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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Gaunt hinter ihnen in den Kreuzgang. Isak und die
Croe-Leibwächter folgten ihnen, während Daur und Sturm bei Chass blieben.
    Kowle wanderte ihnen langsam
hinterher.
    Der Kreuzgang war eine Ruine.
Verstümmelte oder von ihren Versorgungsschläuchen getrennte Servitoren lagen zwischen
den Holztrümmern. Eine Marionette, die auf einem nun eingebrochenen Balkon
gestanden hatte, baumelte über ihren Köpfen wie eine Leiche am Galgen.
    Die Blaublüter schwärmten aus,
rannten in Seitengänge und lieferten sich Schusswechsel mit leblosen
Verteidigern
    »Welche Richtung?«, fragte
Gaunt Chass, aber der Verwundete war kaum noch bei Bewusstsein.
    »Der Audienzsaal ist da vorne
links«, sagte Isak.
    »Was haben Sie damit gemeint,
der Geruch wäre Chaos?«, fragte Chass, der plötzlich wieder hellwach war.
    »Der Schmutz, der Ferrozoica
korrumpiert hat, ist hier. Er ist in das Haus Sondar gelangt und hat alles
durchdrungen. Wahrscheinlich hat das Schwein aus diesem Grund den Schirm
abgeschaltet. Kowle hat gesagt, Sondar wäre direkt mit den Systemen der
Makropole verdrahtet. Ich halte jede Wette, dass er so zu ihm gelangt ist und
ihn wie eine Krankheit infiziert hat.«
    »Sie meinen, die Systeme der
Makropole sind auch verseucht?«
    »Nein — aber Sondar hat auf
Lügen gehört, die ihn direkt in seinem Verstand erreichen. Die Tatsache, dass
es heißt, er sei schon vorher verrückt gewesen, kann nicht gerade geholfen
haben.«
    Er orientierte sich und sah die
große Doppeltür zum Audienzsaal.
    »Zu mir!«, brüllte Gaunt, dessen
Kettenschwert mörderisch summte. Die Volponer formierten sich hinter ihm und
mussten rennen, um Schritt zu halten.
    Gaunt brach durch die Türen und
stieß direkt in der Eingangshalle mit weiteren Servitormarionetten zusammen.
Sein Kettenschwert schnitt durch Versorgungsschläuche und Fleisch. Er bahnte
sich einen Weg hindurch, während Gilbear und seine Männer hinter ihm
hereinstürmten und den Rest erledigten.
    Der Audienzsaal war groß und
indirekt beleuchtet. Es war warm, und der Chaos-Geruch war hier viel stärker.
Wandbehänge aus Musselin zuckten im Luftzug von Ventilatoren. Auf der anderen
Seite des Raums stand ein großer Eisentank — dessen Panzer reichlich Grünspan
von seinen Messingbeschlägen angesetzt hatte — mit einem einzelnen Bullauge auf
der Vorderseite.
    »Ich sehe euch. Was seid ihr?«,
fragte eine elektronische Stimme, die von überall kam. Gaunt ging dem
Bewusstseinstank entgegen.
    »Ich bin der Vertreter der
imperialen Autorität auf dieser Welt.«
    »Ich bin hier die Autorität«,
sagte die Stimme. »Ich bin der Hohe Herr der Vervunmakropole. Du bist nichts.
Ich sehe dich, und du bist nichts. Scher dich weg.«
    »Salvador Sondar — falls Sie
auf diesen Namen noch hören —, Ihre Regentschaft ist beendet. Im Namen des Gott-Imperators
der Menschheit und für das zukünftige Wohlergehen dieses untertänigen Planeten
befehle ich Ihnen, sich der Imperialen Armee zu ergeben.«
    »Zu ergeben?«
    »Tun Sie es. Die Alternative
wird Ihnen nicht gefallen.«
    »Du hast nichts, was mich
bedroht. Nichts, was mich in Versuchung führen könnte. Asphodel der Erbe hat
mir diese Welt in ihrer Ganzheit versprochen. Das hat mir das Geschnatter
verraten.«
    »Asphodel ist der Spross des
Warpraums, seine Versprechen sind bedeutungslos. Ich gebe Ihnen eine letzte
Gelegenheit, sich zu ergeben.«
    »Und ich gebe dir das.«
    Der Servitor kam durch eine
hinter Musselinbehängen verborgene Tür in den Raum. Sondars makabre
Begeisterung für seine Spielzeuge aus Fleisch und Blut war berüchtigt, und die
Adelshäuser hatten viele Versuche unternommen, seine chirurgischen Launen und
Klonversuche im Laufe der Jahre einzudämmen.
    Dieses Ding war weit mehr als
das, sogar mehr als die irrwitzige Schöpfung eines wahnsinnigen
Fleisch-Konstrukteurs. Der Irrsinn des Warpraums war darin. Achtzehnhundert
Kilogramm aus verbranntem Fleisch und Knorpeln, größer als ein hyrkanischer
Elch, ein Mobile aus menschlichen Körperteilen, die mit dem Kadaver eines wilden
Auerochsen aus dem Grasland verschmolzen waren. Glieder drehten und wanden
sich, manche menschlich mit greifenden Händen, manche tierisch, manche nasse, glänzende
Pseudopodien wie die muskulösen Füße riesiger Mollusken. Der gewaltige Kopf war
ein augenloses Maul voller Reißzähne, das schlaff klickte und gurgelte. Die
riesigen Hörner des Auerochsen ragten vom Schädel nach außen. Eine Vielzahl von
Kabeln, Leitungen und Drähten hielt das Ding,

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