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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Rerval hatten im Gewächshaus eine
Abwehrstellung aus Packkisten, mit Erde gefüllten Säcken und Teilen eines alten
eisernen Bettgestells eingerichtet, das sie auf einem Haufen alter Sachen
gefunden hatten, die offenbar verbrannt werden sollten. Die letzten
Glasscherben hatten sie vorsichtig herausgeschlagen.
    Östlich von ihm, auf der anderen Seite der Hofeinmündung,
kauerte Cuu am Ende einer langen Barrikade, die Muril und Larkin aus Zaunlatten
und Wellblechstreifen errichtet hatten. Sie hatten mehrere der unterstandartigen
halb offenen Schuppen auseinander nehmen und ausschlachten müssen, um das
Material zu bekommen.
    Rerval befand sich ein Stück weiter hinter derselben
Barrikade und kauerte in der Ecke, die sie mit der Steinmauer des alten
Kohlenkellers bildete.
    Brostin saß auf einem Stuhl genau in der halb geöffneten
Küchentür, mit dem Strahler seines Flammenwerfers auf dem Schoß und den
Brennstofftanks neben sich. Er prüfte die Magazine der beiden Laserpistolen — seiner
und Feygors —, die er als Handwaffen trug. Feygor stand ein paar Meter weiter
mit seinem Gewehr am Küchenfenster. Eine dicke Wand trennte ihn von Gutes, der
im Esszimmer Stellung bezogen hatte, und zwar am hinteren Fenster mit Blick auf
den Kohlenkeller und die Hecken des seitlichen Grabens. Larkin war im ersten
Stock über ihnen allen in Stellung gegangen und benutzte ein
Schlafzimmerfenster als Schießscharte.
    Muril, die darauf bestanden hatte, dass sie einem Späher
noch am nächsten kam, befand sich am oberen Rand des rückwärtigen Rasens in den
verfallenen Schuppen am Ende der Gartenmauer.
    Dort kniete sie absolut reglos und beobachtete den
Waldrand.
    Ungefähr zwanzig Minuten zuvor, bei ihrer letzten Einsatzbesprechung,
bevor sie ihre Stellungen bezogen, hatte Rerval den fehlenden Schaltkreis auf
dem Küchentisch gefunden. In der Annahme, er sei von Feygor oder einem seiner
Saufkumpane dort für ihn hingelegt worden, machte Rerval wenig Aufhebens
darum.
    Sie saßen jetzt alle in einem Boot, und es hatte keinen
Sinn, die Stimmung noch mehr aufzuheizen.
    Er hatte den Schaltkreis wieder eingesetzt und nach
Rücksprache mit Feygor eine Nachricht nach Ins Arbor gesandt. Position,
Situation und die Aussicht auf Feindkontakt.
    Ironischerweise hatten sie bis auf ein stranguliert klingendes
Jaulen und Rauschen keine Antwort bekommen. Rerval wusste nicht, ob es
atmosphärische Gründe gab oder er beim Einsetzen des Schaltkreises einen Fehler
gemacht hatte. Es blieb keine Zeit, alles noch einmal auseinander zu nehmen
und wieder zusammenzusetzen. Er betete, dass das Oberkommando seine Nachricht
empfangen hatte. Er betete, dass Hilfe kommen würde.
    Falls keine Hilfe kam, hoffte er, dass sie zumindest eine
Warnung durchbekommen hatten.
    In dem feuchten, verschimmelten hinteren Schlafzimmer ließ
Larkin sich auf der stinkenden Matratze nieder, die er ans Fenster gezogen
hatte, und legte den Lauf seines Präzisionsgewehrs auf das Fensterbrett, von
dem die Farbe abblätterte. Er rollte mit den Schultern und versuchte die
Schmerzen zu ignorieren, die sich vom Halsansatz und über den Hinterkopf in
seinen Schädel krallten, und zielte.
    Sein geschwollenes Gesicht schmerzte, als er es gegen das
Zielrohr drückte. Seine gebrochene Rippe stach in der Brust und er musste seine
Haltung verändern.
    Er hatte einen guten Blick auf den gesamten rückwärtigen
Rasen.
    Er ließ das Gewehr langsam wandern und machte sich mit der
Entfernung zu verschiedenen Einrichtungen vertraut: den Schuppen am Ende, der
Sonnenuhr in der Mitte des Rasens, dem Kohlenkeller, Caffs Gewächshaus.
    Unter sich sah er Cuu im Hof mit dem Rücken zu ihm vor der
Barrikade hocken.
    Larkin richtete das Gewehr nach unten und zielte auf Cuu.
Nur fünfzehn Meter. Klar. Ein leichter Schuss. Ziel erfasst. Larkins Finger
zuckte am Abzug.
    Noch nicht. Aber vielleicht bald. Wenn geschossen wurde,
wenn es einen Kampf gab, würde er Cuu erledigen, und zur Hölle mit den
Konsequenzen. Er würde Cuu auf Cuus Art erledigen: im Gefecht, wenn niemand
etwas davon mitbekam. Was hatte das kleine Schwein noch gesagt?
    Der Krieg ist eine ziemliche Schweinerei, Tanither. Ein
ziemlicher Wirrwarr und solcher Scheiß. Im Kampf fliegt so einiges hin und her.
Wem wird da schon auffallen, wenn ich eine Rechnung begleiche? Du wärst nur ein
Toter mehr.
    Ein guter Rat, Lijah Cuu. Ein guter Rat.
     
    Regenwasser tropfte vom Dach und traf mit leisem Klatschen
Murils Wange. Sie wischte den Tropfen weg, dann

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