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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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den Zeitpunkt für den nächsten
Ausflug der Geister festzulegen.
    Gaunt sah den Aexegarier an. »Jetzt«, sagte er.
     
    Das Hauptfeldlazarett des 58. Abschnitts war ein großes
Bunkersystem zwischen den Reserve- und Verbindungsgraben im hinteren Teil der
Front und westlich der Hauptgeschützgruben und Artilleriestellungen. Tief
unter der Erde unter einem Dach aus Beton und Flacksäcken sollte es angeblich
auch seinen eigenen Schutzschild haben, doch Dorden glaubte nicht daran.
    Doch die Einrichtung selbst war ganz anständig. Curth
hatte energische Anstrengungen unternommen, seit sie nach Norden gezogen waren,
um Nachschub von der Munitoriumsflotte zu bekommen, und Mkoll hatte seinen eigenen
Trupp zurückgenommen, um die medizinischen Güter zu begleiten und dafür zu
sorgen, dass sie unbehelligt eintrafen. Viele im Ersten, Dorden
eingeschlossen, waren überrascht gewesen, dass Mkoll nicht zu der Hälfte
gehörte, die nach Osten in den Montorqwald verlegt wurde.
    »Hier werden auch Späher gebraucht«, hatte Mkoll Dorden
geantwortet, als das Thema zur Sprache gebracht worden war. »Ich habe nicht die
Absicht, in den Wald zu gehen und von den Jungs, die ich hier lasse, etwas zu
verlangen, das ich nicht selbst tun würde.«
    In der Bemerkung des Meisterspähers lag eine Implikation,
fand Dorden: Was immer im Montorqwald passieren würde, ob gut oder schlecht,
hier konnte nur Schlechtes passieren. Im Kessel würde es auf jeden Fall heiß
hergehen. Mkolls selbstloses Pflichtgefühl ließ ihn nicht davor zurückscheuen.
    Als das Erste in den 58. Abschnitt verlegt wurde, hatte Dorden
sein Feldlazarett in Rhonforq zusammengepackt und einschließlich Verwundeten
und allem mitgebracht, so dass er sie weiterhin persönlich pflegen konnte und auch
für die neuen Kämpfe bei der Hand sein würde. An jenem Nachmittag strömten die
Gasopfer in die Sammelstation des Lazaretts. Geister waren keine dabei, doch Dorden
und sein medizinischer Stab zögerten nicht. Sie sprangen in die Bresche, um die
Ärzte der Allianz zu unterstützen, spülten Augen, behandelten Verbrennungen,
wuschen Gifte aus Kleidung und Blasen werfender Haut. Die Schäden an den
Atemwegen waren die schlimmsten. Für die Opfer, welche die Lunge voller
Flüssigkeit hatten und kurz vor dem Ertrinken standen, konnten sie wenig tun,
außer sie zu stabilisieren.
    Dorden arbeitete konzentriert und schnell. Er vermisste
Foskin und Mtane, die beide die Geister zum Montorqwald begleitet hatten. Er
wollte den Behandlungsmethoden der alliierten Ärzte vertrauen, von denen viele
hingebungsvolle gute Männer waren, aber ihre medizinischen Praktiken kamen ihm
schrecklich altmodisch und überholt vor. Er merkte sich die
Behandlungsdefizite, die er sah, ganz genau und hoffte, dass sich eine Gelegenheit
für ihn ergeben werde, den leitenden Sanitätsoffizier dieses Abschnitts auf
bessere, weniger barbarische Methoden hinzuweisen. Wenigstens drei Soldaten,
die er an diesem Nachmittag rettete, lagen infolge der Behandlung im Sterben
und nicht aufgrund des Gases.
    Ein schrecklicher Gestank nach chemischen Verbrennungen
und verdorbenem Blut herrschte im Lazarett. Schaumige, farblose Abfälle
bildeten Pfützen auf dem Steinboden. Pflegepersonal schaltete die Belüftung ein
und spritzte alles mit Desinfektionsmitteln aus, doch das nützte nicht viel.
    »Feth!«, murmelte Rawne.
    »An diesem Gestank ersticke ich noch!«
    »Hören Sie dann auf zu reden?«, fragte Banda. Er warf
ihrem Bett über den Mittelgang einen vernichtenden Blick zu, doch sie grinste
nur. Sie war blass, und ein Schnitt über ihrem rechten Auge war schwarz von
Nähten. Ihre heilende Lunge kam nicht gut mit der schlechten Luft zurecht.
Trotzdem fand sie den Atem, ihn zu necken.
    Rawne setzte sich behutsam auf. Die Krankenstation war
voll mit Geistern und ein paar Krassiern, alles Opfer jenes ersten
Grabenkampfes im 55. Abschnitt. Bei vielen, wie auch bei Rawne, machte der
Heilungsprozess gute Fortschritte, aber es würde noch lange Zeit dauern, bis
man sie zum aktiven Dienst gesundschreiben würde. Rawne fragte sich, wie viele
Geister noch durch diese Stationen wandern würden, bis man die gegenwärtigen
Insassen entließ.
    Die Tage nach seiner Verwundung waren in einem deprimierenden
Schneckentempo verstrichen. Rawne kam sich ausgesondert und weit weg von allem
vor, obwohl er regelmäßig Berichte erhielt. Er wollte aufstehen und das
Lazarett verlassen, aber nicht, weil er so ein pflichtbewusster Soldat war,
der

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