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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Gewehren.
    Mkoll sprang über die Leichen weiter nach vorn. »Ihr zwei!
Nach vorn und den Graben sichern!«, befahl er, und zwei Infanteristen liefen
weiter vor. »Die anderen rauf auf den Schützengang!«
    Der Rest schwang sich empor und schoss in die Nacht.
    »Graben gesichert!«, rief einer der Genswicker zurück. Er
hatte die Verbindung mit Mitgliedern seiner Einheit hergestellt, die hinter der
nächsten Traverse hervorgekommen waren.
    »Dann auf den Schützengang!«, drängte Mkoll. »Schlagt sie
zurück!« Caober rappelte sich auf und lief zu Baen, der sich über Mkvenner
gebeugt hatte. Es floss entsetzlich viel Blut.
    »Heiliger Feth!«, stammelte Caober. »Ven!«
    »Ach, halt die Klappe«, fauchte Mkvenner gereizt. Er
presste sich einen Stoffstreifen ans Ohr. Als er ihn wegnahm, quoll Blut
heraus.
    »Die Kugel hat mir das Ohrläppchen abgerissen. Das ist
alles.«
    »Feth!«, keuchte Caober mit solcher Erleichterung, dass
Baen und Mkvenner beide anfingen zu lachen.
     
    In jener Nacht fanden keine weiteren Angriffe auf Stellung
143 statt, obwohl Fevriersons Männer in ständiger Bereitschaft auf dem
Schützengang standen. Meldungen sickerten durch, dass der Feind unter
ernstlichen Verlusten in die Stellungen 129, 131, 146 und 147 eingebrochen sei,
obwohl bis Mitternacht nur noch in 146 gekämpft wurde, da die Truppen der
Allianz die Angreifer wieder zurückwerfen konnten. Unbestätigten Meldungen
zufolge war zwischen den Stellungen 287 und 311 ein ganzer Abschnitt überrannt
worden, und dem Lärm nach, der durch die Linien hallte, war Mkoll geneigt, die
Meldungen zu glauben.
    Das feindliche Bombardement endete abrupt gegen
Mitternacht und hinterließ nur einen grässlichen Nebel aus Asche und
Fyzelenrauch, der über den alliierten Stellungen lag. Um 01:00 Uhr begannen
die alliierten Geschützstellungen mit einem Gegenbombardement, das bis zum
Morgengrauen gnadenlos auf die Frontstellungen der Shadiks jenseits der Naeme
einhämmerte.
    Um 02:15 Uhr, während die Artillerie hinter ihnen den
Himmel verbrannte, sammelte Mkoll seinen Trupp und verabschiedete sich von
Fevrierson. Der junge Leutnant salutierte und schüttelte Mkoll die Hand, und
viele Mitglieder seiner müden Kompanie klatschten und jubelten.
    »Sie gehen zurück?«, fragte Fevrierson. »Wir sind schon
lange überfällig. Wir müssen Meldung machen.«
    »Danke«, sagte Fevrierson. »Vielen, Dank. Der Imperator
segne Sie.«
    »Das sind gute Männer«, sagte Mkoll mit einem Kopfnicken
auf die schlammbespritzten Infanteristen ringsumher. »Führen Sie sie straff,
dann bleiben sie auch am Leben.«
    »Ich hoffe, ich sehe Sie nie wieder«, sagte Fevrierson.
»Dieses Dreckloch kann man wirklich keinem wünschen, vor allem kein zweites
Mal.«
    Mkoll nickte. Bonin grinste. »Was werden Sie Ihrem
Kommandeur berichten?«, fragte Fevrierson. »Die Wahrheit«, sagte Mkoll. »Die
Front ist genau so, wie er es befürchtet hat.«

 

     
     
    DREI
     
    Alliiertes Stabs-HQ Rhonforq
     
     
     
     
    »... und was die allgemeine
Stellung
    von Hilfstruppen in
unterstützender
    Eigenschaft betrifft, sind
die Offiziere
    besagter Elemente (i) dem
Befehlshaber
    des ihnen zugeordneten
Bereich/
    Abschnitts und (ii) dem
ranghöchsten
    Offizier der Allianz in
ihren spezifischen
    Frontstellungen
unterstellt.«
     
    — Aexe-Allianz
Kriegshandbuch,
    772. Auflage, Kapitel
45f, Abschnitt iv,
    »Befehlshierarchie«

 
    Von Rhonforq konnte man die gewaltige Rauchwolke sehen,
die von der Peinforqlinie zehn Kilometer weiter östlich aufstieg. In der Nacht
hatten die alten Steingebäude der Stadt zur entfernten Sinfonie der Geschütze
gebebt und gezittert.
    Der Morgen graute um 04:37 Uhr Standardzeit. Über den
Wäldern in Richtung Ongche ging die Sonne auf, matt und verhangen, und Nebel
wallte über den Flussauen und Gärtnereien westlich der Stadt. Das Erste Tanith
hatte ungefähr fünf Stunden in einem schlechten Quartier am Südrand der Stadt
geschlafen, aber die meisten Techs des Fuhrparks und die Rüstmeister waren die
ganze Nacht wach geblieben. Gegen 21:00 des vergangenen Abends hatten sie die
Züge zusammen mit zwei Kompanien der Krassier und einem motorisierten Bataillon
des Seqgewehr verlassen, das aus Seronne kam.
    Steif und verdrossen stand Gaunt, um 05:00 Uhr auf. Die
ganze Nacht waren Meldefahrer und Materialtransporter unter seinem Fenster
vorbeigerattert. Er war in einer Pension am Rande des Marktplatzes
untergebracht. Daur und Rawne bewohnten dort ebenso Räume wie

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