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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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ragten
oberhalb der Dächer und Türme der Altstadt und der östlichen, höher gelegenen Viertel
der Doctrinopolis in die Höhe, und auf ihnen breiteten sich die mit
Quadersteinen verkleideten Säulen und Tempel der königlichen Bezirke der
heiligen Stadt aus.
    Die monumentalen Gebäude sahen
fleischfarben vor dem Blau des Himmels aus. Sündes Männer mussten ihn und Yael
ein gutes Stück durch die Altstadt nach Norden gebracht haben.
    Ein Blick in die andere
Richtung zeigte ihm, dass die Straße durch das Gewirr der alten Häuser und
massiven Steinwerkstätten bergab zur Ebene des Flusses führte, wo die Altstadt
begann. In dieser Richtung war der Himmel ein wirbelnder Nebel aus schwarzem und
grauem Rauch. Feuer leckte durch die Flanken der Stadt.
    Corbec konnte erkennen, wie die
Serien der Granateinschläge wellenförmig durch die Straßen fächerten. Geysire
aus Flammen, Rauch, Erde und Gestein wurden in den Himmel geschleudert.
    Seine Häscher zerrten wieder an
ihm und trieben ihn die Steigung der Straße empor. Die meisten anderen Infardi
waren bereits in den umliegenden Gebäuden verschwunden.
    Die Männer trieben ihn von der
Straße und durch ein schmiedeeisernes Tor in einen ebenen Hof, wo Steine und Steinplatten
zur Bearbeitung gestapelt waren. Auf einer Seite sah er unter einer Markise
drei Handkarren mit tiefem, flachem Boden und einige Steinmetz-Werkzeuge, auf
der anderen zwei uralte, massive Servitoren, die deaktiviert waren.
    Die Männer stießen Corbec auf
einen der Karren. Pater Sünde tauchte mit acht Männern aus einer Innentür auf der
anderen Seite des Platzes auf und Worte wurden gewechselt.
    Corbec wartete. Die Ladeflächen
der Handkarren waren mit staubigem Sackleinen bedeckt. Das Werkzeug lag in der
Nähe: vier große Breitbeile, ein abgenutzter Holzhammer, ein paar Meißel und
eine Maurerkelle mit Diamantklinge. Nicht einmal die kleineren Gegenstände waren
so klein, dass er sie an sich hätte verbergen können.
    Ein pfeifendes Heulen ließ den
Hof erzittern, als eine Granate direkt über sie hinwegflog. Sie explodierte im Nachbargebäude
und fegte ihnen mit markerschütterndem Getöse Gesteinssplitter und Rauch
entgegen. Corbec presste den Kopf in das Sackleinen.
    Er spürte etwas darunter und
griff danach.
    Ein schweres Gewicht, klein,
ungefähr von der Größe einer Kinderfaust oder einer reifen Pflaume, mit einem Band
daran. Das Lot eines Steinmetzen, ein Bleigewicht am Ende einer geflochtenen
Seidenschnur. In dem Versuch, sein Tun mit seinem Körper zu verbergen, zog er
es unter dem Sackleinen auf dem Karren hervor und wickelte die Schnur in seiner
Hand auf.
    Pater Sünde bellte seinen
Männern noch ein paar Befehle zu und schaltete dann seinen persönlichen
Schutzschirm ein, was ihn praktisch unsichtbar machte. Corbec sah seine
flimmernde Gestalt in den Staubwolken knistern, die von dem Granattreffer
aufgewirbelt worden waren, und wie er den Hof auf der anderen Seite mit all
seinen Männern bis auf dreien verließ.
    Sie drehten sich zu ihm um und
gingen auf ihn zu.
    Eine Salve Panzergranaten fiel
ringsum in einem ohrenbetäubenden Gewitter auf die Straße. Pures Glück hatte
sie den Hof verfehlen lassen, sonst wären, ging Corbec auf, er und seine
Häscher getötet worden. So aber waren alle drei Infardi zu Boden geschleudert
worden. Corbec, der ein erfahreneres Ohr für Granaten hatte als die Kultisten
und aus dem Heulen besser auf Einschlagsentfernungen schließen konnte als sie,
hatte sich beim ersten Pfeifgeräusch gewappnet.
    Er sprang auf. Einer der
Infardi war gerade dabei, sich benommen zu erheben, und das Lasergewehr schwang
eben zu ihrem Gefangenen herum.
    Corbec ließ das Bleigewicht wie
eine Schleuder ein paarmal um seine Hand wirbeln, um dann bei der dritten Umkreisung
loszulassen. Es traf die linke Wange des Infardi mit zufrieden-stellendem
Knacken und ließ ihn wieder zu Boden stürzen.
    Jetzt ließ Corbec die volle
Länge der Schnur über dem Kopf kreisen. Als der zweite Infardi sich
aufrappelte, hatte er so viel Schwung aufgebaut, dass sich die Schnur mit dem
Gewicht am Ende vier Mal um den Hals des Mannes wickelte und sich festzog.
    Nach Luft schnappend, ging der
Kultist zu Boden und versuchte die harte, straff gespannte Schnur von seinem Hals
zu bekommen.
    Corbec machte zwei, drei schnelle
Schritte, hechtete nach dem Lasergewehr des Mannes, rollte sich damit ab und
schaffte es, zwei Schüsse abzugeben, als der erste Infardi wieder aufstand. Wo
das Bleigewicht ihn

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