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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Staffelführer an Flugkontrolle! Feindliche
Jäger im Aufmarschgebiet! Ich wiederhole, feindliche Jäger im Aufmarschgebiet!
    Der
Zielerfassungsalarm meldete sich wieder.
    Halo
Staffelführer bekam einen Schlag und ruckte so heftig nach vorn, dass Viltry
sich die Lippen durchbiss. Er sah sein Blut spiralförmig davonfliegen und gegen
die Kanzel spritzen, während sich der getroffene Marodeur um die Längsachse
drehte.
    Er
konnte brennende Kabel riechen. Die Luft in dieser großen Höhe war kalt und
hart.
    Er
bearbeitete die Kontrollen und richtete den Kampfbomber wieder aus.
    Ein
Triebwerk brannte. Über Kom hörte er seinen achteren Kanonier heulen. Er
schaute nach unten zu Gammil. Der Navigator kroch wieder zu seinem Sitz zurück.
    »Hoch
mit Ihnen! Hoch mit Ihnen!«, blaffte Viltry.
    »Ich
versuch's ja.«
    Viltrys
Hände waren in den Handschuhen schweißnass. Er suchte den Himmel ab und sah den
stabförmigen Schatten genau über ihnen.
    »Imperator
hilf ...«, begann Gammil, der den Schatten im gleichen Augenblick sah.
    Weiß
glühende Geschosse fegten durch die Kabine und zerfetzten den Navigator und
seine Station in einem Chaos aus Stahlsplittern, Blut und Rauch. Der gesamte
untere Rumpfteil von Halo Staffelführer wurde abgeschnitten und in die eisige
Nacht verstreut. Viltry sah Serrikin in einer Trümmerwolke wegtrudeln und in
die zersetzende Dunkelheit tief unter ihm stürzen.
    Die
eisige Luft heulte rings um ihn.
    Er
tastete nach dem Auslöser für seinen Schleudersitz.
    Die Kanzel
explodierte.

 
    2
     
     
    Ana
Curth wusch sich die Hände zum dritten Mal in fünfzehn Minuten unter dem
verchromten Wasserhahn und stäubte sie dann mit sterilisierendem Talkumpuder
ab. Sie war zappelig und unruhig.
    Der
Lazarettsaal war ein stilles Gewölbe, gut beleuchtet und mit Reihen frisch
bezogener Betten belegt.
    Curth
überprüfte ein paar Arzneiflaschen auf dem Apothekenwägelchen, dann seufzte sie
und marschierte in dem Raum auf und ab. Ihre Stiefel hallten kalt und hart auf
dem Boden, und ihr roter Chirurgenkittel wehte hinter ihr her wie der Umhang
eines Pfalzgrafen.
    »Sie
machen sich selbst wahnsinnig«, sagte Dorden.
    Der
tanithische Oberstabsarzt lag ruhig in einem der Betten auf dem Rücken und
starrte an die Decke. In seinem grünen OP-Kittel lag er auf dem gemachten Bett,
um es nicht zu zerwühlen.
    »Wahnsinnig?«
    »Irre.
Die Warterei verwirrt einem den Verstand.«
    Curth
blieb am Ende des Betts stehen, auf dem Dorden lag.
    »Und
so gehen Sie damit um?«
    Er
neigte den Kopf und starrte sie über seinen Körper hinweg an.
    »Ja.
Ich meditiere. Ich denke nach. Ich grüble. Ich diene dem Gott-Imperator, aber
ich will verdammt sein, wenn ich meine Zeit damit vergeude, darauf zu warten,
zu Diensten sein zu können.«
    »Sie
empfehlen das?«
    »Absolut.«
    Curth
legte sich zögerlich auf das Bett neben Dorden. Sie starrte an die Decke, die
Fersen zusammen, die Arme gerade neben sich.
    »Das
macht mich auch nicht ruhiger«, gestand sie.
    »Geduld,
dann lernen Sie vielleicht noch etwas.«
    »Wie
zum Beispiel?«
    »Zum
Beispiel ... dass die Decke aus fünfhundertzwanzig Sechsecken besteht.«
    Curth
richtete sich auf.
    »Was?«
    »Die
Decke besteht aus fünfhundert ...«
    »Schon
gut, ich hab's verstanden. Wenn Sie das Zählen von Deckenplatten glücklich
macht, gönne ich Ihnen das. Ich muss auf und ab marschieren.«
    »Dann
marschieren Sie, Ana.«
    Sie
ging der Länge nach durch den Saal. Draußen vor der hinteren Tür standen die
Sanitssoldaten des Regiments, Lesp, Chayker und Foskin, und rauchten
Lho-Stäbchen.
    »Kann
ich eins schnorren?«, fragte sie, als sie sich zu ihnen gesellte.
    Lesp
hob die Augenbrauen und bot ihr eins an.
    Sie
zündete es an.
    »Jetzt
sind sie gleich da«, überlegte Chayker. »Über der Absprungzone.«
    Lesp
schaute auf seinen Armbandchronometer. »Stimmt. Jeden Augenblick.«
    »Der
Imperator helfe ihnen«, murmelte Curth und zog an ihrem Lho-Stäbchen. Jetzt
würde sie sich die Hände noch einmal waschen müssen.
     
    Dreiundzwanzig
Uhr sechs Imperiale Standardzeit. Nicht schlecht.
    Der
Pilot von Landungsboot 1A lauschte seinem Kopiloten einen Moment über Kom, dann
drehte er sich um und nickte Zhyte zu.
    »Drei
Minuten.«
    Der
Urdeshi-Kommandeur sah durch die vorderen Bullaugen noch immer nur vage
Wolkenbänke und die Lichtblitze anderer Landungsboote, wenn sie ihre Triebwerke
zündeten. Der Gegenwind wurde stärker.
    Doch Zhyte
vertraute seiner Flugbesatzung.
    Er
ging zurück in

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