Gayles Aabenraa - Sprachkurs fuer die Liebe
gelernt. Allerdings war es ungewöhnlich, dass ein Kunde Lust verkündete, seine eigenen Haare zu schneiden. Wie gesagt, wir amüsierten uns königlich. Beim Mittagessen tat mein Bauch immer noch weh vom Lachen, wogegen Andreas neuer Partner recht griesgrämig vor sich hin blickte.
"Manuel, alles okay?"
Der arme Kerl nickte, warf aber einen bösen Blick über den Tisch, wo mein Zimmergenosse scheinbar unbeteiligt von seinem Teller ass. Ich seufzte. Dieser Typ war wirklich aus Stein.
Nach dem Mittag folgte wieder Unterricht, danach das Abendessen und Freizeit. Im Aufenthaltsraum war diesmal wenig los, da nach zwei Unterrichtstagen viele der Teilnehmer erschöpft waren. Natürlich lag das nicht unbedingt an den Lehreinheiten, sondern vielmehr an den zu kurzen Nächten. Viele hatten in den letzten zwei Tagen bis weit nach Mitternacht gefeiert. Auch ich fühlte mich müde, nachdem ich in der letzten Nacht so unruhig geschlafen hatte.
Ich verabschiedete mich von meinen Kollegen und ging zu meinem Zimmer. Hoffentlich war Andreas noch nicht da, der nach dem Abendessen das Haus verlassen hatte. Was er abends wohl tat? Ob er allein spazieren ging? Der Kerl war mir ein Rätsel. Als geselliger Mensch hätte ich seinen einsamen Lebensstil nicht ausgehalten.
Leider hatte ich kein Glück, die Tür war nicht abgeschlossen, was bedeutete, dass Andreas zurück war. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen betrat ich das Zimmer und fand ihn in seinem Bett vor, wo er auf dem Rücken liegend las. Schweigend musterte er mich kurz, bevor er sich wieder seiner Lektüre zuwandte. Wie gesagt, ein Stein war gesprächiger.
Zum Ausziehen ging ich ins Bad, kam nach dem Zähnputzen in meinen Boxershorts zurück. Nackt schlafen fiel wohl besser aus.
Andreas hatte sich inzwischen aufgesetzt und das Buch weggelegt. Er sah die Wand an und schien zu überlegen. Na, wenn da mal nicht gleich ein Vulkan ausbrach. Wieder spürte ich das dumpfe Gefühl im Bauch, das Angst oder Erwartung bedeuten konnte. Ich setzte mich auf mein Bett und wartete.
"Ich bin schwul", erklärte Andreas leise der Wand.
"Aha."
Endlich sah er mich direkt an. Der Berg hatte einen winzigen Riss bekommen, Verunsicherung spiegelte sich auf seinem Gesicht. Unwillkürlich hielt ich den Atem an.
"Bist du auch...?"
"Tja, ist ja wohl offensichtlich."
Ich wagte ein kleines Lächeln und wurde belohnt. Auch auf Andreas Miene erschien die Andeutung eines Grinsens.
"Dann bist du nicht sauer wegen heute morgen?"
Oho, der Stein zerbröckelte jetzt im Sekundentakt. Mein Lächeln wurde breiter.
"Nö, wieso sollte ich?"
"Weil ich nicht gefragt hab, ob ich dich anfassen darf."
"Hm, wäre natürlich nett gewesen."
"Tja, nett ist ja nicht meine Art", murmelte Andreas.
Es klang fast beschämt. Mein Herz schmolz, die Schmetterlinge wachten auf und mein Puls beschleunigte sich. Eigentlich wäre ich jetzt in Stimmung gewesen, mit meinem Gegenüber zu kuscheln. Ihn zu küssen und ihm meine Gefühle zu gestehen. Aber so weit waren wir nicht, würden wahrscheinlich nie dahin kommen. Die Realität holte mich ein, als Andreas tief Luft holte und mich fest ansah.
"Darf ich deinen Schwanz lutschen?"
Trotz aller romantischen Gefühle war ich auch nur ein Mann, und sein süßer Blick bei diesen Worten machte mich richtig an. Warum nicht? Blasen war geil, Andreas war geil und ich auch. Mein Schwanz war der gleichen Meinung und richtete sich erwartungsvoll auf.
"Okay. Aber dann will ich auch deinen blasen."
Wir starrten uns an. Die Worte hallten im stillen Raum wieder, während auf Andreas Gesicht ein ganz merkwürdiger Ausdruck lag. Ich hätte es als Lust bezeichnet, aber es wirkte auch - sehnsüchtig. Aber das war Wunschdenken, entschied ich. Langsam schob ich meine Finger in den Bund meiner Boxershorts, erhob mich vom Bett, den Blick fest auf Andreas gerichtet. Ich kam mir vor wie ein Stripper, als ich das Stück Stoff von meinen Hüften streifte. Nackt stand ich dann vor ihm, mein Schwanz wippte vor meinem flachen Bauch.
"Du siehst total geil aus", flüsterte mein Zimmergenosse.
Irgendwie machten seine Worte mich stolz. Ich wollte ihm gefallen, hätte mich am liebsten noch vor ihm gedreht, um ihm meinen Knackarsch zu präsentieren. Aber ich riss mich zusammen. Dies war eine Übereinkunft zum gegenseitigen Oralverkehr, nicht für zärtliche Tändeleien.
"Leg dich aufs Bett."
Andreas Stimme hatte wieder ihren Befehlston, was mich normalerweise störte. Nicht in diesem Moment, jetzt machte es mich an. Gehorsam warf ich
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