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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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in eine
Gefechtssituation gerieten. Milo war gesund und munter, aber der Doktor und
Sanian gehörten nicht zur kämpfenden Truppe. Nessa hatte eine abheilende
Laserwunde im Bauch, Braggs Schulter war nicht belastbar, Daur und Derin hatten
Brustverletzungen, die sie extrem behinderten, Greer hatte eine Kopfwunde, und
Vamberfeld befand sich am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Von seinen eigenen
schmerzenden Wunden ganz zu schweigen.
    Kaum der fähigste und fitteste
Trupp in der Geschichte der Garde. Und auch nicht der am besten ausgerüstete.
Jeder Soldat hatte ein Lasergewehr — in Nessas Fall die Präzisions-Variante der
Scharfschützen — und Bragg seine große Autokanone. Sie hatten eine Kiste mit
Stabminen, waren ansonsten aber knapp an Munition. Soviel er wusste, hatten sie
für die Kanone nur ein halbes Dutzend Munitionstrommeln. Auf den Chimäre war
eine Boltkanone montiert, aber angesichts seiner bisherigen Fahrleistungen
wusste Corbec nicht, wie viel länger es noch dauern würde, bis sie alle zu Fuß
weitergehen mussten.
    Er fragte sich, was Gaunt in
dieser Lage getan hätte. Er war ziemlich sicher, dass er es wusste.
    Sie alle erschießen lassen.
     
    Durch die Bäume, dichte Gehölze
von Acestus und schlanken Vipirium am Straßenrand, sahen sie die ersten Umrisse
von Bhavnager.
    Es war später Nachmittag, die
Sonne brannte infernalisch grell und heiß, und das Hitzeflimmern verzerrte alle
Entfernungen. Die Vorausabteilung war hervorragend vorangekommen, und über Kom
hatten sie die Meldung erhalten, dass die Hauptkolonne nur siebzig Minuten hinter
ihnen war.
    Mkoll ließ anhalten und schlich
mit Mkvenner zwischen die Bäume, um ein wenig zu kundschaften. Sie kauerten im
Schatten der wilden Obstbäume und ließen ihre Feldstecher wandern. Die Luft war
unbewegt, heiß und trocken, wie gebackener Sand.
    Insekten tickten wie Chronometer
in den Stechginstersträuchern.
    Mkoll verglich, was er sah, mit
dem Stadtplan auf seiner Karte.
    Bhavnager war groß und wurde
von einem großen, weiß getünchten Tempel mit goldener Stupa im Osten und einer
riesigen Reihe von Produktionshallen aus Ziegeln im Südwesten beherrscht.
    Gebetsbanner und -fähnchen
hingen in der unbewegten Luft schlaff von der goldenen Kuppel. Die Straße, der
sie folgten, drang in der Südostecke in die Stadt ein, verlief dann südlich des
Tempels zu einem dreieckigen Marktplatz, der ungefähr die Stadtmitte markierte,
und tauchte dann nördlich von einigen großen Gebäuden in den Außenbezirken
wieder auf, die Mkoll für Werkstätten hielt. Ein Gewirr kleinerer Straßen, von
Geschäften und Häusern gesäumt, breitete sich vom Markt in alle Richtungen aus.
    »Sieht ruhig aus«, sagte
Mkvenner.
    »Aber diesmal lebendig. Auf dem
Markt sind Leute.«
    »Ich sehe sie.«
    »Und zwei dort oben, auf dem
unteren Balkon des Tempels.«
    »Ausgucke.«
    »Ja.«
    Die beiden pirschten parallel
zur Straße ein wenig weiter vorwärts. Jenseits der Obstbäume war die Straße
über fünfzehnhundert Meter bis zum Stadtrand offen und ungeschützt.
    Bäume waren gefällt und
Sträucher beseitigt worden.
    »Sie wollen nicht, dass sich
jemand anschleicht, was?«
    Mkoll hob die Hand, das Signal
für Ruhe. Sie bemerkten jetzt beide Bewegung in den Bäumen zwanzig Meter rechts
von ihnen, direkt an der Straße.
    Mit Mkvenner ein paar Schritte
hinter ihm in Deckung und dem Lasergewehr im Anschlag glitt Mkoll lautlos durch
das trockene Unterholz. Er zog seinen silbernen Dolch aus der Scheide.
    Der Mann beobachtete die Straße
aus einer kleinen Senke zwischen den Bäumen. Er drehte Mkoll den Rücken zu. Die
Fahrzeuge der Vorausabteilung waren jenseits der Biegung in der Straße und
daher nicht zu sehen, aber er musste den Motorenlärm gehört haben. Hatte er bereits
ein Signal geschickt oder wartete er noch ab, bis er sehen würde, was um die
Kurve bog?
    Mkoll schaltete ihn mit einem
behänden, urplötzlichen Sprung aus. Dem Mann blieb nicht einmal Zeit zu der Erkenntnis,
dass er tot war. Er war in grüne Seide gehüllt und seine schmutzige Haut mit
Tätowierungen übersät.
    Infardi.
    Mkoll durchsuchte die Leiche
und fand ein altes automatisches Gewehr, aber kein Kom-Gerät. In einem von Hand
gegrabenen Loch in der Seite der Senke steckte ein runder Spiegel. Einfache,
aber wirkungsvolle Übermittlung von Signalen, vielleicht einem anderen
unsichtbaren Beobachter weiter die Straße entlang. Wie viele andere?
    Waren sie bereits an einigen
vorbeigerollt?
    Sein Blick fiel

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