Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
kämen sie wieder raus, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern.
    »Nein.« Das war Sergeant Kennens Stimme. »Das bedeutet, wir warten auf grünes Licht. Scheißwetter. Scheiße wie in: Wir können die Landungsboote nicht zu Wasser lassen, wenn’s so bleibt. Und nein, ich weiß nicht, wie lange wir warten müssen.«
    Niemand meckerte, aber ein kollektives Raunen lief durch das Deck. Carlos war sich über die strategische Lage nicht im Klaren, ja, nicht einmal darüber, ob er sie verstehen würde, wenn man sie ihm vorlegte, aber aus seiner kleiner Ecke in der Operation Leveler sah es so aus, als würden sie es hier bis zum nächsten Zeitfenster aussitzen müssen – bis zur nächsten Flut bei Nacht. Sechsundzwanzig Stunden.
    »Ich weiß nicht, ob ich genügend Kotze für noch einen Tag in mir hab, Sarge«, sagte eine heisere Stimme aus dem Halbdunkel.
    »Dann stopf dir `nen Korken rein, Sohn«, sagte Kennen und ging davon. »Wer sich sonst noch die Seele aus dem Leib kotzt, lässt sich auf der Krankenstation Medikamente geben. Ich kann keine dehydrierten Gears brauchen, die mir in den Teich fallen und ersaufen. Das macht sich hinterher ganz schlecht im Bericht.«
    Man kam sich vor wie in einem überfüllten Zug. Carlos wartete, bis das Herumdrücken und Schieben auf dem engen Raum nachließ, bevor er seine Beine über die Kante der Koje schwang und seine Rüstung anlegte. Marcus sprang neben ihm auf den Boden.
    »Ziehst du das Ding eigentlich nie ab?«, fragte Carlos. »Ich schwöre, irgendwann duscht du noch damit.«
    Marcus fuhr sich fast schon verteidigend über sein Kopftuch. »Wenn der Krieg vorbei ist.«
    »Hoffen wir mal, dass Stroud heute Nacht die Faxen dicke hat und beschließt, endlich loszulegen. Ich will da rein und nicht auf den Sonnenaufgang warten und mir dabei den Arsch breitsitzen.«
    »Das ist nicht allein ihre Entscheidung«, meinte Marcus, »aber wenn wir’s heute Nacht nicht tun, haben die Unabhängigen einen weiteren Tag, um rauszufinden, was wir vorhaben. Dann sind wir im Arsch.«
    »Glaubst du, dein Dad weiß über all das Bescheid?«
    »Wahrscheinlich.« Marcus hatte diesen leicht distanzierten Blick aufgesetzt, der verriet, dass er die Situation zum x-ten Mal überdachte. »Ist nicht so wichtig.«
    Carlos konnte jedoch sehen, dass es das war. Aber was hätte der alte Fenix ihm überhaupt sagen können? Was immer es auch war, was ihr Kommando einsacken oder demolieren sollte, für sie spielte es keine Rolle.
    »Er war zum Abschied da«, sagte Carlos. »Das ist alles, worauf es ankommt.«
    Das Hangardeck schien ein völlig anderes zu sein als das, auf dem sie sich beim Einschiffen versammelt hatten. Die Gears mussten jetzt erst einmal Platz finden, denn alles war voll mit Mannschaften und Sea Ravens, die im Bauch des Schiffes Schutz vor dem starken Wind suchten.
    »Werden uns die Helis zur Verfügung stehen, Ma’am?«, fragte Marcus Major Stroud.
    Stroud stand mit ihrem Helm zwischen die Knie geklemmt da und steckte sich die Haare hoch. »Falls nötig«, antwortete sie. »Wir sind heute Nacht nur Feuerunterstützung, vergessen Sie das nicht. Wir werden sie also nur brauchen, wenn etwas furchtbar schief geht. Aber das sollte nicht der Fall sein.«
    Wenn weibliche Gears ihre Rüstung trugen, waren sie nur schwer von den Männern zu unterscheiden. Die Brustpanzer verdeckten jede Rundung und die ganzen Platten, Gurte und an die Schenkel geschnallten Taschen verliehen ihnen den gleichen übertriebenen Gang. Manche von ihnen waren sowieso größer als die Jungs. Es gab nicht sonderlich viele Frauen, die mit an vorderster Front kämpften, aber diejenigen, die es taten, mussten genauso fit sein wie die Männer, da gab es keine Zugeständnisse oder Ausnahmen. Carlos hielt das für fair. Und er behandelte jede Frau, die ihm die Lichter ausknipsen konnte, mit Respekt. Er hatte keinen Zweifel, dass Major Stroud es konnte.
    »Herhören, Leute«, bellte sie. Ihre Stimme schnitt so scharf durch den Lärm an Deck, dass sogar die Wartungsmannschaften innehielten. »Wir wissen immer noch nicht, ob diese Mission vom Stapel läuft. Ich warte auf Befehle, aber unser Zeitfenster ist eng, daher bin ich bereit, unter Extrembedingungen loszulegen, solange Hoffman es auch ist. Haben wir grünes Licht, werden die Merit und andere Schiffe zur Ablenkung die Küste von Ostri bei Berephus bombardieren. Das gibt uns und dem Stoßtrupp Zeit, um reinzugehen und wieder zu verschwinden.«
    »Ma’am, mit der Ausrüstung, die

Weitere Kostenlose Bücher