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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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den Laderaum und schaltete das bernsteinfarbene Licht über der
Luke ein. Fertig machen.
    Die
Männer erhoben sich in der blauen Düsternis, zogen die Schnüre an ihrem
Arretierhaken straff und setzten die Gasmasken auf. Zhyte holte seine eigene
Gasmaske heraus, schüttelte sie aus und zog sie sich über den Kopf, dann
korrigierte er den Sitz, bis die Augenschlitze aus Plastik richtig saßen und
die Maske seine Kom-Vorrichtung nicht beeinträchtigte. Er schloss die
Druckknöpfe, welche die Maske an den Schultern verankerte, und zog den
Versiegelungsreißverschluss zu.
    Jetzt
war er blinder denn je, in einen chemisch behandelten Kokon gehüllt, der ihn
erstickte und die Geräusche seiner eigenen Atmung verstärkte.
    »Abzählen«,
sagte er in sein Kom.
    Die
Männer antworteten rasch und effektiv in der Reihenfolge der Trupps, indem sie
ihre Nummer nannten und bestätigten, dass ihre Gasmasken saßen. Zhyte wartete,
bis auch die Letzten die Maske versiegelt hatten.
    »Luken
öffnen!«
    »Öffnen,
aye!«, antworteten die Führungsmänner über Kom.
    Das
Boot ruckte und bebte, als die Seitenschleusen aufglitten und sich die Trimm
des Boots änderte. Die Lufttemperatur im Laderaum sank rapide, und das Licht
nahm einen Ockerton an.
    »Seile
bereitmachen! Neunzig Sekunden!«
    Die
Frontmänner waren Silhouetten vor den düsteren gelben Rechtecken der geöffneten
Schleusen, und der Fahrtwind zupfte an ihrer Kleidung.
    Zhyte
zückte seine Boltpistole, hielt sie sich ein wenig unbeholfen vor das Visier, vergewisserte
sich, dass das Magazin voll war, und schob sie wieder ins Halfter.
    Fast
da.
     
    Das
laute Knallen des Ballons ließ Hauptmann Viltry abrupt zu sich kommen. Ihm
schwirrte der Kopf, und sein Körper fühlte sich merkwürdig schwerelos an. Er
hatte keine Ahnung, wo er sich befand.
    Er
versuchte sich zu erinnern. Er versuchte herauszufinden, was in aller Welt er
hier tat. Es war kalt, und alles war stockfinster. Wie betrunken, mit wundem
Hals, schaute er empor und sah undeutlich den Ballon über sich, an dem er hing.
    Er war
abgesprungen. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Gott-Imperator, irgendwas hatte
seinen Vogel auseinander genommen ... und auch den Rest seiner Staffel. Er sah
sich in der Hoffnung um, ein anderes Flugzeug zu sehen, aber da war nur die
Leere der großen Höhe, die trübe Wolke und die Finsternis.
    Er
schaute auf seinen Höhenmesser, der in die Manschette seines Fluganzugs
eingenäht war. Er befand sich gut zweitausend Meter unterhalb ihrer Flughöhe
und somit am Rande der toxischen Atmosphärenschicht. Der Ballon musste sich
automatisch gefüllt haben. Vermutlich hatte der Fall den Druckschalter
aktiviert.
    Das
Sicherheitsgeschirr grub sich in Achselhöhlen und Brust. Er versuchte den Druck
zu verringern und stellte fest, dass er verletzt war. Er hatte eine
Schnittwunde in der Schulter und einige der Halteriemen des Geschirrs waren
durchtrennt. Er hatte Glück, dass er überhaupt noch an dem Ballon hing.
    Fallschirme
waren auf Phantine sinnlos. Wenn man sank, dann nur dem Tod in den hochgiftigen
untersten Luftschichten entgegen, die allgemein die Brühe genannt wurden.
Flieger trugen Notausrüstungen, die einen Ballon mit leichtem Gas füllten. Wenn
dieser Ballon dicht blieb, hielt er den Abgesprungenen oberhalb der tödlichen
Atmosphärenschichten der Brühe, bis Hilfe eintraf.
    Viltry
war ein erfahrener Flieger, aber er brauchte diese Erfahrung nicht einmal, um
zu wissen, dass die in dieser Höhe heftigen Corioliswinde ihn weit von den
Flugschneisen abgetrieben hatten.
    Er
versuchte die Anzeige auf seinen Sauerstofftanks zu lesen, konnte sie aber
nicht erkennen.
    Treibgut , dachte er. Das war er.
Treibgut — das Schlimmste, was einem Kampfpiloten auf Phantine zustoßen konnte.
Lebendig in der Luft zu schweben, ohne Aussicht auf Rettung. In den
Fliegergeschichten hieß es immer, dass Männer in dieser Situation ihre
Handwaffen benutzten, um ihren Ballon zu durchlöchern, so dass sie einen
raschen Tod in den giftigen, ätzenden Gasen der Brühe fanden.
    Doch
es bestand immer noch die Möglichkeit, dass er gerettet wurde. Er brauchte nur
seinen Notsender zu aktivieren.
    Dazu
musste er nur einen Schalter betätigen.
    Viltry
zögerte. Diese einfache Schalterbetätigung mochte ihm die Rettung bringen, aber
vielleicht hörte der Feind in Cirenholm den Notruf ebenfalls. Dann würden sie
wissen, dass ein Flieger in Not war. Und daher, dass in dieser Nacht mindestens
ein imperiales Flugzeug in der Luft

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