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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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einmal
schlagen, doch Caffran hielt seinen Arm fest.
    »Er ist ein Deserteur. Das ist doch offensichtlich, oder
nicht? Er ist in den Wald gerannt und versteckt sich hier, wahrscheinlich weil
das Haus abgelegen ist und die alte Dame ihm zu essen gegeben hat.«
    »Warum?
    »Gak, Feygor«, sagte Muril, »wie beschränkt kann man sein?
Sie hält ihn für ihren Sohn, der nach all den Jahren endlich zurückgekehrt
ist.«
    »Hört sich das für dich nach der Wahrheit an?«, fragte
Feygor den jungen Mann, der sich gerade aufrappelte.
    »Tun Sie ihr nichts. Bitte«, flüsterte er.
    »Und schlagen Sie ihn nicht noch mal vor ihren Augen«,
riet Caffran ihm. »Wenn sie ihn tatsächlich für ihren Sohn hält, könnten Sie
sonst mit einem Brotmesser im Rücken enden.«
    »Wie heißen Sie?«, fragte Muril den jungen Mann.
    »Gefreiter Rufo Peterik, Sechzehnte Brunsgatter.«
    »Wann sind Sie ... abgehauen?«, fragte Caffran freundlich.
    »Vor sechs Monaten«, sagte Peterik. »Seitdem leben Sie hier?«
    »Die ersten Monate in der Wildnis, dann hier.«
    »Haben Sie mein Kom-Gerät lahm gelegt?«, fragte Rerval
von der anderen Seite der Küche. Es war eine direkte und offensichtliche Frage.
Ein verzweifelter Deserteur würde genau so etwas tun.
    »Nein«, sagte Peterik, ohne zu zögern. »Das war ich
nicht.«
    »Wir haben keine Zeit für diesen Quatsch«, sagte Feygor.
    »Schließt ihn ein oder fesselt ihn an einen Stuhl. Oder
irgendwas.«
    Es hatte keinen Sinn zu widersprechen. Keiner von ihnen
konnte vorhersehen, was der junge Mann tun würde, obwohl Caffran so ein Gefühl
hatte, als brauchten sie sich seinetwegen keine Sorgen zu machen. Caffran
fesselte ihn trotzdem an einen Stuhl.
    »Piet, Larks ... sucht die Umgebung ab«, sagte Feygor.
    Er wirkte jetzt ruhiger. Nachdem er die Entscheidung
getroffen hatte zu bleiben, war er bestrebt, seinen Führungsanspruch
durchzusetzen.
    Sowohl Larkin als auch Gutes sahen Caffran an und
verließen die Küche erst, als der nickte.
    Draußen war der Nebel dichter geworden und überzog die
aufgehende Sonne mit einem gazeartigen Schleier. Kein Wind wehte, aber es roch
nach Regen. Sie hatten das Unwetter immer noch nicht ganz abgeschüttelt.
    Larkin und Gutes eilten zur hinteren Wiese und folgten
dabei der Gartenmauer. Ihre Stiefel und Hosenbeine waren rasch vom Tau auf dem
nassen Unterholz durchnässt.
    Es war furchtbar still, furchtbar ruhig. Im Wald zwitscherten
unablässig die Vögel. Sie erreichten die baufälligen, überwachsenen Schuppen
am Rande des Grundstücks, kauerten sich nieder und beobachteten den Waldrand.
Die wallenden Nebelschwaden schufen hin und wieder kurzfristig Formen, die sie
aufmerken ließen, aber es war nur der Nebel.
    »Du hast den Schaltkreis ausgebaut, nicht wahr?«, sagte
Gutes schließlich.
    »Was?« Larkins Tonfall war brüsk. Nach
Cuus Schlag fühlte sich sein Schädel an, als sei er gespalten, und er spürte,
dass einer seiner Migräneanfälle im Anmarsch war.
    »Den Schaltkreis aus Rervals Kom. Den hast du genommen,
oder nicht? Ich habe gesehen, wie du mit deinem Techkram umgehst. Außer Rerval
bist du der Einzige, der die Fähigkeiten dazu hat.«
    »Piet, wenn ich bedenke, wie gern du den Dummen spielst,
bist du ein ziemlich gescheiter Mann.«
    Gutes grinste. Er beobachtete wieder den Wald.
    »Warum hast du es getan, Larks?«, sagte er nach einer
Pause.
    »Ich ...«, Larkin zögerte. »Ich wollte ganz sichergehen,
dass wir eine Weile in Ruhe gelassen werden.«
    »Oh«, sagte Gutes.
    Und fuhr dann fort: »Ich glaube, wir könnten dieses
Kom-Gerät jetzt vielleicht wieder brauchen. Ich glaube, wir waren vielleicht
schon lange genug allein.«
    »Ja«, sagte Larkin.
    »Du gibst den Schaltkreis zurück?«
    »Ja.«
    »Ich sage zu keinem was, Larks.«
    »Danke, Piet.«
     
    Eine Stunde verstrich, zäh und unter Anspannung. Es fing
wieder an zu regnen, zuerst leicht, dann heftiger. Der Nebel weigerte sich
trotz des Regens abzuziehen. Das Licht wurde schlechter, da die Bewölkung
zunahm, und der frühe Morgen wirkte wie eine nasse Dämmerung.
    Ihr Helmkom blieb stumm. Caffran fragte sich langsam, ob
er sich das Signal nur eingebildet hatte.
    Vollständig ausgerüstet und vorbereitet bezogen die
Mitglieder der Abteilung Station, um die Rückseite des Pfarrhauses abzudecken.
Caffran bezog im Gewächshaus Stellung, einem der westlichsten Außengebäude am
Hinterhof mit einer guten Aussicht auf den rückwärtigen Rasen und den
Küchengarten hinter der Speisekammer. Er und

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