Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Fensterjalousien, die an einer Million Stellen durchlöchert
waren.
    Genauso viele einzelne strahlen
fielen von draußen herein und brachen sich im Qualm und Dunst, der durch den
düsteren Laden wallte.
    »Amüsiert ihr euch, Jungs?«,
fragte Corbec. Sie murmelten verschiedene Bemerkungen zu den ausschweifenden
geschlechtlichen Neigungen seiner Mutter und mehrerer anderer seiner weiblichen
Verwandten.
    »Schön zu hören, dass ihr euch
die Laune nicht verderben lasst«, erwiderte er. Er stampfte ein paarmal auf den
mit Scherben übersäten Boden.
    »Was, beim heiligen Feth,
machen Sie da, Chef?«, fragte Yael. Er war noch jung, nicht älter als
zweiundzwanzig und hatte den Hang zur Aufsässigkeit der Jugend. Corbec gefiel
diese Einstellung sehr.
    »Ich benutze meinen Kopf,
Junge.« Corbec zeigte grinsend auf seine Feldstiefel der Größe achtzehn,
während er noch ein paarmal aufstampfte.
    Corbec fegte Tonscherben
beiseite und zog eine Luke im Boden an einem Metallring hoch.
    »Ein Keller«, verkündete er.
    Das Trio stöhnte.
    Er ließ die Luke wieder
zufallen und kroch zu ihnen ans Fenster.
    »Denkt mal darüber nach, meine
tapferen tanithischen Hengste. Werft mal einen Blick nach draußen.«
    Sie lugten durch die
durchlöcherten Jalousien.
    »Der Marktplatz ist etwas
erhöht ... ein erhöhtes Podium. Seht ihr das da an dem Haufen Fässer? Das muss eine
Luke sein. Ich wette, dass es unter diesem Markt ein Gewirr aus Lagerkellern
gibt ... und wahrscheinlich unter dieser Gilde auch.«
    »Ich wette, dass Sie es
schaffen, uns bis zum Mittag alle ins Jenseits zu befördern«, knurrte Leyr, ein
harter, fünf-unddreißigjähriger Veteran der Bürgerwehr von Tanith Magna.
    »Habe ich euch schon mal ins
Jenseits befördert?«, fragte Corbec.
    »Darum geht es gar nicht ...«
    »Dann halten Sie die Klappe und
hören Sie zu. Wir sitzen hier bis zum jüngsten Tag, wenn wir das Patt nicht knacken
können. Also lasst uns mit Raffinesse kämpfen. Nutzen wir die Tatsache aus,
dass diese Jauchegrube von einer Stadt eine Fethzillion Jahre alt ist und
voller Keller, Krypten und Katakomben.«
    Er schaltete seinen Interkom
ein und verschob den dünnen Drahtarm des Mikrofons, sodass es dicht vor seinen
Lippen war.
    »Hier spricht zwo. Hören Sie
mich, sechs?«
    »Sechs, zwo. Ja, ich höre.«
    »Bray, lassen Sie Ihre Männer,
wo sie sind, und decken Sie die Gilde in ungefähr ... zehn Minuten anständig
ein. Schaffen Sie das?«
    »Sechs, verstanden. Feuersturm
in zehn Minuten.«
    »Genau, Ende, sechs. Zwo,
neun?«
    »Neun, zwo.« Corbec hörte
Koleas angespannte Stimme im Ohr.
    »Sergeant, ich bin in dem
Töpferladen nicht weit von Ihnen. Lassen Sie Meryn und Wheln, wo sie sind, und kommen
Sie her.«
    »Verstanden.«
    Ein paar Sekunden später
kletterte Kolea durch das Granatloch.
    Corbec leuchtete soeben mit der
Taschenlampe in die offene Kellerluke.
    »Sie kennen sich mit Tunneln
aus, richtig?«
    »Mit Bergwerken. Ich war
Grubenarbeiter.«
    »Macht keinen Unterschied, ist
alles unter der Erde. Machen Sie sich fertig, wir gehen da runter.« Er wandte sich
an Leyr, Rilke und Yael. »Wer hat Sehnsucht nach Abenteuer und einen Tornister
voller Stabminen?«
    Wieder stöhnten sie.
    »Sie haben nichts zu
befürchten, Rilke. Ich will, dass Sie diese Fenster aufs Korn nehmen.« Rilke
war ein überragender Scharfschütze und hatte sich in der
Scharfschützenmeisterschaft des Regiments nur Larkin geschlagen geben müssen.
Er hatte einen langen Nadel-Laser. »Geben Sie diesen forschen Freiwilligen alle
Minen, die Sie noch haben.«
    Leyr und Yael kamen zur Luke.
Jeder von ihnen trug ebenso wie Corbec und Kolea zwanzig Kilo mattschwarze Komposit-Rüstung
über der Uniform und unter dem Tarnumhang.
    Der größte Teil dieses Gewichts
stammte von den modularen Koppelbeuteln, die mit Munition, Taschenlampen,
Messer, wasserdichtem Reserve-Interkom, zusammengerolltem Kletterseil, Rollen
mit selbstklebendem Pflaster, Ferroplastband, bei der Erst-Gründung ausgegebenen
Imperiums-Traktaten, Türstoppern, Blendgranaten und dem Rest der imperialen
Standardausrüstung gefüllt waren.
    »Das wird eng«, sinnierte Leyr
mürrisch, während er in das Loch schaute, das Koleas Taschenlampe ausleuchtete.
    Kolea nickte und zog seinen
Tarnumhang aus.
    »Legt alles ab, was sich
irgendwo verfangen kann.« Leyr und Yael taten es ebenso wie Corbec. Die Umhänge
landeten mit anderen losen Gegenständen auf dem Boden. Alle vier Exemplare der
Erhebenden Fibel des Imperialen

Weitere Kostenlose Bücher