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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Mkoll ließen die
Späh-Truppen in höchster Alarmbereitschaft zurück und gingen zu Fuß weiter. Der
führende Salamander hatte eine langsame Kurve durchfahren und eine massige Cycade
quer über der Straße vorgefunden. Die Masse verrottenden Holzes wog viele
Tonnen.
    »Können Sie ihn wegschieben?«,
fragte Rawne den Salamander-Fahrer.
    »Nicht genug Traktion bei
dieser Neigung«, erwiderte der Fahrer.
    »Wir brauchen Ketten, um den
Stamm wegzuziehen.«
    »Könnten wir ihn nicht
zerschneiden oder sprengen?«, fragte Soldat Caober.
    Mkoll war zu den hoch
aufragenden Wurzeln des gefallenen Stammes gegangen, die klebrig von
pechschwarzer Erde und mit Würmern durchsetztem Lehm waren. An einigen Wurzeln
waren Streifen einer rötlichen Oxydablagerung zu erkennen. Er roch daran.
    »Runter! Deckung!«, rief Mkoll.
    Er hatte die Warnung kaum
ausgestoßen, als Laserstrahlen aus dem Unterholz neben ihnen zuckten. Kugeln
prallten von der Panzerung der Fahrzeuge ab oder durchbohrten überhängende Blätter.
Der Fahrer des führenden Salamander wurde in den Hals getroffen und fiel mit
einem Aufschrei in den Mannschaftsraum seines Fahrzeugs.
    Mkoll warf sich neben Rawne
hinter dem Cycadenstamm in Deckung.
    »Woher haben Sie es gewusst?«,
fragte Rawne.
    »Fyzelenspuren an den
Baumwurzeln. Sie haben eine Sprengladung benutzt, um ihn zu entwurzeln und uns den
Weg zu versperren.«
    »Und jetzt sitzen wir hier wie
die Tontauben ...«, fluchte Rawne.
    Die Geister erwiderten jetzt
das Feuer, aber sie sahen nichts, worauf sie zielen konnten. Sogar Lillo, der
zufällig im Mannschaftsraum des führenden Salamander hockte und daher einen
Auspex hatte, den er zu Rate ziehen konnte, fand kein Ziel.
    Der Auspex zeigte nur die
dichte, konturlose Masse des Blattwerks an.
    »Geschütze!«, befahl Rawne über
Kom.
    Die kleineren Geschütze auf den
Maschinen fingen an zu knattern und zerfetzten das Blattwerk mit Salven
geballten Feuers. Einen Moment später übertönte Sergeant Horkans Hydra das
Geknatter, als sie zu feuern begann. Die vier langläufigen Autokanonen ihres
Flugabwehrgeschützes schwenkten herum und feuerten Ströme von Leuchtspurgeschossen
in Kopfhöhe in den Wald, entlaubten Bäume, zerfetzten Büsche, pulverisierten
Farne und verflüssigten Blattwerk. Ein stinkender Nebel verdampfter Pflanzenmaterie
legte sich über die Straße und ließ die Soldaten würgen und husten.
    Nach dreißig Sekunden
Dauerfeuer verstummte die Hydra.
    Abgesehen vom Tröpfeln der
Feuchtigkeit aus dem Blätterdach, vom Kollabieren zerstörter Pflanzen und dem
Klicken des Autoladers der Hydra herrschte Stille. Die Hydra war dazu gedacht,
Kampfflugzeuge auf größere Entfernung abzuschießen.
    Aus nächster Nähe hatte sie
eine fünfzig Meter tiefe und dreißig Meter breite Lichtung in den Regenwald
geschlagen. Ein paar entlaubte, geborstene Stämme standen noch inmitten des Pflanzenbreis.
    Mkoll und Caober rückten vor,
um das Gebiet zu begutachten.
    Die teilweise aufgelösten
Überreste zweier Infardi lagen inmitten der grünen Verwüstung. Nichts deutete
auf einen weiteren Angriff hin.
    Nur ein kleiner Hinterhalt. Nur
ein wenig Hinhaltetaktik.
    »Bringen Sie die Ketten an
diesem Baum an!«, befahl Rawne.
    Wenn es in diesem Tempo
weiterging und die verdammten Infardi alle paar Kilometer einen Baum fällten,
würde es Wochen dauern, diesen Wald zu durchqueren.
     
    Etwa hundertzwanzig Kilometer
südlich des Regenwalds schleppte sich ein einsamer Chimäre die staubige Straße entlang
durch ein leeres, verlassenes Dorf namens Mukret. Seit dem frühmorgendlichen
Halt trug er den von hastiger, unpräziser Hand gemalten Namen »Waidwunder
Wagen« in orangefarbener Mennige auf der Seite.
    Der Tag war glühend heiß, und
Greer ließ die Temperaturanzeige keinen Moment aus den Augen. Die keuchende
Turbine des Schrotthaufens kroch regelmäßig in den roten Bereich, und sie
hatten bereits zweimal angehalten, um die kochende Kühlflüssigkeit mit
Flusswasser aufzufüllen. Jetzt hatten sie keine Kühlflüssigkeit mehr, und die
Mischung im Kühler bestand praktisch nur noch aus reinem Wasser.
    Greer fuhr den Chimäre an den
Straßenrand und in den Schatten einer Reihe Baumfarne, bevor die Nadeln den
Punkt überschritten, nach dem es kein Zurück mehr gab.
    »Fünfzehn Minuten Pause«, rief
er nach hinten in den Laderaum.
    Er musste sich ohnehin die
Beine vertreten, und vielleicht war dann noch Zeit, Daur wieder ein wenig
Fahrunterricht zu geben. Wenn sie den Fahrer

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