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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sie
gefunden haben, Brin. Ohne einen anständigen Führer würden wir wohl nicht weit kommen.«
    Milo setzte sich auf einen
Baumstumpf am Straßenrand, und Daur ließ seinen verwundeten Körper vorsichtig
neben ihn nieder.
    »Was wissen Sie, Hauptmann?«,
fragte Milo.
    »Worüber?«
    »Über diese Mission. Corbec hat
gesagt, Sie wüssten genauso viel wie er. Und Sie würden — äh — dasselbe
fühlen.«
    »Ich kann Ihnen keine Erklärung
anbieten, wenn Sie mich danach fragen. Ich habe nur dieses Drängen im Kopf ...«
    »Ich verstehe.«
    »Nein, das tun Sie nicht. Und
ich weiß genau, dass Sie es nicht tun. Und ich liebe Sie wie einen Bruder
dafür, dass Sie es wagen, trotz Ihrer Unwissenheit mitzukommen.«
    »Ich vertraue dem Oberst.«
    »Ich auch. Hatten Sie keine
Träume? Visionen?«
    »Nein, Hauptmann. Ich habe nur
meine Loyalität gegenüber Corbec — Ihnen — Gaunt. Gegenüber dem Gott-Imperator
der Menschheit ...«
    »Der Imperator beschützt«, warf
Daur pflichtgemäß ein.
    »Mehr nicht. Loyalität
gegenüber den Geistern. Mehr weiß ich nicht. Einstweilen brauche ich auch nicht
mehr.«
    »Aber du hast uns unseren
Führer gebracht«, sagte plötzlich eine gelassene, brüchige Stimme.
    »Was habe ich?«
    Daur hielt inne und blinzelte.
    »Was?«, fragte er Milo, der ihn
misstrauisch ansah.
    »Sie sagten, >aber du hast
uns unseren Führer gebracht ...<, gerade eben. Ihre Stimme war eigenartig.«
    »Habe ich das? War sie das?«
    »Ja, Hauptmann.«
    »Ich habe Sanian gemeint ...«
    »Ich weiß, aber das war eine
ziemlich komische Art, es zu sagen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern
... Gak, ich kann mich nicht erinnern, überhaupt etwas gesagt zu haben.«
    Milo sah Daur zweifelnd an.
»Bei allem Respekt, Hauptmann, aber Sie jagen mir hier gerade einen ziemlichen Schrecken
ein.«
    »Milo, ich glaube, ich jage mir
selbst gerade einen ziemlichen Schrecken ein«, sagte er.
     
    »Doktor.«
    »Corbec.«
    Sie standen zwischen den Bäumen
und schauten auf die Bestattungsstelle. Es war ihre erste Gelegenheit zu einer
Unterhaltung, seit sie Doctrinopolis verlassen hatten.
    »Ihr Sohn, sagen Sie? Mikal?«
    »Mein Sohn.«
    »In Ihren Träumen?«
    »Schon seit Tagen. Ich glaube,
es hat angefangen, als ich Sie in der Altstadt gesucht habe, Sie alter Bastard.«
    »Vorher haben Sie nicht von
Mikal geträumt?«
    Mikal Dorden war auf Verghast
gestorben. Er war der einzige Geist, der die Vernichtung Taniths mit einem lebenden
Blutsverwandten überstanden hatte. Soldat Mikal Dorden.
    Oberstabsarzt Tolin Dorden. Gemeinsam
Geister, Vater und Sohn, bis ... bis zur Vervunmakropole und zum Veyveyrtor.
    »Natürlich. Jede Nacht. Aber
nicht so. Jetzt war es so, als wolle Mikal mir etwas mitteilen, als wolle er,
dass ich irgendwohin gehe. Er sagte immer nur > Sabbatmärtyrer <. Als
Sie das Wort ausgesprochen haben, ist es mir wie Schuppen von den Augen
gefallen.«
    »Es wird hart«, sagte Corbec
leise, »da oben hinzukommen.« Er zeigte zu den Heiligen Bergen, die sich in der
Ferne erhoben und zum Teil durch die dunklen Wolken eines Gewitterregens über
den Wäldern verdeckt wurden.
    »Ich bin bereit, Colm«,
lächelte Dorden. »Ich glaube, die anderen sind es auch. Aber behalten Sie
Vamberfeld im Auge. Sein erstes Gefecht ist ihm nicht gut bekommen. Schocktrauma.
Er überwindet es vielleicht ganz natürlich, aber manche schaffen das nicht. Ich
glaube, er dürfte gar nicht hier sein.«
    »Eigentlich dürfte keiner von
uns hier sein. Ich habe genommen, was ich kriegen konnte. Aber ich habe Sie schon
verstanden. Ich behalte ihn im Auge.«
     
    »Ich habe Hochachtung vor
Ihnen.«
    »Davon bin ich überzeugt,
Kumpel«, sagte Greer, der sich bemühte, die alten Aggregate des Chimäre wieder zum
Laufen zu bekommen.
    »Aber es stimmt, ich habe
Hochachtung vor Ihnen«, wiederholte Soldat Vamberfeld.
    »Und aus welchem Grund?«,
fragte Greer leichthin, während er eine Treibstoffzuleitung löste.
    »Weil Sie bei dieser
Pilgerfahrt dabei sind. Sie ist heilig, so heilig.«
    »Ja, sicher, ganz heilig,
klar«, knurrte Greer.
    »Hat der Geist der Heiligen zu
Ihnen gesprochen?«, fragte Vamberfeld.
    Greer drehte sich zu ihm um und
zog zynisch eine Augenbraue hoch. »Hat sie zu dir gesprochen?«
    »Natürlich hat sie! Sie war
glorreich und erhaben!«
    »Das ist toll. Aber im Moment
muss ich einen Motor reparieren.«
    »Die Heilige wird Sie bei Ihrer
Arbeit leiten ...«
    »Einen Scheiß wird sie! In dem
Augenblick, wenn sich die heilige Sabbat hier

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