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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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zu verraten.
     
    EINSATZZENTRALE, WRIGHTMAN-KRANKENHAUS, JACINTO
    Normalerweise trafen die Berichte über die Locust-Überfälle immer Schlag auf Schlag ein, aber in den letzten paar Tagen reduzierten sie sich zu einem relativen Tröpfeln.
    Das bedeutete nicht, dass sie aufgehört hatten.
    »Sir, wir haben ein Problem.« Lieutenant Mathieson lenkte Hoffmans Aufmerksamkeit auf sich, indem er ihm einen Ausdruck vorlegte. Seid der Junge beide Beine verloren hatte, steckte er in der Kommandozentrale fest. »Werfen Sie einen Blick auf diese Karte. Sehen Sie sich die Bewegungen der neuen Überfälle an.«
    Hoffmans Blick wanderte über die kleinen Pfeile, die eine Schleife in Form einer Vier bildeten und mit Zeitangaben versehen waren. Es war ein klares Vorrücken zu erkennen. Die Locust bewegten sich im Norden, in einer Gegend, die sie bisher noch nicht erreicht hatten, und stießen damit zwischen die entlegenen Siedlungen der Gestrandeten und das Gebiet, das beschönigend Ackerland genannt wurde. Auf den Karten war es immer noch in optimistischem Grün verzeichnet. In Wirklichkeit war es nicht annähernd ländlich – nur äußerst wenig Getreide wuchs hier im Freien, dafür standen überall hässliche Industriehallen für Hydrokulturen, Mykoprotein- und Geflügelfarmen. Auch eine einzige Stadt voller Menschen brauchte haufenweise Nahrung.
    Die Überfälle waren jedoch nicht weit genug fortgeschritten, um ein erkennbares Muster zu bilden. Noch nicht.
    Und wenn es erst einmal so weit ist … wird es zu spät sein.
    »Und wie schätzen Sie das Ganze ein, Mathieson?«
    »Es könnte nur ein Zufall sein, aber wenn man diese Linie weiterführt … na ja, Sie sehen ja, was sie ansteuern.«
    »Wenn uns diese Viecher die Produktionsgebiete für Nahrungsmittel abschneiden, sind wir im Arsch«, sagte Hoffman. »Die Geologen waren sich hundertpro sicher, dass das Grundgestein aus massivem Granit besteht.«
    »Es könnte an der Leichtmassenbombe liegen.«
    »Wie, neu entstandene Risse?«
    »Wenn man so viel Energie in engen Raum hineinpumpt, muss sie irgendwohin, Sir.«
    In der Einsatzzentrale, dem traurigen Schatten der einst so großzügig bemannten Leitstelle, herrschte Schweigen. Nur die gelegentlichen Funkübertragungen der Gears im Feld und das rhythmische Rattern der Drucker, die neue Meldungen ausspuckten, erfüllten den Raum. Als Hoffman aufschaute, waren alle Blicke auf ihn gerichtet: Junge Männer, die aufgrund ihrer Verwundungen vom aktiven Dienst ausgeschlossen waren, Gear-Reservisten, die zu alt für Einsätze waren, und Frauen von achtzehn bis frag nicht wie alt. In diesem Moment waren es nicht die Uniformen, die sie gleich aussehen ließen. Es war die nackte Angst in ihren Augen.
    Ich will einfach nur einen ehrlichen Kampf. Schießen, nicht schießen. Vorrücken, zurückfallen. Aber jedes Mal, wenn ich diese Scheiße hier machen muss … jedes Mal kommt’s mir so vor, als würde ich es voll versauen und die ganze Welt enttäuschen.
    Ohne Nahrungsmittelversorgung würde die Stadt bestenfalls ein paar Monate aushalten. Die Trinkwasserleitungen zu sichern, war schon schwierig genug. Es sah so aus, als hätten die Locust die Gelegenheit ergriffen, um eine Belagerung voranzutreiben.
    »Die werden versuchen, uns auszuhungern, nicht wahr, Sir?«, sagte einer der ausgeschiedenen alten Männer.
    »Sie sind alt genug, um sich an Anvil Gate zu erinnern«, erwiderte Hoffman. »Also wissen Sie, wie ich mit Belagerungen umgehe.« Es war der prägende Zeitpunkt von Hoffmans Karriere gewesen. Er war sich nicht mehr sicher, ob es ihn im Guten oder im Schlechten geprägt hatte, er wusste nur, dass er es nicht noch einmal durchmachen wollte. »Holt mir den Vorsitzenden ans Rohr.«
    Eines musste man Prescott lassen: Er war jederzeit verfügbar, wofür er bei Hoffman einen Extrastein im Brett hatte. Innerhalb einer Minute rief er zurück. Jeder Rücken in der Zentrale war Hoffman zugekehrt, während sich die Offiziere wieder ihren Aufgaben widmeten, aber er wusste, dass alle aufmerksam mithörten.
    »Wo liegt das Problem, Colonel?«
    Mathieson reichte Hoffman schweigend einen aktualisierten Ausdruck. Eine weitere vierfache Markierung zeigte, wo die Locust wie eine Speerspitze eingefallen waren.
    »Sieht aus, als hätten die Maden eine neue Strategie. Sie schneiden uns von der Lebensmittelproduktionszone ab.«
    »In welcher Anzahl?«
    »Die Anzahl spielt keine Rolle, wenn sie sich darauf konzentrieren, ein Sperrgebiet zu errichten. Wir

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