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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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zu. Lange Geschichte, nicht nachhaken. Allerdings konnte sie sich nicht erinnern, dass Marcus jemals viel erzählt hätte. Also nahm sie es als Hinweis darauf, wie viel böses Blut sich zwischen den beiden angestaut hatte.
    »Na gut«, sagte sie vorsichtig. »Ich werd versuchen, einen Bogen um seine Offensivseite zu machen.«
    Marcus fuhr fort, seine Ausrüstung zu säubern. Bernie sammelte ihre Sachen zusammen – eine Garnitur Ersatzwäsche, drei Ersatzwaffen – und trat in den Vorraum, um darauf zu warten, dass man sie rief. Die Dinge hatten sich sehr verändert, seit sie ihren Dienst quittiert hatte. Die Gears, die an ihr vorübergingen, waren ausnahmslos Männer. Und sie sahen auf eine Weise ausgelaugt aus, wie es die Jungs, mit denen sie gedient hatte, niemals getan hatten, ganz gleich, welche Strapazen sie hinter sich gebracht hatten. Die Pendelkriege waren irgendwie anders gewesen. Nach fast achtzig Jahren der Kämpfe setzte eine Art Sättigungszustand ein. Niemand hatte mehr wirklich geglaubt, dass das Ende der Welt bevorstand, auch wenn die globale Katastrophe gleich hinter der nächsten Ecke lauem konnte. Dieses Mal war es jedoch sehr wahrscheinlich und jeder wusste es.
    Vielleicht hatte sie die zwölftausend Kilometer nur zurückgelegt, um an einem schlimmeren Ort als zu Hause zu sterben.
    Na ja, wenigstens sterbe ich dann mit einer ordentlichen Mahlzeit im Bauch und einem Paar anständigen Stiefeln. Und ein paar mehr von diesen Drecksmaden nehm’ ich auch noch mit.
    »Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich jeden annehme, der ein Gewehr halten kann, aber alles hat seine Grenzen, Mataki.«
    Die Stimme ertönte hinter ihr. Vorüberziehende Gears blieben stehen und gafften für eine Sekunde, dann kümmerten sie sich klugerweise wieder um ihren eigenen Kram. Nein, Hoffman hatte sich kaum verändert, massig, ruppig, die Lippen zusammengekniffen. Sie nahm Haltung an und machte kehrt, als lägen die letzten sechzehn Jahre nur einen Tag zurück.
    »Sir«, sagte sie, »Sie sehen beschissen aus.«
    Hoffman war kurz davor, zu lächeln. Ihr war klar, dass es für ihn nicht infrage kam, zu grinsen und zu zeigen, dass er froh war, sie wieder zu sehen. »Ebenfalls erfreut, Sie zu sehen, Bernie. Sie sehen nicht gerade kampftauglich aus.«
    »Ich weiß. Aber in voller Rüstung bring ich’s noch und treffe ein bewegliches Ziel auf achthundert Meter. Das hat mich hierher gebracht.«
    »Legen Sie den Eid ab und melden Sie sich beim Quartiermeister.« Hoffman ließ sich zu einem leichten Lächeln hinreißen, nur ganz kurz und fast schon verlegen. »Willkommen zurück. Und denken Sie dran, Fenix nicht in den Arsch zu kriechen, denn wenn’s nach mir ginge, wäre er immer noch der Letzte, der im Block sitzt.«
    »Hintern, Sir«, erwiderte Bernie. Sie verstand nicht den Wink auf das Gefängnis – den Block. »Wo ich herkomme, heißt es Hintern.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen, nur kriechen Sie nicht rein.«
    Hoffman drehte sich um und ging davon. Es gab keinen Grund, Marcus zu erzählen, dass sie Hoffman schon immer gemocht hatte und dass er ein anständiger Soldat war und kein nutzloser Sesselfurzer, wie so viele andere, denen sie begegnet war. Und es gab auch keinen Grund, Hoffman zu erzählen, dass Marcus einfach nicht der Typ war, der seine Männer im Stich ließ, und dass es für alles, was er tat, einen selbstlosen Grund geben musste, ganz gleich, um welche Dummheit es sich handelte.
    Sie war nicht hier, um die Schiedsrichterin in einem erbitterten Zweikampf zwischen den beiden zu spielen. Sie ermahnte sich, dass sie hier war, weil sie ein Mensch war und als Gear die besten Chancen hatte, ihre Welt zurückzugewinnen.
    Dom kam auf sie zu. Er roch nach Karbolseife. Der Gestank der Locust war verflucht schwer abzuschrubben.
    »Komm mit, ich bring dich zum Büro vom Adjutanten«, sagte er. »Falls du irgendwas brauchst, irgendein Problem hast – sag’s einfach mir. Carlos hat viel von dir gehalten.«
    »Danke. Du bist ein guter Junge, Dom.«
    »Du musst mir irgendwann mal ein paar Sachen von ihm erzählen, ja? Ich wette, ihr beiden habt zusammen jede Menge Scheiße erlebt, von der er mir nie was gesagt hat.«
    Dom grinste. Bernie bemühte sich zurückzulächeln und folgte ihm den Flur hinunter. Sie würde ihm so viel berichten, wie sie nur konnte, aber im gleichen Augenblick wusste sie, dass er sie früher oder später bitten würde, ihm die Geschichte zu erzählen, von der sie geschworen hatte, kein Sterbenswörtchen

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