigen Ärztin machte.
    »Wie
meinen Sie das?«
    »Wir
wollen alle flüchten. Vor Armut, Furcht, Tod, Schmerz. Flüchten vor allem, was
wir am und im Leben hassen. Und wir haben alle unsere eigenen Methoden. Die
Geister, die trinken, um das Grauen des Krieges zu ertränken. Diejenigen, die
spielen. Diejenigen, die einen Aberglauben bemühen für alles, was sie tun.«
    Beim
Reden zog sie ein Päckchen Lho-Stäbchen aus der Jackentasche und zündete sich
eines an. »Bei mir sind es schlechte, alte Poesie, eine Parkbank in künstlichem
Sonnenlicht und diese verdammten Dinger.« Sie nahm einen Zug. Sie hatte schon
vor Jahren damit aufgehört, nachdem sie ihre Zulassung als Ärztin bekommen
hatte. In den letzten Monaten hatte sie sich ihr altes Laster wieder angewöhnt.
»Und ab und zu mag ich ein Glas Sacra. Feth, ich flüchte auf alle möglichen
Arten, nicht wahr?«
    Er
lachte, teils über ihre freimütigen Bemerkungen und teils über den Klang des
tanithischen Fluchs mit ihrem verghastitischen Akzent. Sie gehörte zu den
Wenigen aus der Vervunmakropole, die sich freudig dieses Fluchs von jener
anderen Welt bedienten.
    »Aber
für Sie«, fuhr sie fort. »Für Sie gibt es keine Flucht, oder? Trinken,
Narkotika ... wahrscheinlich machen die alles nur noch schlimmer. Die

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