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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Luftunterstützung haben.
    Er schaute zurück auf die
endlos lange Fahrzeugkolonne. Durch den Staub in ihrem Kielwasser konnte er Doctrinopolis
hinter ihnen sehen, eine Ansammlung von Gebäuden, die sich im fernen Dunst
jenseits des Waldes undeutlich erhob. Das flackernde Lichtgewitter der
Zitadelle war immer noch zu sehen.
    Er hatte dort viele wertvolle
Männer zurückgelassen, die im Kampf um die Stadt verwundeten Männer, darunter
auch Corbec.
    Die Verwundeten sollten in den
nächsten Tagen als Teil des Rückzugsprogramms evakuiert werden. Er würde Corbec
vermissen. Die Vorstellung, seine letzte Mission mit den Geistern ohne die Hilfe
des bärtigen Riesen ausführen zu müssen, stimmte ihn traurig.
    Und er fragte sich, was nach
seiner Absetzung mit den Geistern passieren würde. Er konnte sich nicht
vorstellen, dass sie sich einem außenstehenden Kommandanten fügen würden, und
es war undenkbar, dass man Corbec oder Rawne befördern würde. Aller
Wahrscheinlichkeit nach würde das Erste Tanith einfach zu existieren aufhören,
wenn er nicht mehr da war. Es gab keine Aussicht auf eine Erneuerung. Die
Soldaten würden zu anderen Regimentern versetzt werden, vielleicht als
Aufklärungs-spezialisten, und damit war dann der Fall erledigt.
    Sein bevorstehendes Ende war
auch gleichbedeutend mit dem Ende seines geliebten tanithischen Regiments.
     
    In einem der Truppentransporter
verrenkte sich Tona Criid den Hals nach der entfernten Stadt.
    »Sie kommen schon zurecht«,
sagte Caffran leise. Tona ließ sich neben ihn auf die bockende Ladefläche
zurücksinken.
    »Meinst du?«
    »Ich weiß es. Die Diener des
Munitoriums haben sich bis jetzt auch um sie gekümmert, oder?«
    Tona Criid sagte nichts. In der
Vervunmakropole war sie umständehalber zur De-facto-Mutter zweier Waisenkinder
geworden. Jetzt begleiteten sie die Kriegsmaschine des Ersten Tanith als Teil
eines umfangreichen Trosses. Viele aus dieser Gruppe, die Köche, Mechaniker und
Munitionsverwalter, begleiteten sie, aber nicht wenige waren auch zur
Evakuierung zurückgeblieben. Kinder, Ehefrauen, Huren, Musiker, Schneider,
Unterhaltungskünstler, Drogenhändler und Zuhälter. Auf dieser Mission war kein
Platz für sie. Sie würden Hagia auf den Transportern verlassen und, wenn der
Gott-Imperator es wollte, später mit ihren Freunden, Kameraden und Kunden im
Ersten wieder zusammentreffen.
    Tona nahm den doppelgesichtigen
Anhänger, den sie um den Hals trug, und betrachtete wehmütig die Gesichter
ihrer Kinder, die in Holoporträts festgehalten und in Plastik gerahmt waren.
    Yoncy und Dalin. Das Waffenbaby
und der gereizte kleine Junge.
    »Wir werden bald wieder bei
ihnen sein«, sagte Caffran. Für ihn waren es jetzt auch seine Kinder. Aufgrund seiner
Beziehung zu Tona nannte Dalin ihn Papa Caff. Sie kamen einer richtigen Familie
so nahe, wie dies in der Imperialen Garde überhaupt möglich war.
    »Werden wir das wirklich?«,
fragte Tona.
    »Der alte Gaunt würde uns nie
ins Verderben führen, jedenfalls nicht, wenn er nicht der Ansicht wäre, auch wieder
herauszukommen«, sagte Caffran.
    »Es heißt, er ist erledigt«,
bemerkte Larkin, der in der Nähe saß und mitgehört hatte. »Es heißt, wir sind
auch erledigt. Er ist ein gebrochener Mann. Hängt sozusagen tot auf der Leine.
Man wird ihn seines Kommandos entheben, und uns wird man auf der Suche nach
einer neuen Heimat in der ganzen Imperialen Garde herumstoßen.«
    »Wird man das?«, sagte Sergeant
Kolea, der gerade durch den Laster ging und Larkins Worte mitbekommen hatte.
    »Das habe ich jedenfalls
gehört«, sagte Larkin abwehrend.
    »Dann halten Sie die Klappe,
bis Sie es genau wissen. Wir sind das kämpfende Erste Tanith und werden bis ans
Ende der Zeit zusammen sein, richtig?«
    Koleas Worte zogen einen
gedämpften Jubelchor von den Soldaten im Laster nach sich.
    »Ach, das könnt ihr doch noch
viel besser! Denkt an Tanith! Denkt an die Vervunmakropole!«
    Der anschließende Jubelchor war
sehr viel lauter.
    »Was haben Sie da, Criid?«,
fragte Kolea auf dem Rückweg durch den Laster.
    Sie zeigte ihm den Anhänger.
»Meine Kinder, Sergeant.«
    Kolea betrachtete die Bilder
des Anhängers sonderbarerweise sehr lange.
    »Ihre Kinder?«
    »Ich habe sie auf Verghast
adoptiert, Sergeant. Ihre Eltern wurden getötet.«
    »Gute ... gute Arbeit, Criid.
Wie heißen sie?«
    »Yoncy und Dalin, Sergeant.«
    Kolea nickte und gab den
Anhänger zurück. Er ging zum Ende des schaukelnden Lasters und schaute hinaus

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