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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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die Route nachgerückt, die seine Männer bereits
geräumt hatten.
    Koleas alter Freund Sergeant Haller
führte ihn. Kolea skizzierte Haller rasch die Situation und die mutmaßliche
Position des N20 und gruppierte dann Livara, Ezlan, Mkoyn und aus Hallers Trupp
den Soldaten Surch und den Flammenwerfermann Lubba um sich.
    »Übernehmen Sie hier«, sagte
Kolea zu Haller und führte seine Geschützmannschaft sofort durch den Durchgang in
das offene Brachland dahinter.
    Als habe es nur auf das
Verschwinden des verghastitischen Helden gewartet, kam das Halbkettenfahrzeug plötzlich
durch den stechenden braunen Rauch gefahren und feuerte mit seinem Geschütz auf
die Linie der Geister.
    Zwei von Hallers
Neuankömmlingen wurden getötet und Loglas von umherfliegenden Trümmern
verwundet. Haller rannte mit eingezogenem Kopf durch den Regen aus brennender
Asche und hob den Raketenwerfer auf, während Vivvo den benommenen Loglas in
Deckung schaffte.
    »Geladen?«, brüllte Haller
Vivvo zu.
    »Feth, jawohl, Sergeant!«,
bestätigte Vivvo.
    Haller zielte. Er legte das
Fadenkreuz im Sichtschlitz auf das Führerhaus des N20.
    »Flieg!«
    Die Rakete riss das Führerhaus
des Halbkettenfahrzeugs auf wie ein Dosenöffner und explodierte mit genügend
Wucht, um die gesamte Panzerabwehrkanone herumzudrehen. Seena und Arilla
beharkten das beschädigte Vehikel mit ihrem Karabiner.
    Hier und da wurden Jubelrufe
unter den Geistern laut.
    »Laden Sie noch mal«, sagte
Haller zu Vivvo.
    »Ich will ganz sichergehen und
es zweimal abschießen.«
     
    Bonins Voraustrupp war auf
heftige und außergewöhnliche Gegenwehr gestoßen, die sich auf ein von
Granattreffern in Mitleidenschaft gezogenes Gebäude am Rand des Brachlands
konzentrierte. Über zwanzig Infardi-Waffen hatten auf sie geschossen, und dann
waren unglaublicherweise ebenso viele grün gekleidete Krieger mit Beilen, Piken
und Gewehrbajonetten nach draußen gestürmt.
    Die fünf Geister reagierten
darauf mit einem extremen Maß an Improvisation. Fenix hatte bei dem
Feuerüberfall einen Streifschuss abbekommen, war aber noch kampffähig und ließ
sich auf die Knie sinken, um ein kleineres Ziel zu bieten, während er auf die
anstürmende Meute schoss. Wheln und Venar hatten bereits ihr Bajonett
aufgesteckt und konterten direkt. Sie stießen Schreie aus, bei denen einem das
Blut in den Adern gefror, während sie ihrerseits vorstürmten und ihre Gegner
aufspießten.
    Bonin schaltete sein Lasergewehr
auf Vollautomatik und leerte damit zwar rasch sein Magazin, mähte aber auch
reichlich Gegner nieder. Jajjo trug den geladenen Kettenschredder und
beschloss, die Ladung nicht zu vergeuden. Mit einem laut gerufenen »Flieg!«
schulterte er das Rohr und feuerte die Panzerabwehrgranate auf die Fassade des
Gebäudes, aus dem die Infardi gestürmt waren.
    Die Explosion schleuderte
mehrere Angreifer zu Boden und ließ einen Mauerabschnitt einstürzen. Dann warf
Jajjo den Werfer weg und stürzte sich mit seinem silbernen Dolch in der Hand
ins Getümmel.
    Als seine Energiezelle leer
war, ging auch Bonin zum Nahkampf über und benutzte dabei den Gewehrschaft als
Keule. Von Leuten wie Feygor und Mkoll in dieser Art des Kampfes ausgebildet,
waren die Imperialen den Kultisten trotz deren größerer Anzahl und Klingen klar
überlegen. Doch die Infardi befanden sich im Zustand der Raserei, und das
machte sie zu tödlichen Gegnern.
    Bonin brach mit einem Schwung
seines Lasergewehrs einen Kiefer und rammte dem nächsten Angreifer die Mündung
der Waffe in den Solarplexus. Was hatte sie nur zu diesem Sturmangriff
veranlasst?, fragte er sich. Es war selbst nach den unberechenbaren Maßstäben
des vom Chaos vergifteten Feindes ein bizarres Vorgehen. Sie hatten Deckung,
und sie hatten eindeutig Gewehre.
    Sie hätten Bonis Einheit im
Freien abschießen können.
    Das brutale Handgemenge dauerte
vier Minuten und endete erst, als der letzte Infardi tot oder bewusstlos war. Bonins
Männer waren allesamt mit dem Blut ihrer Gegner bespritzt, und auch das
Brachland war damit getränkt. Überall lagen Leichen. Die Geister hatten
allesamt Schnittverletzungen und Quetschungen davongetragen. Bonin hatte einen
besonders tiefen Schnitt im linken Oberarm und Jajjo ein gebrochenes
Handgelenk.
    »Was war denn das?«, ächzte
Venar vornübergebeugt und außer Atem.
    Bonin spürte noch das Adrenalin
in seinen Adern und seinen rasenden Herzschlag. Er wusste, dass seine Männer
dasselbe empfinden mussten, und wollte das ausnutzen, bevor

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