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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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der
Verladebucht, während die anderen Geister sich neu gruppierten. Cuu und Wheln
sahen sich die Leichen an.
    »Haben Sie Sünde gefunden?«,
fragte Corbec.
    Kolea schüttelte den Kopf. »Wir
zählen zweiundzwanzig Tote. Kein Zeichen von Sünde, zumindest von keinem, auf
den Ihre Beschreibung passt.«
    Draußen kam das bebende Poltern
der Panzerbrigade immer näher.
    »Was denkt Gaunt sich
eigentlich dabei, die Infanterie vor den Panzern reinzuschicken?«, fragte
Corbec.
    Kolea antwortete nicht. Rafflan
schaute verlegen weg.
    »Sergeant?«
    »Das hier ist inoffiziell«,
antwortete Dorden für Kolea.
    »Wir haben Sie gesucht.«
    Corbec schüttelte den Kopf.
»Entgegen den Befehlen?«
    »Die Pardus-Panzer fackeln die
Altstadt ab. Der Angriff auf die Zitadelle hat begonnen. Der Kommissar hat allen
Infanterietrupps den Rückzug befohlen.«
    »Aber Sie haben nach mir
gesucht? Feth, war das Ihre Idee, Kolea?«
    »Wir haben alle mitgemacht«,
sagte Dorden.
    »Ich dachte, Sie hätten mehr
Verstand, Doktor«, knurrte Corbec.
    »Helfen Sie mir auf.«
    Dorden stützte Corbec, während
dieser zu den Türen der Verladebucht humpelte.
    Der Oberst warf einen langen
Blick auf den Albtraum aus Feuer und Zerstörung, der sich ihnen langsam
näherte.
    »Wir sind tot, wenn wir hier
bleiben«, sagte Corbec trübsinnig.
    »Vollkommen richtig«, sagte
Mkvenner. »Ich finde, wir sollten den Laster nehmen und mit ihm über den Hügel fahren,
weg von den Panzern.«
    »Aber das ist Infardi-Gebiet!«,
rief Garond.
    »Stimmt, aber auf diesem Weg
sind unsere Aussichten besser. Außerdem würde ich meinen, dass sie mittlerweile
auf dem Rückzug sind.«
    »Was ist los, Oberst?«, fragte
Dorden, als er Corbecs Miene sah.
    »Pater Sünde«, sagte er. »Ich
begreife es nicht. Wir dachten, er wäre längst in der Zitadelle. Ich verstehe nicht,
warum er hier unten in der Altstadt war.«
    »Um seine Männer anzuspornen?
In der Praxis, wie Gaunt?«
    Corbec schüttelte den Kopf. »Es
muss einen anderen Grund geben. Er hätte mir beinahe etwas verraten.«
    Haller stieg ins Führerhaus des
Lastwagens und ließ den Motor an. Harjeon hatte auf der Ladefläche eine der Kisten
geöffnet.
    »Was ist das?«, rief er.
    Die Kiste war voller Ikonen,
heiliger Statuetten, Gebetstexte und Reliquien. Die Männer öffneten die anderen
Kisten und stellten fest, dass alle mit ähnlichen Gegenständen gefüllt waren.
    »Woher stammt das alles?«,
fragte Rafflan.
    Kolea zuckte die Achseln.
    »Aus den Schreinen in der
Zitadelle. Sie müssen sie alle geplündert haben.« Corbec warf einen Blick in
eine der offenen Kisten.
    »Aber warum? Warum haben sie
das ganze Zeug mitgenommen? Und nicht einfach zerstört? Für sie sind die Sachen
doch wertlos, oder?«
    »Das können wir uns auch noch
später überlegen.«
    Die Geister kletterten hinten
auf den Laster. Haller übernahm das Steuer und Wheln ließ sich auf dem
Beifahrersitz nieder.
    Sie rollten aus der vom Kampf
gezeichneten Ladebucht auf die Hintergasse, umfuhren vorsichtig das Wrack des anderen
Lasters und schlugen dann die Richtung bergauf ein.
     
    Kurz nach sechs Uhr Ortszeit
erstürmte eine Streitmacht der Breviater Hundertjährigen in Brigadestärke unter
Major Szabo den Heiligen Damm und drang in die Zitadelle ein. Sie stießen auf
keinen Widerstand. Der Sturmangriff der Pardus-Panzer hatte der Herrschaft der
Infardi über Doctrinopolis das Rückgrat gebrochen.
    Sechzehn Quadratkilometer der
Stadt, der das edle Plateau flankierende Teil der Altstadt, standen in Flammen
und waren praktisch tot. Spähtrupps schätzten, dass die geringe Anzahl
überlebender Infardi wahrscheinlich nach Norden aus der Stadt und in die
Regenwälder des Hinterlands geflohen war.
    Ein Sieg, erkannte Gaunt, als
ihm Szabos erste Berichte vom Kom-Offizier übermittelt wurden.
    Sie hatten Doctrinopolis
eingenommen und den Feind vertrieben. Es gab noch vereinzelte Widerstandsnester
— in den westlichen Vororten tobten verbissene Straßenkämpfe —, und es würde
Monate dauern, die Infardi aufzuspüren, die außerhalb der Stadt untergetaucht waren.
Aber es war ein Sieg: Marschall Lugo würde sich freuen.
    Oder wenigstens zufrieden sein.
In Kürze würden Szabos Männer die Standarte des Imperiums über der Zitadelle
hissen, und unter dem flatternden Adler würde sie wieder ihnen gehören. Hagia
gehörte ihnen. Sie hatten eine Welt befreit.
    Gaunt stieg aus dem
Kommandofahrzeug und wanderte allein die Straße entlang. Er fühlte sich nicht
richtig

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