[gay erotik] Fennelly, Tony
gehabt hätte. Klar hätte ich der Welt diesen Gefallen getan.“
„Ich nehme aber an, über das Ramrod im französischen Viertel wissen Sie nicht allzu viel.“
Auf seinem rechten Schneidezahn glänzte eine Goldfüllung in Form eines Sterns. „Nö, bestimmt nicht. Aber dies hier kenn' ich. Sehen Sie das?“ Er deutete auf die Winde, die einen Motor dicht unter der Decke hielt. „Wenn er aus Versehen in diese Kette da reingelaufen wäre, hätte die sich ganz schnell aufgerollt und jeden unter sich begraben, der unter ihr liegt.“
„Und wer in Gottes Namen würde sich freiwillig unter so eine schwere Winde schlafen legen?“
„H. R. Wenn ich es hätte einrichten können.“
„Gerissen.“
„Oder stellen Sie sich vor, mein Schweißbrenner würde in ein paar ölige Klamotten fallen, wenn H. R. oben in seinem Büro allein wäre.“
„Eingeschlafen? „
„Ja.“
„Sie klingen wie einer, der weiß, was er vorhat, Willie. Was hatten Sie denn genau gegen Loomis?“
Er schaute auf seine Stahlkappen-Schuhe hinunter. „H. R. hat mir meine Braut weggeschnappt.“
„War Ihre Lady eine (wie sollte ich es nur formulieren?) Schwarze?“
„Ja, aber ‚hell‘, verstehen Sie. Fast weiß, mit langen, schönen Haaren ... Eulalie fiel jedem Mann auf. üb weiß oder schwarz.“
„Das glaube ich.“
„H. R. fiel sie auf, als ich sie zum Betriebsausflug mitnahm.“ Er schüttelte den Kopf. „Den Tag werde ich den Rest meines Lebens lang bereuen, das kann ich Ihnen sagen.“
„Es tut mir leid.“
„Da hat er nämlich einen Vorwand gefunden, um ihr Blumen zu schicken. Ich weiß nicht mehr, was für einen, aber er hatte einen. Und dann hat er ihr jeden Tag Blumen geschickt und ihr erzählt, wie hübsch sie ist und so weiter.“ Rot geränderte Augen verrieten langgehegten Groll. „Ein schwarzes Mädchen hört so was gern von einem tollen weißen Mann. Das will was heißen ... Ach Scheiße, ihm bedeutete das gar nichts. H. R. hat jedem Blumen geschickt. Er hatte ein festes Konto bei dem Blumenladen. Hat sogar mir mal Blumen geschickt.“
„Und was haben Sie gemacht?“
„Hä? Ich hab' sie in einer Vase auf die Glotze gestellt.“
„Nicht mit den Blumen. Was haben Sie wegen H. R. und Ihrer Frau unternommen?“
„Nichts, Was konnte ich schon tun? Hab ihr gesagt, dass sie blöd ist. Er machte sich nichts aus ihr.“
„Aber sie hat nicht auf Sie gehört.“
„Verdammt, nein. Sie hat nicht auf mich gehört. Nehme an, sie dachte, wo so viele Blumen herkommen, muss noch mehr sein. Aber als er sie erst mal rumgekriegt hatte, gab er reineweg nichts mehr. Hatte sie dann gleich schon satt. Er konnte sich mit ihr ja auch nicht sehen lassen. Und wenn sie hellgelb gewesen wäre. Hatte ja 'n guten Ruf.“
„Das Techtelmechtel hat also nicht sehr lange gedauert.“
„Lange genug. Weil sie danach keinen Nigger-Malochet mehr ranlassen wollte. Sie dachte wohl, er könnte sie weiß vögeln. Aber ist bisher noch nicht passiert.“
„Sie wird schon wieder zu sich kommen.“
„Glaub' nicht. Sie ist nämlich mit dem Bus nach Kalifornien abgeschwirrt und angelt sich da einen anderen tollen weißen Hecht. Ich weiß nicht mal, wo sie ist.“
„Tut mir leid. Aber ich verstehe eins nicht. Warum haben Sie ihren Job bei Loomis nicht geschmissen?“
„Wollte ich ja. Ich habe ihm gesagt, dass ich abhaue. Aber dann hat der alte H. R. mich in den Arm genommen und mir zehn Dollar mehr Lohn gegeben und gesagt, dass keine Frau es wert ist, eine Freundschaft so wie unsere kaputtzumachen.“
„Und war sie's?“
Willie nahm seinen Schweißbrenner wieder auf. „Ja. Weil ich sie geliebt habe. Und sie mich auch, bevor der alte H. R. ihr den Kopf verdreht hat.“
Er zog seine Schutzmaske herunter. Die Pause war vorbei. Ich sagte: „Danke, Sie haben mir einige wichtige neue Erkenntnisse über den Charakter des verblichenen Herrn gegeben.“
„Erkenntnisse wollen Sie? Dann gehen Sie mal rauf ins Büro und sprechen mit H. R.s Sekretärin Miss Brandi. Die wird Ihnen ein paar echt gute Erkenntnisse geben.“
„Mache ich. Und, übrigens, Willie ... wo waren Sie an dem Abend, als es passierte?“
Er drehte die Flamme auf. „Auf einer Kautionsparty im Iberville-Projekt.“
„Wirklich? Das ist nur ein paar Ecken vom Ramrod entfernt.“
„Stimmt. Aber ich kann 'n ganzes Zimmer voll Herrschaften ranschaffen, die auf die Bibel schwören würden, dass ich den Raum nie verlassen habe.“
„Das glaube ich, dass Sie das
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