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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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gesagt.
    »Machen Sie ihn
transportfertig. Wir nehmen ihn mit.«
    Gaunt ging zum Depot. Major
Kleopas, Hauptmann Woll und Leutnant Pauk standen auf dem verrußten Vorhof der
Maschinenschuppen, während die Trojaner der Einheit Trommelwirbel und Schicke
Klara hereinholten. Beide Panzer konnten repariert werden, hatte man Gaunt
gesagt. Trommelwirbels beschädigte Steuerbordkette war ein zerfleddertes
Chaos, und die von Hauptmann Hancot angeführte Besatzung fuhr auf dem Turm
ihres angeschlagenen Gefährts. Obschon sehr früh bewegungsunfähig geschossen,
hatten sie weitergeschossen und auch Abschüsse erzielt.
    Von einem eigenartig sauber
aussehenden Loch in der Geschützturmpanzerung abgesehen, schien Klara intakt zu sein.
    Nur der Fahrer hatte überlebt.
Nach dem Abschalten des Stroms hatten Techpriester und Pioniere die nicht
explodierte Feindgranate entschärft, die sowohl direkt als auch indirekt LeTaw
und seine Geschützmannschaft getötet hatte. Nachdem man sie aus dem geborstenen
Magazin geholt hatte und dieses auf beschädigte Munition durchsucht worden war,
hatte man Klara zur Turmreparatur nach Bhavnagar geschleppt. Eine
Ersatzmannschaft wurde aus Überlebenden verlorener Panzer zusammengestellt.
    Gaunt ging zu den zuschauenden
Panzeroffizieren und gratulierte dem Pardus-Kommandanten zu dessen Anteil am
Sieg. Kleopas sah müde und blass aus, schüttelte Gaunt aber mit Freuden die
Hand.
    »Ein Fall für die Lehrbücher
der Panzerakademie auf Pardua«, sagte Kleopas.
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Ich habe eine ... eine Frage,
glaube ich, Kommissar-Oberst«, sagte Kleopas.
    »Nur zu«, ermunterte ihn Gaunt.
    »Sie und ich ... wir alle
wurden davon in Kenntnis gesetzt, dass es immer noch Infardi-Truppen im
Hinterland gebe und dass ihre Anzahl minimal sei. Der Widerstand, den sie hier
in Bhavnager geleistet haben, war alles andere als minimal, vielmehr gut organisiert
und gut ausgerüstet. Nicht die Art Vorstellung, wie man sie von einem
gebrochenen Feind auf der Flucht erwarten würde.«
    »Ich stimme völlig mit Ihnen
überein.«
    »Verdammt noch mal, Gaunt, wir
sind hier in Erwartung eines harten Kampfes angerückt, aber keiner Schlacht. Meine
Panzer waren zahlenmäßig so unterlegen wie noch nie. Verstehen Sie mich nicht
falsch, wir haben hier einen ruhmreichen Sieg errungen, und ich lebe, um zu dienen,
der Imperator beschützt.«
    »Der Imperator beschützt«,
wiederholten Gaunt, Woll und Pauk.
    »Aber man hat uns etwas ganz
anderes gesagt. Können Sie ... dazu etwas sagen?«
    Gaunt schaute einen Moment
nachdenklich auf seine Stiefel.
    »Als ich bei Slaydo war, kurz
vor dem Beginn des Kreuzzugs, sind wir im Winter über Khulen hergefallen. Damals
war ich bei den Hyrkanern. Allesamt tapfere Soldaten. Der Feind hatte sich in
großer Zahl in den drei Hauptstädten verschanzt. Es war Winter und höllisch kalt.
Zwei Monate brauchten wir, um sie zu vertreiben. Der Sieg gehörte uns. Slaydo
befahl uns, wachsam zu bleiben, und keiner aus dem Oberkommando wusste, warum. Slaydo
war natürlich ein verschlagener alter Fuchs. Er hatte in seiner langen Laufbahn
genug gesehen, um Bescheid zu wissen. Seine Instinkte erwiesen sich als
korrekt. Binnen eines Monats fielen dreimal so viele Feinde über unsere
Stellungen her. Dreimal so viele, wie wir überhaupt aus den Städten vertrieben
hatten. Sie hatten sich freiwillig zurückgezogen. Sie hatten die Städte aufgegeben
und sich zurückfallen lassen, bevor wir eine Möglichkeit bekamen, sie ihrer
Stärke zu berauben. Dann hatten sie sich in der Wildnis neu formiert und waren
in großer Zahl zurückgekehrt.«
    »Was passierte dann?«, fragte
Pauk fasziniert.
    »Dann passierte Slaydo,
Leutnant«, grinste Gaunt, und alle lachten.
    »Wir nahmen Khulen. Ein
Befreiungsversuch ging in einen massiven Krieg über. Er dauerte sechs Monate.
Wir vernichteten sie. Und jetzt bedenken Sie folgenden Fall, ein Jahr später,
zu Beginn des Kreuzzugs, die Befreiung von Ashek II. Beträchtliche Feindstreitkräfte
in den Makropolen und Handelsstädten des Archipels. Drei Monate voller harter
Gefechte und wir waren die Herren der Welt, aber die imperialen Taktiker
warnten uns, die Lavaberge böten ausgezeichnete natürliche Verteidigungs-möglichkeiten,
wo sich der Feind neu formieren könne. Wir richteten uns auf einen Gegenangriff
ein, der nie kam. Nach viel Aufklärungsarbeit fanden wir heraus, dass der Feind
sich gar nicht hatte zurückfallen lassen. Sie hatten bis zum letzten Mann

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