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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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manifestiert und mir dabei hilft,
den Ladeluftkühler auszuspülen, dann glaube ich an sie.«
    Vamberfeld wirkte ein werig
geknickt. »Warum sind Sie dann mitgekommen?«
    »Wegen dem Gold natürlich.«
Greer sprach jedes Wort übermäßig deutlich aus, als unterhalte er sich mit
einem Kind.
    »Was für Gold?«
    »Na, das Gold. In den Bergen.
Daur muss dir doch davon erzählt haben?«
    »N-nein ...«
    »Das ist der einzige Grund,
warum ich hier bin! Die Goldbarren. Das ist meine Art Anreiz.«
    »Aber es gibt keinen Schatz.
Nichts Physisches. Nur Glaube und Liebe.«
    »Ganz wie du meinst.«
    »Der Hauptmann würde nie
lügen.«
    »Natürlich würde er nicht.«
    »Er liebt uns alle.«
    »Natürlich tut er das. Und wenn
du mich jetzt entschuldigen würdest ...«
    Vamberfeld nickte und ging
gehorsam weg. Greer schüttelte bei sich den Kopf und machte sich wieder an die
Arbeit. Er verstand diese Tanither nicht, viel zu leidenschaftlich für seinen
Geschmack.
    Und seit seiner Ankunft auf
Hagia hörte er Männer über Glauben und Wunder schwafeln. Dann war es eben eine
Schreinwelt. Na und? Greer hatte mit diesen Dingen nicht viel am Hut. Man
lebte, man starb, das war's. Manchmal hatte man Glück und lebte gut.
    Manchmal hatte man Pech und starb
schlimm. Gott und Heilige und verfluchte Engel und so Zeugs waren die Art
Unsinn, mit denen die Leute sich den Kopf zuknallten, wenn das Pech knüppeldick
kam.
    Er wischte sich die Hände an
einem Lappen ab, zog die Leitung über den Stutzen und schraubte die Schelle
fest. Diese Truppe von Verlierern war ein verrückter Haufen. Der Oberst und der
Doktor und dieser absolute Trauerfall Vamberfeld phantasierten über Visionen
und Heilige und hatten allesamt eindeutig den Verstand verloren. Das taube
Mädchen verstand er nicht. Der große Bursche war ein Idiot. Dieser Junge, Milo,
war selbst viel zu clever und nur hier, weil er scharf auf dieses einheimische
Mädchen war, das Greers bescheidener Ansicht nach nebenbei bemerkt auch
vollkommen übergeschnappt war. Derin war der Einzige, der noch einigermaßen in
Ordnung zu sein schien. Greer war sicher, es lag daran, dass Derin ebenfalls
wegen des Goldes dabei war. Daur musste den Rest von den Irren zum Mitmachen
überredet haben, indem er so getan hatte, als kaufe er ihnen ihre Heiligen-Fixierung
ab.
    Daur war ein schwerer Fall. Er
sah sauber und zuverlässig aus, ein junger, wohlerzogener Offizier, wie er im Buche
stand. Aber unter der Oberfläche schlug das Herz eines hinterlistigen
Schweinehunds. Greer kannte die Sorte. Greer hatte Daur schon bei ihrer ersten
Begegnung im Gebetshof nicht leiden können. Er war nur verwundet worden, weil
er sich kopfüber in den Kampf gestürzt hatte, um seinen Mut zu beweisen und
seinen angekratzten Ruf wieder aufzupolieren. Aber Daur hatte einen Fahrer
gebraucht und Greer von der Beute erzählt. Tempelgold, Stapel von Barren, die
beim ersten Anzeichen der Infardi-Invasion in aller Stille aus der Schatzkammer
von Doctrinopolis in ein Versteck geschafft worden waren. Das hatte Daur ihm
erzählt. Er hatte die Information von einem sterbenden Ayatani bekommen.
    Greers Ansicht nach war das
eine Desertion wert.
    Er wäre nicht überrascht, wenn
Daur beabsichtigte, die anderen umzulegen, sobald das Schäfchen im Trockenen war.
Greer würde auf der Hut sein, wenn die Zeit gekommen war. Wenn er musste, würde
er auch zuerst schießen. Aber einstweilen wusste er, dass ihm keine Gefahr drohte.
Daur brauchte ihn mehr als die anderen.
    Vamberfeld war derjenige, der
ihm am meisten Sorgen machte.
    Daur hatte alle außer Milo und
Sanian im Lazarett rekrutiert, aus den Reihen der Verwundeten, und alle trugen
Verbände, die das belegten. Außer Vamberfeld. Er war ein psychischer Fall, das
war Greer klar. Das furchtsame Verhalten, der Tausend-Meter-Blick. Er hatte das
schon öfter bei Männern gesehen, die kurz vor dem Überschnappen waren.
Kriegsfieber.
    Greer wollte nicht in der Nähe
sein, wenn es mit dem Überschnappen so weit war.
     
    Er schloss die Motorabdeckung.
»Er läuft wieder! Fahren wir weiter, wenn wir fahren wollen!«
    Die Männer und Frauen stiegen
in den Laster. Zum zigsten Mal an diesem Tag fragte Corbec sich, worauf er sich
eingelassen hatte.
    Manchmal kam es ihm absolut richtig
vor, aber den Rest der Zeit plagten ihn Zweifel. Er hatte Befehle missachtet
und acht andere Gardisten überredet, dasselbe zu tun. Und jetzt fuhr er in
feindliches Gebiet. Er fragte sich, was wohl passieren würde, wenn sie

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