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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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imperiale Adler
eingestanzt waren. Die Feldjacke bedeutete, dass sich in dem Halfter am
Türhaken keine Boltpistole befand, aber er nahm sein tanithisches Messer.
    Er öffnete die Türschleuse und
trat hinaus in den langen, dunklen Raum des Niedergangs. Auch hier war die Luft
heiß und drückend, aber sie bewegte sich, da sie vom Belüftungssystem unter dem
schwarzen Metallgitter des Bodens verwirbelt wurde.
    Ein Spaziergang würde ihm
guttun.
    Es war Nachtzyklus, und die Deckenlampen
waren gedämpft. Er registrierte das allgegenwärtige Murmeln der riesigen
Generatoren und die daraus resultierenden Mikrovibrationen auf jeder metallenen
Oberfläche und sogar in der Luft.
    Fünfzehn Minuten oder noch
länger ging Gaunt durch die stillen Gänge des großen Schiffs und begegnete
niemandem. An einer Kreuzung vieler Gänge stieg er in den zentralen Hauptaufzug
und gab seinen Passcode über die Runentastatur an der Wand ein. Es gab ein
elektronisches Stöhnen, als Einstellungen gemacht wurden, und dann kündete ein
drei Sekunden langer Singsang aus nichtmenschlichen Kehlen den Start des
Fahrstuhls an. Langsam huschte das Anzeigenlicht zwanzig Flachrelief-Glasrunen
auf der polierten Messingarmatur empor.
    Noch ein Signal des leisen,
künstlichen Chors.
    Die Türen öffneten sich.
    Gaunt trat hinaus in den
Glaserker, eine Kuppel aus transparentem, hyperdichtem Silizium mit einem
Radius von einhundert Metern und der friedlichste Ort im Schiff. Jenseits der
Glaskuppel wirbelte eine wunderschöne und beunruhigende Aussicht vorbei, die
durch spezielle dämpfende Felder gefiltert wurde. Dunkelheit, gestreiftes
Licht, flammende Stränge und Fasern in Farben, die er nicht benennen konnte,
sowie Bänder aus Licht und Dunkelheit huschten in unglaublich schneller Abfolge
vorbei.
    Das Immaterium. Der Warpraum.
Die Dimension jenseits der Wirklichkeit, durch die sich dieses Schiff, der
Riesenfrachter Absalom , nun bewegte. Er hatte die Absalom zuerst
durch die dicken, getönten Bullaugen der Fähre gesehen, die ihn nach oben in
die Umlaufbahn gebracht hatte. Das Schiff flößte ihm Ehrfurcht ein.
    Es war eines der uralten
Transportschiffe der Adeptus Mechanicus, ein Veteran von einem Schiff. Die
Tech-Marschälle vom Mars hatten ein gewaltiges Kontingent geschickt, um bei der
Katastrophe von Fortis zu helfen, und aus Dankbarkeit für die Befreiung
unterstellten sie ihre Schiffe der Imperialen Armee. Es war eine Ehre, auf der Absalom fahren zu dürfen, das wusste Gaunt sehr wohl. Von einem der rätselhaften,
geheimen Transporter des Gott-Maschinen-Kults befördert zu werden.
    Aus der Fähre hatte er sechzehn
solide Kilometer graue Architektur wie eine stromlinienförmige Kathedrale
gesehen, aus deren offenem Bauch-Mund die winzigen Lichter von
Truppentransportern herein und heraus huschten. Die krenelierten Oberflächen
und Türme des gewaltigen Mechanicus-Schiffs waren üppig mit
Flachrelief-Gargylen besetzt, aus deren aufgerissenen, zahnbewehrten Mäulern
bewegliche Geschütztürme ragten.
    Grünes Licht schien aus
Tausenden von Fensterschlitzen. Der Lotsenschlepper, bauchig und von den
schwarzen Brandmalen der vielfachen Steuerdüsen gezeichnet, bauschte sich in
den trägen Sonnenwinden vor dem Transportschiff.
    Gaunts Flaggschiff, die große
Fregatte Navarre , war zum Patrouillendienst in der Nubila-Sphäre
abkommandiert worden, also hatte Gaunt die Absalom für sich und seine
Männer ausgewählt. Er vermisste die langen, schnittigen, wespenhaften Linien
der Navarre , und er vermisste die Besatzung, insbesondere den Leitenden
Offizier Kreff, der sich solche Mühe gegeben hatte, es dem Kommissar und seinen
ungebärdigen Männern recht zu machen.
    Die Absalom war von
einem ganz anderen Schlag, ein Koloss. Ihr Fassungsvermögen ermöglichte den
Transport von neun vollen Regimentern, darunter die Tanither, vier Divisionen
der Jantiner Patrizier und mindestens drei Panzerbataillonen einschließlich
ihrer Panzer und Truppentransporter. Bauchige Fähren hatten die zahllosen
Kriegsgeräte von den Depots auf Pyrites in den Laderaum gebracht.
    Jetzt waren sie unterwegs — ein
sechstägiger Hüpfer zu einem Haufen von Kriegswelten, der die Menazoid-Klammer
genannt wurde, die nächste definierte Schlachtlinie im Sabbatwelten-feldzug.
Gaunt hoffte auf einen Einsatz der Geister beim Hauptvorstoß auf Menazoid
Sigma, dem Hauptplaneten, wo eine große Chaos-Streitmacht einem massiven
imperialen Angriff standhielt.
    Aber da gab es auch noch
Menazoid

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