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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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zurückerwartet.«
    »Kann ich ihn über Kom erreichen?«
    »Das Bombardement der letzten Nacht hat die Leitungen
unterbrochen, Herr Kommissar-Oberst.« Anders ausgedrückt, da ist etwas faul, dachte Gaunt. »Was ist mit Lyntor-Sewq?«
    »Der Oberkommandierende wurde abberufen, Herr Kommissar-Oberst.«
    »Feth!«, fauchte Gaunt. »Ich brauche eine Einweisung. Ich
brauche Karten! Ich brauche ...«
    »Einen Augenblick, Herr Kommissar-Oberst. Ich klingle
durch.«
    Der Adjutant hob eiligst den Hörer seines Feldtelefons und
drehte an der Kurbel. »Kommissar-Oberst Gaunt, zur Einweisung«, sagte er und
wartete.
    »Einen Moment, Herr Kommissar-Oberst«, sagte er zu Gaunt,
während er den Hörer auflegte. »Kommissar-Oberst!«, hallte die Stimme durch den
Gang. Gaunt drehte sich um und sah einen blassen, blonden Offizier in einer
dunkelroten Uniform auf ihn zukommen.
    Gaunt salutierte.
    »Gaunt. Erstes-und-Einziges Tanith.«
    »Redjacq Ankre, Kottstadt-Lindwürmer. In Lyntor-Sewqs
Abwesenheit bin ich der ranghöchste Offizier der Allianz. Folgen Sie mir.«
    Gaunt hängte sich an den größeren Mann, und sie gingen
gemeinsam zu den Türen des Hauptbesprechungsraums. Ankre hatte etwas an sich,
etwas in seinem Gehabe und seinen Manieren, bei dem sich Gaunts Nackenhaare
sträubten. Doch er ignorierte das Gefühl. Er war lange genug bei der Garde, um
zu wissen, dass man seine Verbündeten nicht immer persönlich mochte. Private
Meinungen zu unterdrücken, half in der Regel, das Ziel zu erreichen und die
Aufgaben zu erfüllen.
    »Letzte Nacht bin ich einigen Ihrer Männer begegnet«,
sagte Ankre völlig zusammenhanglos.
    »Tatsächlich?«
    »Einem Spähtrupp.«
    »Ah, ja. Den hatte ich vorausgeschickt.«
    »Sie trauen unseren Lageberichten nicht?«
    Gaunt blieb stehen und stellte Augenkontakt zu dem großen
Rotschopf her. »Ich bin sicher, sie sind ausgezeichnet. Ich habe aber noch
keinen zu Gesicht bekommen«, sagte er giftig. Ankre schwieg, da er nicht
wusste, wie er auf diese Kritik reagieren sollte. Bevor er sich zu einer
Antwort durchringen konnte, steuerte, Gaunt an den Wogen seiner Bemerkung
vorbei, indem er fortfuhr: »Sie waren also letzte Nacht an der Front?«
    »Ja, das war ich«, erwiderte der Oberst steif.
    »Sie scheinen einiges aufs Dach bekommen zu haben. Neue
schwere Belagerungswaffen, wie ich höre.«
    »Ich dachte, Sie hätten noch keinen Lagebericht gelesen«,
sagte Ankre und weidete sich an der Schlauheit seiner Antwort.
    »Ich habe Augen und Ohren. Also ... wendet der Feind eine
neue Taktik an? Neue Waffen?«
    »Ja«, sagte Ankre.
    Ein Wachposten in grünem Allianz-Drillich salutierte und
hielt ihnen die Tür auf.
    Das Hauptschiff der alten Kapelle war für militärische
Zwecke umgestaltet worden. Die Fenster waren verklebt und geschwärzt, obwohl
Gaunt noch die Bleiumrandungen der alten Buntglasscheiben erkennen konnte.
Überall standen Schallschutzwände aus Flakbrettern, die von Sandsäcken gestützt
wurden, und es war warm und trocken und roch nach Elektrizität.
    Lichtkugeln schwebten unter den Deckenbalken und
beleuchteten einen Mittelbereich, in dem es von Technikern, Adjutanten und
Offizieren wimmelte. Tragbare Chiffriermaschinen und Hoch-leistungs-Kom-Geräte
waren ausgepackt worden und standen auf einfachen Tischen. Über allem lag ein
beständiges Hintergrundgeräusch aus Stimmengemurmel, Maschinengeklapper und
dem abwechselnden Rauschen und gelegentlichen Pfeifen feinjustierter
Kom-Frequenzen. Zwei durch Kapuzen verhüllte Akoluthen der Adeptus Mechanicus
segneten die Senatoren, die an den neuen imperialen Kom-Geräten installiert
wurden.
    Der Besprechungsraum war ein gesperrter Bereich. In der
Tür musste Gaunt einem Mann seinen Namen und seine Dienstnummer nennen und
bekam dann eine kleine grüne Anstecknadel. Das Oberkommando wollte ganz genau
wissen, wer kam und ging.
    Ankre führte Gaunt zu einem Kartentisch, den der Kommissar
eingehend studierte. Er war ein vollkommenes Durcheinander überfrachteten
Kauderwelsches. Ankre gab ihm eine verschmierte Karte, die wenig Einzelheiten
und nur einen kleinen Geländeabschnitt zeigte. Sie war auf dünnes Papier
gedruckt.
    »Ihr Regiment marschiert heute Abend bei Einbruch der
Dämmerung durch Verbindungsgraben 2319 zum 55. Abschnitt und bezieht Stellung
entlang der Front, um die Stellungen 287 bis 295 zu verstärken. Sie unterstehen
Major Neillands in Stellung 280 und dann General Hargunten in Ihrem
Bereich/Abschnitt. Hier sind die Losungswörter des

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