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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Laute reagierte, obwohl sie die Worte
gar nicht hören konnte. Er schob sie weiter durch die Menge. Er betete zum
Gott-Imperator der Menschheit, dass der Lautsprecher dieses furchtbare Wort
nicht noch einmal äußern würde.
    Cardinale
hatte das Tor zum Platz erreicht, durch das sich die Arbeiter zwängten, um zum
Schlagbaum zu gelangen. Er versuchte die Geräusche auszusperren und hatte die
Hand so fest um seinen kleinen silbernen Adler gekrampft, dass sich die
Flügelspitzen in seine Handfläche bohrten. Plötzlich registrierte er den
Schmerz und entspannte die Hand.
    Cardinale
schaute sich um und versuchte die anderen Mitglieder der Gruppe auszumachen,
ohne den Kopf zu heben. Er erblickte Adare und Doyl. Von dem Jungen und dem
weiblichen Scharfschützen war nichts zu sehen.
    Das
Tor war über den Schlagbaum mit dem Damm verbunden, einer massiven eisernen
Zugbrücke, die an dicken Ketten aus dem Windenhaus über der Kluft herabgelassen
und heraufgezogen werden konnte. Als die Metallmasse mit donnerndem Krach
herabfiel, fingen die Blutpakt-Sklaventreiber damit an, die Arbeiter in Reih
und Glied zu peitschen. Sie öffneten die Sperre vor dem Tor.
    Eine
Elektropeitsche traf Cardinale an der Wade, und er sank mit zuckendem Bein auf
ein Knie.
    »Auf! Auf!«,
brüllte ein Sklaventreiber in der Nähe, obwohl sein heiseres Gebrüll mehr den
Arbeitern galt, die unter der Einwirkung der Peitsche gänzlich zu Boden
gegangen waren.
    Cardinale
spürte, wie eine starke Hand seinen Arm stützte, und kam wieder hoch. Doyl war
direkt neben ihm.
    »Ihr
Bein?«, flüsterte der Späher.
    »Es
geht schon. Wir müssen durch dieses Tor.«
    »Ich
weiß.« Doyl drehte sich um und sah Adare ein paar Reihen hinter ihnen.
    »Die
ersten fünfzig!«, brüllte ein Sklaventreiber, der wie der Lautsprecher in einer
ihm unbekannten Sprache redete. »Die ersten fünfzig für die Beta-Kuppel!«
    Peitschen
knallten, und sie strömten durch das Tor auf die Zugbrücke und den Damm
dahinter. Der Damm war eine Betonrampe, breit genug für einen Lastwagen. Die
Überdachung bestand aus drahtverstärktem Panzerglas, und beleuchtet wurde die
Konstruktion von einfachen Leuchtröhren, die in die Wände eingelassen waren.
    »Sind
alle beisammen?«, flüsterte Adare.
    »Ja«,
erwiderte Doyl. »Nicht umschauen. Milo und Nessa sind ungefähr zwanzig Meter
hinter uns. Ich habe beide gesehen.«
    Es gab
eine Verzögerung. Die Sklaventreiber drängten die Arbeitstrupps in Einerreihen
an die Wand, um einen Lastwagen durchzulassen. Cardinale nutzte die Gelegenheit
dieser Pause, um sich zu bücken und die schmerzende Wade zu reiben.
    »Ach
du Scheiße«, sagte er plötzlich.
    »Was
ist?«
    Cardinale
durchsuchte seine Taschen und die Falten seiner Kleidung. Die dünne Kette war
noch um seine Hand gewickelt, aber sie war gerissen. Der silberne Adler war
verschwunden.
    »Bewegt
euch! Bewegt euch!«, schrie ein Sklaventreiber nun, da der Lastwagen durch war.
Die Arbeiter setzten den Marsch den Damm entlang fort.
    »Er
muss abgerissen sein«, sagte Cardinale.
    »Schon
gut. Es spielt keine Rolle«, sagte Adare.
    »Und
wenn sie den Anhänger finden?«, sagte Cardinale, während er sich die kleinen
Löcher in der Handfläche rieb, in die sich die Flügelspitzen gebohrt hatten.
    »Jetzt
hören Sie endlich auf damit. Lassen Sie das meine Sorge sein.«
    Sie
waren halb über den Damm.
    Alles
klar? , gestikulierte
Milo verstohlen zu Nessa.
    Bestens.
Das war grausig .
    Ja.
    Sie
näherten sich der Eintrittsporta nach Ouranberg, der zyklopischen Torfestung,
die den Damm und die nördliche Zugangsstraße bewachte. An den Batterien
flatterten Blutpakt-Banner.
    Fast
geschafft.
    Während
der Lautsprecher auf dem Versammlungsplatz noch immer seinen giftigen Sermon
herausbrüllte, riss einer der Sklaventreiber an der Kette seines Hass-Hunds. Er
nagte an den dreckigen Steinplatten herum.
    Er
hatte etwas gefunden.
    Der Sklaventreiber
beugte sich vor und harkte mit seinen vernarbten Fingern durch den schmierigen
Dreck. Etwas Silbernes glänzte.
    Ein
winziger Doppeladler. Ein imperiales Totem.
    »Alarm!«,
schrie er, wobei Speichel durch seine verfaulten Zähne spritzte. »Alarm!
Alarm!«
     
    Sirenen
heulten los. Die Masse der Sklaven auf dem Damm sah sich voller Panik um, als
die Leuchtröhren in der Wand bernsteinfarben zu blinken anfingen. Die Porta
nach Ouranberg war so nah.
    »Weitergehen!«,
sagte Adare.
    »Was
machen wir jetzt?«, stammelte Cardinale.
    »Weitergehen,
wie ich gesagt habe.

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