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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Sie
Kolea in der Stadt zurückgelassen haben«, sagte Hark, der neben Gaunt
auftauchte. Hark hatte Mantel und Jacke abgelegt und stand in Hemdsärmeln und
einer silbernen Schnürweste da und wischte sich mit einem weißen Taschentuch
den Schweiß von der Stirn. Gaunt hatte ihn nicht kommen hören, und Harks
Gespräche begannen meistens so, abrupt und ohne Gruß oder Einleitung.
    »Aus welchem Grund, Kommissar?«
    »Er ist einer der besten
Offiziere des Regiments. Unbedingt loyal und gehorsam.«
    »Ich weiß.« Gaunt trank einen
Schluck Wasser. »Wer wäre besser geeignet, das Kommando über eine unabhängige
Mission zu übernehmen?«
    »Ich hätte ihn bei mir
behalten. Rawne ist derjenige, den ich zurückgelassen hätte.«
    »Wirklich?«
    »Als Soldat ist er gut genug, aber
er kämpft aus dem Kopf heraus, nicht aus dem Herzen. Und es ist nicht zu übersehen,
dass er etwas gegen Sie hat.«
    »Major Rawne und ich haben eine
Übereinkunft. Er und viele andere Geister geben mir die Schuld am Tod ihrer
Welt. Es gab eine Zeit, glaube ich, da hätte Rawne mich getötet, um Tanith zu
rächen. Aber er ist mit seinem Rang gewachsen. Jetzt akzeptiert er, glaube ich,
dass wir einander nicht mögen, und belässt es dabei.«
    »Ich habe seine Akte studiert
und in den letzten Tagen auch den Menschen. Er ist ein Zyniker und stets
unzufrieden. Ich glaube nicht, dass sein Groll auf Sie auch nur eine Spur
nachgelassen hat. Sein Messer ist immer noch auf Ihren Rücken gerichtet. Die
Zeit wird kommen. Mittlerweile kann er nur sehr viel besser warten.«
    »Es gibt eine Redensart, die
Slaydo immer sehr gefallen hat: >Behalte deine Freunde nah bei dir ...<«
    »... >und deine Feinde noch
näher<. Ich bin mit dieser Idee vertraut, Gaunt. Manchmal funktioniert sie
überhaupt nicht.«
    Das Signal zum Wiedereinsteigen
wanderte die Kolonne entlang.
    »Warum fahren Sie die nächste
Etappe nicht in meinem Salamander mit?«, fragte Gaunt Hark. Er hoffte, dass
nichts von der Ironie seiner Bemerkung verloren ging.
    Vierzig Minuten nördlich der
Hauptkolonne kroch die Vorausabteilung nur noch vorwärts. Rawne hatte den Wunsch
geäußert, Mkolls vorgezogene Einheit zu begleiten. An diesem dritten Tag
bestand die Vorausabteilung daher aus zwei Späh-Salamandern, einem Hydra-Flak-Schlepper,
dem Jagdpanzer Grauer Rächer und dem Eroberer Sprecht Eure Gebete .
    Die Straße verengte sich und
war mittlerweile so schmal, dass die Baumkronen sich über ihnen trafen und die
massigen Panzer das Blattwerk streiften. Mkoll warf immer wieder einen Blick
auf die Kartentafeln, um sich zu vergewissern, dass sie nicht vom Weg
abgekommen waren.
    »Es hat keine Abzweigung
gegeben«, sagte Rawne.
    »Ich weiß, und die Koordinaten
stimmen auch. Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass die Straße so bald so schmal
wird. Ich habe immer ein Gefühl, als hätten wir die Hauptstraße verpasst und
wären auf einem Viehpfad gelandet.«
    Sie mussten sich beide ducken,
als ein Baumwedel mit tief hängenden gummiartigen grünen Blättern über den Mannschaftsraum
strich.
    »Sieht aus wie schnell
wachsendes Zeug«, sagte Rawne.
    »Sie wissen ja, wie tropische
Flora sein kann. Dieses Zeug könnte in der Regenzeit des letzten Monats
gewachsen sein.«
    Mkoll schaute über die Seite
des Salamander auf die Beschaffenheit der Straße. Der Regenwald war in die Schluchten
zwischen den Bergausläufern gezwängt, und das bedeutete, dass sie ein leichtes
Gefälle gegen sich hatten. Die Mitte der Straße war zu einem Kanal erodiert, durch
den ein Bach floss, und massivere Überflutungen hatten Schlamm, Felsen und
Pflanzen bergab geschwemmt. Die Salamander kamen ebenso gut zurecht wie die Hydra,
aber die beiden Panzer gerieten ab und zu ins Rutschen.
    Schlimmer war, dass die Straße
sich unter ihrem Gewicht aufzulösen begann. Mkoll dachte finster an das Gewicht
der Maschinen hinter ihnen, vor allem an die langen, über fünfzig Tonnen
schweren Truppentransporter, die nicht annähernd die Traktion der
Kettenfahrzeuge hatten.
    Schillernde Käfer segelten
zwischen dem Späher-Sergeanten und dem Major durch die Luft. Rawne behielt den
Auspex im Auge. Er und Mkoll wussten, dass beträchtliche Elemente der Infardi
nach der Schlacht nach Norden in diese Wälder geflohen waren, aber auf der Straße
hatten sie keine Spur von ihnen entdeckt. Irgendwie hatten sie Truppen und
Kampffahrzeuge außer Sicht geschafft.
    Vom ersten Salamander vor ihnen
kam ein Ruf, und die Vorausabteilung hielt an. Rawne und

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