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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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auch noch einen »Kettenschredder«.
    In seiner Deckung hielt Kolea
in dem Rauch weiterhin nach dem verfluchten N20 Ausschau. Nach einer Weile schoss
er in den Bereich des Rauchs, von dem sein Instinkt ihm sagte, dass er sich
dort verbarg. Er war sicher, die Schüsse von Metall abprallen zu hören. Eine
massive Karabinersalve war die Antwort. Unmittelbar darauf folgte ein pfeifender
Knall, als die Panzerabwehrkanone schoss. Die Granate, die, so kam es Kolea
zumindest vor, in Kopfhöhe flog, explodierte in einer ausgebrannten Hütte
hinter Kolea. Bei ihrem Flug durch den Rauch hinterließ das Projektil ein
bizarres Korkenziehermuster in seinem Kielwasser.
    »Komm weiter vor, komm weiter
vor, du Dreckschwein ...«, lockte Kolea das Halbkettenfahrzeug im Flüsterton.
    »Bestätigte Ziele zu Fuß!«,
zischte es in seinem Ohrhörer.
    Scharfschütze Rilke, der neben
Kolea in Deckung lag, hatte eine Bewegung unweit der brennenden Mühle gesehen. Er
hatte einen Anruf über Kom mit dem Codewort des Tages für den Fall geschickt, dass
es sich um eigene Leute handelte, die nur etwas vom Weg abgekommen waren und
die Frontlinie überschritten hatten.
    Keine Identifizierung kam
zurück.
    Rilke richtete sein
Präzisionsgewehr aus und fing an zu schießen.
    Andere in Koleas Formation
fielen ein: Ezlan und Mkoyn feuerten neben Rilke über eine eingestürzte Mauer weg,
Livara, Vivvo und Loglas durch die Fenster eines Mietstalls. Die ehemaligen
Weberei-Mädchen Seena und Arilla aus einem Granattrichter rechts von Kolea.
Ihre Schüsse wurden mit Laser- und automatischen Waffen erwidert. Der Feind
hatte mindestens Trupp-Stärke.
    Seena und Arilla bedienten als
Kanonier beziehungsweise Lader gemeinsam einen schweren Karabiner. Sie hatten
die erforderlichen Fähigkeiten im Vervunkrieg als Teil einer der vielen
irregulären Kompanien des Widerstands erlernt. Seena war eine plumpe
Fünfundzwanzigjährige, die eine schwarze Mütze trug, damit ihr ihre üppigen
Ponyfransen nicht in die Augen fielen. Arilla war mager und kaum achtzehn.
    Irgendwie sah es falsch aus,
dass das kleinere, zerbrechlichere Mädchen immer das hohle Plastistahl-Joch mit
den Munitionstrommeln trug, aber sie bildeten ein hervorragend eingespieltes
Paar. Ihr mattschwarzer Karabiner war fest in den Trichterrand gedrückt, damit das
Stativ bei Dauerfeuer nicht ins Rutschen geriet. Diese veralteten Karabiner
konnten auskeilen wie ein gereizter Auerochse. Seena gab kurze Feuerstöße ab und
zwischendurch auch mal längere Salven, bei denen sie den Karabiner seitwärts
hin und her schwenkte.
    Ezlan und Mkoyn warfen ein paar
Stabminen, die mit befriedigendem Krachen explodierten und die Straßenfassade
der Werkstatt eines Hufschmieds zum Einsturz brachten.
    Kolea gab selbst ein paar
Schüsse ab und bewegte sich dabei die Verteidigungslinie entlang. Noch eine
Panzerabwehrgranate flog tief über sie hinweg. Kolea hoffte, das Infanteriegefecht
werde das Halbkettenfahrzeug veranlassen, zur Unterstützung seiner Truppen
einzugreifen.
    Er befahl Loglas und Vivvo,
ihren Raketenwerfer schuss bereit zu machen.
    »Neun, siebzehn?«
    »Siebzehn«, antwortete Meryn
über Kom.
    »Wie weit sind Sie?«
    »Haben Zugang zur nächsten
Straße. Sieht ruhig aus. Rücken vor.«
    »In der Ruhe liegt die Kraft.
Bleiben Sie in Verbindung.«
    Eine besonders massierte Salve
von Laserstrahlen schlug in die Mauer hinter ihm, und Kolea warf sich flach auf
den Boden. Er hörte den Karabiner die Antwort knattern.
    »Neun, zwounddreißig?«
    »Ich höre, neun.«
    »Schon Glück mit diesem
Halbkettenfahrzeug gehabt, Bonin?«
    »Wir überqueren das Brachland.
Können keinen Weg zurück auf die Straße finden, um hinter ihn zu gelangen. Wir
... bleiben Sie dran.«
    Kolea spannte sich, als er
heftiges Schießen hörte, das über Kom verzerrt bei ihm ankam.
    »Zwounddreißig? Zwounddreißig?«
    »...res Feuer! Schweres Feuer
in diesem Bereich! Feth! Wir haben v...«, wurde Bonins Antwort durch die vielen
Häuser verstümmelt.
    »Neun, zwounddreißig.
Wiederholen! Neun, zwounddreißig!«
    Aus dem Kom quoll nur noch
knisterndes Rauschen. Kolea hörte heftiges Kreuzfeuer hinter den Häusern zu seiner
Rechten. Bonins Geschützmannschaft brauchte Hilfe. Was noch wichtiger war, wenn
sie überrannt worden waren, musste Kolea dafür sorgen, dass die Lücke in seiner
Flanke geschlossen wurde.
    »Neun, ich brauche hier
Feuerunterstützung! Koordinaten 51.33!«
    Binnen zwei Minuten war ein
Trupp von den Lagerhäusern über

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