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[gay erotik] Fennelly, Tony

[gay erotik] Fennelly, Tony

Titel: [gay erotik] Fennelly, Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf der Klappe
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können.“
    Ich stieg die Stufen zum Büro hoch und klopfte. Eine leise, kehlige Stimme bat mich herein. Das lenkte mich so stark ab, dass ich über die Schwelle stolperte. Loomis' Büro war typisch für die männerdominierte Öl-Zuliefer-Industrie, Die Wände nicht tapeziert. Mobiliar aus grünlichem Metall, ein schäbiger Plastikteppich zum Dämpfen der Maschinengeräusche von unten aus der Garage. Der Raum hatte nicht die Spur von Stil und zeigte keinerlei dekorative Anstrengungen. Es sei denn, man zählte den Shell-Öl-Kalender mit, der an einem großen Nagel von der Wand hing. Aber ein lebendiges Element gab es, warm, atmend und unzweifelhaft eine Zierde.
    „Hallo, sind Sie der Wirtschaftsprüfer?“
    „Nein, gnädige Frau. Ich bin Detektiv mit Sonderauftrag. Polizei.“
    „Ich dachte, hier in St. Bernard wäre ich vor euch sicher.“
    Sie war ein Goldmädchen, die Sekretärin von H. R. Loomis: goldgetönter Teint, goldbraune Haare mit hellen sonnengebleichten Strähnen und tiefbraune Augen. Ein seltener Herbst, lebendig und warmblütig. Ich fühlte mich von ihr sehr angezogen, obwohl - nein, weil- sie eine leichte Zerrüttetheit ausstrahlte. Die Redensart
    „Klug durch Schaden“ kam mir in den Sinn, als ich ihr Gesicht in mich aufnahm. Es war noch immer schön, obwohl es längst den Schatten junger Mädchenblüte hinter sich gelassen hatte. Ihre Figur war schlank und fest wie die eines Knaben. Wie sie da in den Drehstuhl gekauert saß, stand sie den engen pinkfarbenen Jeans gut, die sie trug. Die gaben allerdings das Kompliment nicht zurück. Ein Herbst sollte niemals Pink tragen. Kaufte ich für sie ein, würde ich mich auf Grün, Rot- und Goldbraun beschränken. Ich würde sie ausstatten wie die bunten Bäume im Oktober.
    „' tschuldigung . Sie würden nirgends sicher sein.“
    Manchmal flirte ich mit Frauen, nur um sie zu verwirren. Aber vielleicht hatte meine Begegnung mit der Witwe Loomis auch etwas Perverses freigesetzt. Denn an diesem Nachmittag fühlte ich mich wie ein Kavalier, mit meinem Filzhut vollführte ich eine großartig altmodische Verbeugung, während ich von dem Schild auf ihrem Schreibtisch ihren Namen ablas.
    „Miss Gillis? Oder Mrs.?“
    „Ms. Aber was zum Teufel soll das? Ich heiße Brandi. Mit einem i.“
    „Brandi, ich bin ganz hin. Auch mit einem i.“
    In genau diesem Augenblick sah sie mich nicht mehr als Eindringling an und würdigte mich als Vertreter der gleichen Spezies, anderes Geschlecht. „Tatsächlich? Und wie heißen Sie?“
    „Matty Sinclair. Ein Ypsilon, zwei i.“
    Sie schlug ihre Beine übereinander, was einen Blick auf ihre wohlgestalten Knöchel zuließ, während ihre Augen sich auf meinem linken Ringfinger festsahen. Frei.
    „Verheiratet? „
    „Nein.“
    „Schwul?“
    „Völlig.“
    „Scheiße. Jeder attraktive Mann, den ich kennenlerne, ist aus irgendeinem Grund nicht zu haben. Ich habe echt Pech.“
    „Seien Sie zuversichtlich, das Glück mag sich wenden. Alles kann sich wenden.“ Ich schaute mich in dem zugestellten Büro um, über die Papierstapel, die Schachteln voller Disketten. „Es tut mir leid, Sie zu stören. Man sieht ja, dass Sie noch viel vorhaben.“
    „Nicht mehr lange. Setzen Sie sich doch. Nächste Woche verkauft Mrs. Loomis die Firma an Red Jessup , und ich bin dann wieder arbeitslos.“ Sie lächelte, und ihre Augen schimmerten mit Bernsteinglanz. Mich piekte etwas, und eine normalerweise schlummernde lesbische Regung erwachte.
    „Das macht aber nichts. Als ich das hier gefunden habe, war ich auch gerade arbeitslos.“
    „Wann war das?“
    „Vor vier Monaten. Ist das wichtig?“
    „Vielleicht.“ Ich nahm mir einen hässlichen, aber bequem gepolsterten Stuhl, der dem verblichenen Helden gehört haben musste. „Wie gut kannten Sie H. R. Loomis?“ Ihr Blick sagte alles. „Sehr gut also.“
    Sie musterte mich von oben bis unten und beschloss, nicht zu lügen. Diesen Vorteil haben wir gegenüber Heteros. Frauen haben keine Angst, uns alles zu sagen.
    „Ich habe ihn geliebt.“ Sie wedelte abwehrend mit der Hand.
    „Nein, streichen Sie das. Ich habe das geliebt, was ich in ihm zu sehen glaubte.“
    „Ich verstehe.“
    „Unmöglich. Sie hätten H. R. kennen müssen, um das zu verstehen.“
    Sie streckte sich und ging zur Kaffeemaschine, um mir kommentarlos einen Gemeinschaftskaffee einzuschenken. „Er hatte so eine natürliche Wärme, und Charme. Wenn man einen Tag mit ihm zusammen war, war man überzeugt, dass er der

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