Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
hatte das Gefühl, dass der Sergeant manchmal zu viel Respekt vor den
heroischen Tanithern hatte, um ihnen Befehle zu erteilen.
    Der alte Arzt betrachtete die
anderen Mitglieder des Trupps: Mkvenner, Wheln, Domor und Rafflan, die anderen
Tanither.
    Harjeon war der einzige andere Verghastit,
ein kleiner, blonder Mann mit einem flaumigen Schnurrbart, der in der
ausgebombten Ecke des Hauses kauerte.
    Dorden konnte jetzt so etwas
wie eine Hackordnung erkennen: Kolea hat das Kommando und ist ein Kriegsheld,
also widerspricht ihm keiner. Haller hat schon in der Makropole dem Militär
angehört, ebenso wie Garond. Cuu nun ja, der ist ein Kapitel für sich, ein
ehemaliges Bandenmitglied aus den untersten Schichten der Makropole, aber
niemand zweifelt an seinem Eifer oder an seinen kämpferischen Fähigkeiten.
    Harjeon ... Ein ehemaliger
Zivilist. Dorden wusste nicht, welchen Beruf Harjeon in seinem ersten Leben vor
der Garde ausgeübt hatte. Schneider? Lehrer? Wie auch immer, er rangierte
jedenfalls ganz unten.
    Wenn sie das hier lebend
überstanden, würde Dorden sich mit Gaunt darüber unterhalten müssen, wie sie die
Voreingenommenheiten überwinden und ausgleichen konnten, die der Zustrom neuer
Geister mit sich gebracht hatte.
    Am Ende der Straße gingen
Granaten nieder und erzeugten so etwas wie einen Vulkanausbruch. Sie wurden mit
Trümmern überschüttet.
    »Weiter!«, rief Haller und
folgte Cuu und Garond. Kolea wartete und winkte Harjeon und die Tanither
vorbei.
    Dorden erreichte die Türöffnung
und sah Kolea an, während er sich die Atemmaske wieder aufsetzte.
    »Wir sollten wirklich umkehren
...«, begann er.
    »In diese Hölle, Doktor?«,
fragte Kolea mit einer Geste auf den Feuersturm, der ihnen durch die Altstadt
folgte.
    »Ich fürchte, wir haben keine
Alternativen mehr«, sagte Kolea.
    »Wir müssen uns vor den Granaten
halten, nur um am Leben zu bleiben. Also können wir ebenso gut weitermachen und
sehen, ob wir Corbec finden.«
    Sie liefen durch eine Mauer aus
Hitze in die nächste Ruine.
    Dorden sah, dass sich auf der
nackten Haut seiner Unterarme und Hände Blasen in der glühend heißen Luft bildeten.
    Sie huschten ins nächste
Gebäude. Es war bemerkenswert intakt und die Luft darin gnädigerweise kühler. Durch
das Fenster beobachtete Dorden den Einschlag der Granaten in der Nähe. Das Haus
auf der anderen Straßenseite schien sich gänzlich und vollständig seitwärts zu
neigen, bevor es sich auflöste.
    »Das war knapp, was, Tanither?«
    Dorden drehte sich um und
begegnete dem Blick von Soldat Cuu.
    Soldat Cuu. Lijah Cuu. Jetzt
schon eine Art Legende im Regiment.
    Knapp unter zwei Meter groß,
schlank, sehnig und muskulös.
    Hager und mit einem Gesicht wie
eine schlechte Lüge. So hatte Corbec ihn beschrieben.
    Vor dem Krieg hatte Cuu einer
Bande in der Vervunmakropole angehört. Manche sagten, er habe mehr Leute bei
Bandenkämpfen umgebracht als in der Schlacht. Er war ausgiebig tätowiert und
stellte seine Fähigkeiten mit Tinte und Nadel anerkennenden Verghastiten zur
Verfügung. Eine lange Narbe spaltete sein Gesicht von oben bis unten in zwei
Hälften.
    Soldat Cuu nannte jeden
Tanither, als sei es eine spöttische Beleidigung.
    »Knapp genug für mich«, sagte
Dorden.
    Cuu beugte sich vor und schaute
über den Lauf seines Lasergewehrs. Seine Bewegungen waren katzenhaft und flink,
fand Dorden. Eine Katze, genau das ist er. Ein vernarbter, ramponierter Kater.
Bis in die kalten grünen Augen. Dorden hatte die letzten Jahre in Gesellschaft
außergewöhnlich gefährlicher Männer verbracht. Rawne, diese skrupellose
Schlange ... Feygor, ein seelenloser Mörder ... aber Cuu
    Ein Soziopath, wie er im Buche
stand. Der Mann hatte ein Leben lang Bandenkriege und Messerkämpfe
ausgefochten, lange bevor der Kreuzzug gekommen war und seine Talente
legitimiert hatte.
    Schon allein die Nähe zu Cuu
mit seinen bunten Banden-Tätowierungen und leblosen, kalten Augen weckte Unbehagen
in Dorden.
    »Was ist los, Doktor? Haben Sie
keine Lust darauf?« Cuu gluckste, als er Dordens Unbehagen spürte. »Sie wären
wohl besser in Ihrem netten, sicheren Lazarett geblieben, was?«
    »Absolut«, sagte Dorden und
wechselte auf einen Platz zwischen Rafflan und Domor.
    Soldat Domor hatte auf Menazoid
Epsilon die Augen verloren, und prothetische, kosmetische Chirurgen hatten sein
Gesicht um ein Paar optische Sensoren neu aufgebaut. Die Tanither nannten ihn
»Shoggy«, nach dem froschäugigen tanithischen Amphibienwesen, dem er

Weitere Kostenlose Bücher