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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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getroffen hatte, war sein Wangenknochen eingedrückt, aber
das hinderte ihn nicht daran, beim Aufstehen zu schießen. Corbecs zwei
Laserstrahlen bohrten sich durch die Brust des Infardi und warfen ihn auf den
Rücken.
    Mit der erbeuteten Waffe in den
Händen stand Corbec auf. Ganz in der Nähe schlugen noch mehr Granaten ein. Er
schoss dem Infardi in den Kopf, während dieser immer noch versuchte, die Schnur
von seinem Hals zu bekommen.
    Der dritte Infardi lag mit dem
Gesicht im Staub, tot. Ein umherfliegender Steinbrocken hatte ihn am Kopf
getroffen und sich in seinen Schädel gebohrt.
    Der rollende Donner des
Beschusses kam immer näher. Es war keine Zeit mehr, die Leichen nach Munition
zu durchsuchen oder einen Ersatzstiefel zu requirieren. Corbec dachte sich,
wenn er den Altstadthügel erklomm, konnte er auf die andere Seite des
Zitadellenplateaus gelangen und vielleicht am Leben bleiben. Das war
unzweifelhaft das, was die Infardi taten.
    Er ging durch die Türen auf der
anderen Seite des Platzes und in die Richtung, die Sünde genommen hatte, und hüpfte
mehr oder weniger auf einem Bein weiter, als sich Trümmersplitter in die Sohle
seines ungeschützten Fußes bohrten. Er folgte einem gefliesten Korridor, wo die
Explosionswucht die Fenster und die Läden weggefegt hatte, und gelangte dann in
eine Ladebucht, wo eiserne Gerüste neben einer Verladerampe gelagert waren.
    Zwischen dem Krachen weiter
entfernter und näherer Explosionen hörte er Stimmen. Corbec kauerte sich nieder
und spähte in die Verladebucht. Die Außentore, hoch, alt und hölzern, waren
aufgestemmt und zwei achträdrige Lastwagen rückwärts hineingefahren worden.
Etwa ein Dutzend Infardi luden in Tücher gewickelte Gegenstände und Holzkisten
auf die Laster. Von Pater Sünde war nichts zu sehen.
    Corbec warf einen Blick auf die
Ladeanzeige des Magazins seiner eroberten Waffe. Noch mehr als drei Viertel voll.
    Auf jeden Fall genug, um sie
aufmerken und Notiz nehmen zu lassen.
     
    Die brennenden Straßen waren
lebendig. Menschen, Ein-heimische, flohen mit Bündeln von Habseligkeiten aus ihren
zerstörten Häusern und Verstecken und trieben abgemagertes, verängstigtes Vieh
vor sich her.
    Und Ungeziefer ... Flutwellen
von Ungeziefer ... strömte aus dem Inferno und lief die Hügelstraßen der
Altstadt zum Fluss hinunter.
    Koleas Trupp schwamm gegen den
Strom. Mit Atemmasken vor Mund und Nase, um sich vor dem sengenden Rauch zu
schützen, eilten sie im Laufschritt bergauf in dem Versuch, sich von den
Explosionswellen der angreifenden Panzerbrigaden fern zu halten und sich dabei irgendwie
dem Bezirk der Steinmetze zu nähern.
    Ab und zu fielen Granaten so
nah, dass die Druckwelle sie alle von den Beinen holte. Immer wieder stürzten brennende
Häuser ein und versperrten ihnen den Weg. An manchen Stellen wateten sie durch
lebende Flüsse von Nagetieren, und ihre Stiefel knirschten auf sich windenden
Leibern.
    Die acht Geister rannten über
eine Straßenkreuzung, während rings um sie Ascheflocken wirbelten, und suchten
Schutz in einem Lederwarengeschäft. Es war von Granaten getroffen worden und
nur noch eine leere Ruine.
    Dorden nahm seine Maske ab und
fing an zu husten. Neben ihm wälzte sich Soldat Mkvenner auf die Seite und
versuchte sich eine glühend heiße Glasscherbe aus dem Oberschenkel zu ziehen.
    »Lassen Sie mich das machen«,
keuchte Dorden.
    Er holte eine Pinzette aus
seinem Sanitätskoffer, um den Splitter herauszuziehen, und wusch den tiefen
Schnitt mit Desinfektions-mittel aus einer Sprühflasche aus.
    Dorden lehnte sich zurück und
fuhr sich über die Stirn.
    »Danke, Doktor«, flüsterte
Mkvenner. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Dorden wehrte die Frage mit
einem Nicken ab. Er kam sich halb gekocht vor, schlapp und kurzatmig. Er bekam
nicht richtig Luft.
    Die Hitze der brennenden
Gebäude ringsumher war wie ein Ofen.
    Kolea und Sergeant Haller
standen neben einer gesprengten Tür in der gegenüberliegenden Wand und schauten
nach draußen.
    »In der Richtung ist alles
frei«, murmelte Kolea, während er mit ausgestrecktem Finger zeigte.
    »Einstweilen«, räumte Haller
ein. Er winkte die Soldaten Garond und Cuu zu sich und schickte sie los, um das
Gelände nebenan zu sichern.
    Dorden fiel auf, dass Haller,
selbst ein verghastitischer Rekrut und ein Veteran des Vervunwehr-Regiments,
bevorzugt die Männer auswählte, die er von seiner Heimatweit kannte: Garond und
Cuu, beide Verghastiter.
    Haller war ein vorsichtiger
Mann. Dorden

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