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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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fünf Offiziere
der Krassier und eine Reihe von Stabsangehörigen der Aexe-Allianz. Corbec
hatte es vorgezogen, sich bei den übrigen Geistern einzuquartieren.
    Gaunts Zimmer war klein und kärglich und hatte eine
niedrige, schräge Decke und ein Fenster, das sich nicht richtig schließen ließ.
    Beltayn klopfte und brachte ihm eine Kanne Kaffein und
eine Schüssel mit lauwarmem Wasser.
    »Ist Mkoll schon wieder zurück?«, fragte Gaunt, während
er den Versuch unternahm, sich mit dem warmen Wasser zu rasieren.
    Beltayn breitete Gaunts Dienstuniform auf dem Bett aus.
    »Ist unterwegs, Herr Kommissar.«
    »Wurde er aufgehalten?«
    »Da war etwas faul.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Sie haben den Artilleriebeschuss gehört, Herr Kommissar.
Überall erzählt man sich davon. Neue Super-Belagerungs-geschütze. Die Front hat
letzte Nacht eine ziemliche Tracht Prügel bekommen.«
    »Das dachte ich mir«, sagte Gaunt. »Ich w.. .au!«
    Beltayn sah auf. »Herr Kommissar?«
    »Ich habe mich geschnitten«, sagte Gaunt, während er das
Kinn hob, um die Schnittwunde an seinem Hals im Spiegel zu betrachten. »Das
Wasser ist beinahe kalt, Beltayn.«
    »Wärmer wird das Wasser nur, wenn es sich entschließt,
Kaffein zu werden«, sagte Beltayn. Er bürstete Gaunts Mütze ab und legte sie
aufs Bett. Dann ging er zu Gaunt und sah sich den Schnitt an.
    »Sie hatten schon schlimmere«, sagte er.
    Gaunt lächelte. »Vielen Dank auch.«
    »Was Sie brauchen, ist eine Nadel«, sagte Beltayn.
    »Eine Nadel?«
    »Alter Familientrick. Eine Nadel. Sind wirklich gut, wenn
man sich beim Rasieren schneidet.«
    »Wie funktioniert das?«
    »Wenn Sie sich mit dem Rasiermesser schneiden, nehmen Sie
die Nadel und stechen sich damit ins Zahnfleisch.«
    »Und das wirkt?«
    Beltayn zwinkerte. »Den Schmerz vom Schnitt spüren Sie
danach garantiert nicht mehr.«
     
    Angekleidet und mit einem Stück von Beltayns Lho-Stäbchen-Papier
auf dem Rasierschnitt trank Gaunt seinen Kaffein draußen.
    Der Tag war klar und verheißungsvoll warm, obwohl es
überall durchdringend nach Fyzelen stank. Er blieb kurz auf der Terrasse der
Pension stehen, um sich mit einem krassischen Major und zwei Offizieren vom
Seqgewehr zu unterhalten, und sah Rawne und Feygor, die in dem kleinen
Speisesaal einem warmen Frühstück den Garaus machten.
    Eine Panzerkolonne schepperte über den Platz vorbei. Gaunt
trank seinen Kaffein aus, stellte die leere Tasse auf einen der Terrassentische
und ging über die Straße zur Kapelle St. Avigns, wo das Alliierte Stabs-HQ
untergebracht war.
    Rhonforq war eine der Acht Burgen — acht hohe Kirchengemeinden,
welche die Autorität des Heiligen Stuhls von Ghrennes in Mittelaexe wahrten.
Kirche und Kloster waren im Jahre 502 erbaut worden, zehn Jahre nach der ersten
Koloniegründung in Samonparliane, und vor dem Krieg waren ihre Hauptaktivitäten
das Krempeln von Wolle sowie die Herstellung von Knöpfen und Käse gewesen.
Besucher wurden aufgefordert, eine Münze in den Brunnen der Beati Hagia zu
werfen oder, wenn sie bei bester Gesundheit waren, zu den Sheffurdhöhen zu wandern,
um den Geburtsort von Gouverneur-General Daner Fep Kvelsteen zu besichtigen,
dessen Unterschrift und Siegel eine der berühmten vier waren, die das Ende der
Großen Erklärung der Souveränität Aexes zierten.
    All das hatte Gaunt einem eselsohrigen, veralteten Reiseführer
entnommen, den er in der Nacht zuvor unter seinem Bett entdeckt hatte.
    Im Alliierten Stabshauptquartier herrschte reges Treiben.
In der Innenarkade wartete eine Staffel Meldefahrer auf tuckernden Motorrädern.
Bündel von Telegrafen- und Kom-Kabeln schlängelten sich aus Fenstern und
endeten in auf dem Dach verankerten Schüsseln. Ein mit einem tragbaren
Generator verbundener Schildmast dominierte das Gebäudeviereck. Das Gras
darunter war infolge der Strahlung bräunlich verfärbt und abgestorben.
    Gaunt eilte die Stufen der eigentlichen Kapelle empor und
erwiderte die Grüße entgegenkommender Offiziere der Allianz.
    »Wo ist Van Voytz?«, fragte er einen Adjutanten am Pult.
    »Sie meinen Marschall Van Voytz?«, erwiderte der Adjutant
unwirsch und ohne aufzusehen.
    »Wenn wir förmlich werden wollen, sagen Sie Marschall Van
Voytz, ›Herr Kommissar-Oberst‹«, knurrte Gaunt und schnippte dabei mit den Fingern,
so dass der Adjutant aufsah. Er tat es und schluckte.
    »Bitte um Verzeihung, Herr Kommissar-Oberst. Der Marschall
ist bereits nach Meiseq unterwegs, wird aber morgen Abend

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