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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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selbst weiter in die Heiligen Berge
vorstoßen würde. Curth bestand sofort darauf, bleiben zu dürfen, und Gaunt
gestattete es und machte Lesp zum Stabsarzt für den Rest der Mission. Hauptmann
Woll meldete sich freiwillig für den Posten des Kommandeurs der Panzertruppe
von Bhavnager. Gaunt und Kleopas einigten sich, die Panzer Todesscherzbold , Xenophob sowie die in Reparatur befindlichen Trommelwirbel und Schicke
Klara zurückzulassen. Gaunt bestimmte Kolea zum Kommandanten von Bhavnager
und Sergeant Varl zu seinem Stellvertreter.
    Kolea akzeptierte die Aufgabe
gehorsam und machte sich auf, die Truppen unter seinem unmittelbaren Kommando
zu sammeln.
    Varl war unzufrieden mit seiner
Aufgabe, und am Ende der Besprechung nahm er Gaunt auf die Seite und bat ihn,
ihm zu gestatten, bei dieser seiner letzten Mission dabei zu sein.
    »Dies ist nicht meine letzte
Mission, Sergeant«, sagte Gaunt.
    »Aber Kommissar ...«
    »Haben Sie je einen Befehl
verweigert, Varl?«
    »Nein, Kommissar.«
    »Dann fangen Sie jetzt nicht
damit an. Dies ist eine wichtige Aufgabe. Tun Sie es für mich.«
    »Ja, Kommissar.«
    »Für Tanith, so, wie Sie Ihre
Heimat in Erinnerung haben, Varl.«
    »Ja, Kommissar.«
    »Für Tanith.«
    Dann ließ Gaunt die
Hauptstreitmacht antreten und in den Regenwald abrücken. Das Tiefland und
Bhavnager blieb hinter ihnen in ihrem Staub zurück.
    Gruppen von Geistern und Pardus
sahen dem Abmarsch der Kolonne zu. Varl schaute ihr noch lange hinterher,
nachdem das letzte Fahrzeug verschwunden war und nur noch Staubwolken zu sehen
waren.
    »Sergeant?«
    Aus seinen Grübeleien gerissen,
drehte Varl sich um. Kolea und Woll hatten die Truppführer und
Panzerkommandanten um einen Kartentisch auf der Treppe des ramponierten
Rathauses versammelt.
    »Wenn Sie so nett wären, sich
uns anzuschließen?«, grinste Kolea.
    »Überlegen wir mal, wie wir
diese Stadt am besten verteidigen.«
     
    Hinter Bhavnager führte die
breite Straße zunächst fünf oder sechs Kilometer steil bergauf nach Norden.
Gaunt fiel auf, dass das Land beiderseits der Straße bereits weniger offen war.
Felder und kultivierte Gebiete verschwanden bis auf ein paar gut bewässerte
Tierweiden und Wiesen, die bereits üppig mit Bäumen bewachsen waren. Cycaden
und eine größere Acestus-Variante herrschten vor, oft üppig mit Sumpfmoos oder
Strängen dunkler Epiphyten bewachsen, die hierzulande Priesterbart genannt
wurden. Bunt schillernde Blumen wuchsen im Dickicht, manche davon ungewöhnlich
groß.
    Es wurde zunehmend feucht. Die
Wälder beiderseits der Straße wurden dichter und höher. Eine Stunde nach Aufbruch
flackerte Sonnenlicht durch die Bäume auf die Kolonne.
    Nach drei Stunden verlief die
Straße wieder eben, und ihre Beschaffenheit änderte sich von staubig zu sandig feucht
und matschig. Die Luft war heiß und unbewegt, und die Kleidung wurde aufgrund
der Luftfeuchtigkeit klamm und klebrig. Ab und zu ging ohne Warnung oder Vorspiel
ein warmer Regen nieder, manchmal so stark, dass die Sicht auf ein paar Meter
sank und sie die Scheinwerfer einschalten mussten. Irgendwann hörte der Regen dann
ebenso abrupt wieder auf, als habe es nie welchen gegeben.
    Immer bildete sich sofort
Bodennebel. In der schwülen Luft grollte Donner.
    Nach dem Mittag hielten sie an,
aßen etwas und wechselten die Fahrer. Die Regenwälder beiderseits der Straße waren
mysteriöse Gefilde aus grünem Schatten, und alles war von einem
süßlich-scharfen Gemüsegeruch durchdrungen. Zwischen den Regenschauern wimmelte
es von Getier: surrende Käfer mit Flügeln wie Rubine, ganze Flüsse
staatenbildender Insekten, Spinnentiere und grotesk große Schnecken mit ebenso
großen Häusern, die glänzende Schleimspuren auf der Baumrinde hinterließen. Es
gab auch viele Vögel: nicht die am Fluss lebenden Löffelschnäbel, sondern
Scharen winziger bunter Flieger, die summten, während sie hierhin und dorthin
schossen. Ihre winzigen Leiber waren so klein, dass sie vollkommen in eine
Männerfaust gepasst hätten, wenn man von ihren langen, dünnen, nach unten
gebogenen Schnäbeln absah, die fast dreißig Zentimeter lang waren.
    Gaunt, der neben seinem
Salamander stand, während er Wasser trank und einen Proviantriegel aß, sah
achtgliedrige Echsen, deren Schuppenhaut so golden war wie die Stupa des
Tempels von Bhavnager, durch das Unterholz huschen. Die Rufe, Pfiffe und
Schreie größerer, unsichtbarer Tiere drangen beständig aus dem Wald an ihre Ohren.
    »Es überrascht mich, dass

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