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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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ihr einen Arm um die Hüften und hievte sie in einen leeren Beobachtungsposten.
Mittlerweile waren sie beide erschöpft, und sie ließen sich auf die Sandsäcke
fallen und lehnten sich an die Brustwehr.
    Aber beide grinsten auch wie die Kinder und kicherten vor
sich hin.
    Die Schmerzen in Rawnes Bauch waren eine Weile ziemlich
stark, ließen aber nun, wo er sich nicht mehr anstrengte, langsam nach.
    Sie atmeten beide tief ein und aus und genossen die
frische Luft.
    Eigentlich war sie gar nicht frisch. Sie stank nach
Matsch, Schweiß, nassen Säcken, Fyzelen, Prometheum, Pilzen, verdorbenem Essen
und Latrinen. Aber sie war um Lichtjahre besser als der vom Gas verdorbene
Abfallgestank im Lazarett.
    »Das sollten wir öfter machen«, scherzte sie. Sie hatte
ganz eindeutig Schmerzen, genoss aber die Flucht.
    »Jetzt weiß ich, was Corbec gemeint hat«, erwiderte er.
    »Was?«
    Rawne sah sie an. »Er hat in letzter Zeit ziemlich viel
mitgemacht und war verwundet und bettlägerig. Er hat mir erzählt, das
Schlimmste daran wäre für ihn gewesen, Sachen zu verpassen. Die Schmerzen der
Verwundung und während der Heilung hätten ihn gar nicht so gestört. Mehr die
Tatsache, dass er seinen Platz verloren hätte.«
    Sie nickte.
    »Ich habe gar nicht richtig begriffen, was er gemeint hat.
Ich dachte, eine Verwundung wäre wie ein Urlaub. Und dass man viel zu
beschäftigt mit der Verwundung und Genesung ist, um sich mit anderen Dingen zu
beschäftigen. Aber er hatte Recht. Es ist ein Gefühl, als wäre ich lebendig
begraben worden und die Galaxis würde sich ohne mich weiterdrehen.«
    Eine längere Pause trat ein. Eine Abteilung Fichuaner
Infanterie marschierte durch den Verbindungsgraben unter ihnen vorbei.
    Irgendwo klingelte gedämpft ein Feldtelefon.
    »Warum haben Sie mir befohlen, nicht zu sterben?«, fragte
sie.
    »Was?«
    »Im Graben. Ich habe es gehört. Ich konnte nicht antworten,
aber ich habe es gehört. Sie haben mir befohlen, nicht zu sterben.«
    Er dachte darüber nach. »Weil ich keine Lust hatte, mir
einen neuen Scharfschützen für meinen Trupp suchen zu müssen«, sagte er.
    Die Spur eines Lächelns kräuselte ihre Lippen, und sie
nickte verständig. »Das habe ich mir gedacht«, sagte sie.
    Rawne stand auf und schaute über die Sandsackmauer in den
Verbindungsgraben. Truppen kamen und gingen. Ein schmutziger, schwarzer
Transporter tuckerte vorbei, der mit Granaten für die Feldkanonen und in Jutesäcke
gehüllte Raketen für die Orgeln und Werfer beladen war.
    »Irgendwas geht da vor«, kommentierte er.
    »Was denn?«
    »Beltayn ist gerade im Laufschritt ins Lazarett geeilt.«
    »Ah«, sagte Banda wissend. »Sie meinen, da ist irgendwas
faul ...«
     
    »Ich bin ziemlich beschäftigt, Adjutant Beltayn«, erwiderte
Dorden, während er noch einen Versuch unternahm, die Augen des schreienden, um
sich schlagenden Aexe-Soldaten zu spülen.
    »Das sehe ich, Doktor«, sagte Beltayn.
    »Also wird es warten müssen.«
    »Mit Verlaub, Doktor, der Kommissar-Oberst hat gesagt,
dass Sie das sagen würden. Er sagte, ich sollte Ihnen sagen, die
Infiltrationseinheit rückt in fünfzehn Minuten aus und ...«
    »Und?«
    »Und Sie sollten Ihren verdammten Arsch in Bewegung setzen.
Seine Worte.«
    »Wirklich?«, sagte Dorden. »Ich dachte, sie würden erst heute
Nacht ausrücken.«
    Beltayn sagte etwas, das in einem besonders lauten Aufschrei
des Mannes auf der Bahre unterging.
    »Ich sagte ... eine Planänderung, Doktor. Wir haben gute
Deckung bei Tageslicht. Das Gas, wissen Sie? Und reichlich Ablenkung. Im
Augenblick läuft ein Gegenstoß. Mit Panzern und allem.«
    »Ich kann hier nicht einfach alles stehen und liegen lassen,
Beltayn«, sagte Dorden. Er hatte Gaunt versprochen, mit der nächsten Patrouille
auszurücken, in der Hoffnung, sie würden etwas von Raglons Trupp finden, aber
er hatte nicht mit einer Sammelstation halb voller Giftgasopfer gerechnet.
    »Gehen Sie, Tolin. Ich schaffe das hier«, sagte Curth, die
aus dem Nichts auftauchte. Ihr Arbeitskittel war mit Galle und Schaum
verschmiert.
    »Sind Sie sicher, Ana?«
    »Ja. Gehen Sie nur.« Sie machte sich an die Behandlung des
um sich schlagenden Gasopfers. »Halten Sie ihn fest«, fauchte sie die
Bahrenträger an, die daneben standen. Sie beeilten sich zu helfen.
    Dorden riss sich die verschmierten Handschuhe und den
Arbeitskittel herunter und warf alles in einen Abfallkorb. Er holte sich einen
frischen Kittel aus dem Wäscheschrank und füllte seinen

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