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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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furchtbarer Zahl. Dreihundertachtundvierzig
allein in einem Fünf-Kilometer-Abschnitt. Viele Hundert mehr wurden schäumend
und Blasen werfend, schreiend und weinend aus dem stinkenden senffarbenen Nebel
gebracht.
    Ein unregelmäßiges Bombardement beantwortete den
Gasangriff.
    Weniger bescheidene Artillerie ließ die Erde im Norden, im
59. Abschnitt, über eine Stunde lang erzittern.
    Es dauerte lange, bis sich das Gas verzogen hatte, und das
hatten die Shadiks zweifellos auch einkalkuliert. Ein paar Minuten vor 15:00
Uhr wurde ein beträchtlicher Teil des Schützengrabens im 57. Abschnitt von
einer ihrer Sturmbrigaden angegriffen, die in Deckung des chemischen Nebels
vorgerückt war. Für ungefähr fünfundzwanzig Minuten fanden im 57. brutale,
blinde Kämpfe statt und es bestand die realistische Gefahr, dass die Linie
durchbrochen werden könnte. Das zeitige Eintreffen einer Abteilung der Bande
Sezari und einer Kompanie Kottmarker Elite-Chemotruppen gab jedoch den
Ausschlag. Dann drehte der Wind, und der Giftnebel trieb langsam nach Osten und
weg von der Peinforqlinie. Die Shadik-Angreifer traten den Rückzug an.
    Mittlerweile war diese mögliche Gelegenheit antizipiert worden
und das Allierte Stabskommando des 57./58. Abschnitts beschloss nachzusetzen.
Kavallerie und leichte Fußtruppen wurden vorgeschickt, um die Angreifer zu
überholen und zu einem Gegenangriff anzusetzen. Sie wurden durch Panzer
unterstützt.
    Die meisten Panzer der Allianz waren gewichtige, primitive,
kastenförmige Metallungetüme mit schwerem Dachgeschütz oder Kanonen auf
seitlichen Plattformen. Diese schwerfälligen Riesen rumpelten jetzt in den
Kessel. Sie waren bedrohlich, hatten aber seit ihrer Indienststellung vor
zwölf Jahren praktisch keine Erfolge außer in psychologischer Hinsicht erzielt.
Doch an diesem Tag wurden sie von fünf Donnerkeilen der Imperialen Garde
angeführt, die von Gibsgatte dorthin verlegt worden waren. Bis zum Abend
hatten sie eine bemerkenswerte Bresche in die Linien der Shadiks geschlagen. Es
war die erste Demonstration moderner Panzerüberlegenheit, die Aexe Cardinal
erlebte.
    Als die ersten Gasgranaten fielen, lag das Erste in einem
Nebengraben und wartete auf den abendlichen Vormarsch. Sie waren ausreichend
früh vorgewarnt worden, aber ihre Gasangriff-Routinen waren auch so ausgezeichnet.
Sie hockten in ihren Stellungen, bis die Nachricht vom Angriff auf den 57.
Abschnitt kam. Daur ging sofort zu Gaunt.
    »Wir können sie verstärken«, schlug er vor. »Wir sind nah
genug, um etwas ausrichten zu können.«
    Gaunt lehnte das Ansinnen ab. Er hatte hart für eine legitime
Rolle beider Arme des Ersten innerhalb der Allianz gearbeitet und wollte diese
neue Stabilität nicht durch eine Zurschaustellung unilateralen Draufgängertums
gefährden. So gern er es auch getan hätte.
    »Versetzen Sie drei Trupps in Bereitschaft«, machte er
Daur gegenüber schließlich ein Zugeständnis. »Wenn das Oberkommando uns dazu
auffordert, rücken wir sofort aus.«
    Voller Anspannung warteten sie eine gute Stunde. Als der
Wind drehte und die Gegenoffensive begann, gingen Gaunt und Golke zu einem
Beobachtungsposten am Rand des Nebengrabens.
    Golke borgte sich Gaunts Feldstecher und beobachtete den
steten Vormarsch ihrer Panzer, wobei sein Blick beständig auf den massigen
Panzern der Garde ruhte. Die Donnerkeile waren schmutzig senffarben bemalt und
hatten die Räumschaufel gesenkt, mit denen sie Zäune und Drahtverhaue
wegfegten. Ihre Ketten wirbelten Fontänen aus flüssigem Schlamm auf.
    Golke war ernstlich beeindruckt. Er redete eine Weile über
Panzerschlachten, die er erlebt hatte, obwohl ihn das Beobachtete so sehr
beschäftigte, dass es keinen roten Faden in seinen Ausführungen gab. Gaunt
hörte heraus, dass Golke seine Verwundungen in einer dieser Schlachten
erhalten hatte, wollte den Graf aber nicht nach Einzelheiten fragen.
    Im gesamten Grabensystem verkündeten Pfeifsignale das Ende
der Gefahr. Das Gas war weggeweht worden. Gaunt setzte seine Gasmaske ab und
wischte sich über das schweißfeuchte Gesicht.
    Das Nachmittagslicht war gut und klar, grau und strahlend
bis auf die wogende gelbliche Wolke des abziehenden Gases im Niemandsland.
    »Sonnenuntergang ist um 19 Uhr 40«, sagte Golke. Er zückte
eine Datentafel. »Ich habe den Plan für die Bombardements der heutigen Nacht.
Wann wollen Sie ausrücken?«
    Das war eine legitime Frage. Vorausgesetzt er informierte
das Allierte Oberkommando, war es sein Vorrecht,

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