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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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ihrer
Ansicht nach nun ähnelte.
    Dorden kannte Domor gut und
betrachtete ihn als Freund. Er wusste, dass Domors Implantate Hitze und Bewegung
durch Steinmauern und Ziegelfassaden wahrnehmen konnten.
    »Sehen Sie was?«
    »Voraus ist alles leer«,
erwiderte Domor, während die gerändelten Fokussierringe seiner Implantate
surrten, da sie sich automatisch bewegten. »Kolea sollte mich nach vorne
beordern. Mich und Mkvenner.«
    Dorden nickte. Mkvenner war
einer von den Elitespähern der Tanither und vom berüchtigten Mkoll persönlich
ausgebildet worden. Mit seinen Instinkten und Domors verbesserter Sehfähigkeit
würden sie weitaus zügiger und sicherer vorankommen.
    Dorden beschloss, mit Kolea und
Haller darüber zu reden. Er machte einen Schritt auf den bulligen
Grubenarbeiter und den hageren Haller zu, der immer noch seine Pickelhaube der
Vervunwehr als Teil seiner Uniform trug.
    Eine Druckwelle schleuderte ihn
gegen die Wand. Gips barst und bröckelte weg, als er dagegen prallte.
    Einen flüchtigen, friedlichen Augenblick
sah er seine Frau und seine Tochter, die schon vor langer Zeit mit ihrer Welt
gestorben waren, und seinen Sohn Mikal, gefallen vor ein paar Monaten auf
Verghast
    Mikal lächelte und löste sich
aus der Umarmung seiner Schwester und Mutter. Er ging seinem Vater entgegen.
    »Sabbatmärtyrer«, sagte er.
    »Was?«, erwiderte Dorden. Mund
und Nase waren voller Blut, und er konnte nicht klar reden. Aus Freude und Schmerz
darüber, seinen Sohn wiederzusehen, musste er weinen.
    »Was hast du gesagt?«
    »Sabbatmärtyrer. Stirb noch
nicht, Vater. Deine Zeit ist noch nicht gekommen.«
    »Mikal, ich ...«
    »Doktor! Doktor!«
    Dorden schlug die Augen auf.
Schmerzen ließen seinen erwachenden Körper schaudern. Er konnte nichts sehen.
    »Ach, Feth«, gurgelte er, da er
den Mund voll Blut hatte.
    Raue Hände rissen ihm die Maske
ab, und er hörte Flüssigkeit auf die Trümmer rieseln. Er blinzelte.
    Wheln und Haller hatten sich
über ihn gebeugt und starrten ihn ängstlich an. »W-was ist los?«, murmelte Dorden.
    »Wir dachten schon, es hätte
Sie erwischt, verflucht!«, rief Wheln.
    Sie halfen ihm, sich
aufzurichten. Dorden wischte sich übers Gesicht und sah, dass seine Hand blutig
war. Das Nasenbluten hatte seine Maske ausgefüllt und die Augenschlitze
verklebt.
    »Feth!«, knurrte er und erhob
sich. Ihm schwirrte der Kopf, und er setzte sich wieder.
    »Wen haben wir verloren?«,
fragte er.
    »Niemanden«, sagte Haller.
    Dorden sah sich um. Die Granate
hatte die Westmauer des Hauses gesprengt, aber alle seine Kameraden waren heil
und gesund: Kolea, Cuu, Garond, Rafflan, Mkvenner, Domor, Harjeon.
    »Verhexte Leben«, sagte Cuu
glucksend.
    Mit Whelns und Hallers Hilfe
kam Dorden auf die Beine. Er fühlte sich, als sei ihm alle Lebenskraft aus dem Leib
geprügelt worden.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte
Kolea.
    Dorden spie verklumptes Blut
aus und wischte sich das Gesicht ab. »Einfach prima«, sagte er. »Wenn wir
weitermüssen, lassen Sie uns einfach gehen, ja?«
    Kolea nickte und bedeutete der
Gruppe, sich zu erheben.
    Mittlerweile wüteten
beiderseits der Straße Feuerstürme, und mehr Granaten verschlimmerten das
Inferno noch. Sie stellten fest, dass die Granate hinter dem Haus einen
Wasserlauf freigelegt hatte, der unterhalb des Straßenniveaus in einem mit
Ziegeln ausgekleideten Graben dahinplätscherte.
    Kolea und Mkvenner sprangen hinein.
Das brackige Wasser, vielleicht ein uralter Nebenfluss oder Seitenarm des
heiligen Flusses, schwappte um ihre Stiefel.
    Dorden folgte ihnen. Im Graben
war es kühler, und das fließende Wasser schien auch den dichten Rauch
fortzuschwemmen.
    »Folgen wir dem Wasser«, schlug
Kolea vor. Niemand erhob Einwände.
    In dicht gestaffelter Formation
folgten die neun Geister dem Wasserlauf durch die Flammenhölle.
    Sie waren kaum weiter als
hundert Meter gekommen, als Soldat Cuu plötzlich eine Hand hob. Seine Knöchel waren
mit den kruden Darstellungen eines Schädels mit gekreuzten Knochen tätowiert.
    »Hört ihr das?«, fragte er.
    »Laserschüsse!«
     
    Corbecs Laserstrahlen fegten
durch die Ladebucht. Zwei Infardi wurden von einem der Laster gefegt. Ein
dritter schwankte und ließ die Kiste fallen, die er gerade trug.
    Beinahe sofort erwiderten sie
das Feuer, indem sie Pistolen aus ihren Schärpen zerrten oder sich die an den Wänden
lehnenden Lasergewehre schnappten. Leuchtende Laserstrahlen und jaulende Kugeln
und Patronen hämmerten in die gestapelten Gerüstteile

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