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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Gebäudes. Mit seinen sorglosen Sicherheitsvorkehrungen und seiner allgemein verlotterten Erscheinung hätte der Ort genauso gut eine Wetterstation sein können und das war wohl auch so beabsichtigt. Auf jeden Fall war nirgends ein Schild zu sehen, auf dem stand: STRENG GEHEIM -HIER HOCHJAGEN.
    Der Geheimdienst hatte so weit gute Arbeit geleistet: keine Überraschungen. Alles befand sich wie vorhergesagt an Ort und Stelle: Der stählerne Funk-Gittermast, Asphos Verbindung zur Außenwelt, stand im Windschatten des Gebäudes, und daneben gab es noch eine zweite Antenne, die aussah wie eine TV-Schüssel. Wenn sich irgendeine Wachmannschaft ihre Lieblingsfernsehshow ansah, um sich die Nacht um die Ohren zu hauen, würde sie ein Signalausfall nicht gleich in Alarmbereitschaft versetzen. Die Gears gingen geduckt neben dem Hauptfußgängertor in Position. Es handelte sich um eine einfache Drahtbügeltür mit elektronischem Schloss, gleich neben dem Fahrzeugtor. Morgan huschte mit sechs Pesangas und einem Bot los, um auf der Rückseite des Komplexes ein Loch in den Zaun zu schneiden. Es zahlte sich immer aus, eine Hintertür zu haben, auch wenn die Vordertür sperrangelweit offen stand.
    Timiou gab einem der zwei verbliebenen Bots ein Zeichen. »Frank, Torschloss überbrücken.«
    Der Bot schwebte an das Schloss heran, steckte seine Sonden hinein und eines der Tore schwang im Wind auf.
    »Wenn das alles so einfach ist«, meinte Dom, »bin ich ziemlich unbeeindruckt.«
    Das würde es natürlich nicht sein. Wenn er an etwas beteiligt war, wurde es nie einfach. Sie führten die Bots hinein und klinkten das Seitentor wieder zu. Der Wind heulte in den Gittermaschen, rüttelte an den Türen der Außengebäude und bot so die perfekte Geräuschtarnung.
    »Blau eins, wie sieht’s beim Funkmast aus?«, fragte Hoffman.
    »Fast da, Sir.« Morgan atmete angestrengt. »Okay, wir sind drin …«
    Dom schob sich sein Nachtsichtgerät auf die Stirn, spähte aus der Gruppe hinaus und suchte das Gelände durch das Visier seines Lancers ab. Zwei kleine Lichter strahlten ihm entgegen. Es war eine Katze, die sich unter einer Mülltonne versteckte, aber beim bloßen Erfassen von zwei Augen – irgendwelchen Augen – zog sich ihm die Kopfhaut zusammen. Morgans Atem krächzte in seinem Ohrstöpsel.
    Warten war die Sache, die Dom immer, wirklich immer, hasste.
    »Wir sind bei der Stromversorgung«, meldete Morgan. »Suchen jetzt den Verteilerkasten … Bruce, Saft abdrehen … so, das war’s Sir.«
    Dom erwartete schon fast, dass die wenigen Lichter der Anlage jetzt schwächer werden und ausgehen würden, aber Bots waren verlässlich. Aspho Point war jetzt stumm. Bei diesem Wetter würde jeder, der noch wach war und feststellen musste, dass seine nach draußen gehende Verbindung mitten im Satz abbrach, das Wetter verfluchen, aber wohl kaum feindliche Truppen. Der Überfall hatte sich soeben etwas Extrazeit erkauft.
    Die Türen zum Hauptgebäude befanden sich an der Seite, im rechten Winkel zum Meer. Der Block mit den Unterkünften lag zur Küste hinaus. Auch Wissenschaftler erfreuten sich an einer Aussicht aufs Meer, wenn sie am Arsch-Ende vom Nichts festsaßen, dachte Dom. An einem sonnigen Tag hätte die Gegend hier allerdings durchaus schön sein können, zumindest für kurze Zeit.
    »Okay«, sagte Hoffman. »Ich durchsuche die Unterkünfte mit Trupp rot. Santiago und Trupp grün – von der Vorderseite einen Weg für die Bots frei machen. Morgan und Trupp blau – ihr geht von hinten rein und legt die Sprengsätze. Benjafield, Cho – hier warten und ein Auge aufhalten, falls wir Besuch kriegen.«
    Dom nahm nicht eine Sekunde an, Hoffman würde die leichte Arbeit übernehmen. Es war das erste Mal, dass Dom – dass irgendeiner der Commandos – auf Leute schießen würde, die nicht über ihre Feuerkraft oder überhaupt über Feuerkraft verfügten. So etwas verlangte einen anderen Geisteszustand. Es war genau die Sache, in der Sergeant Mataki gut gewesen wäre. Scharfschützen sahen die Welt aus einer anderen Perspektive. Das war Teil ihres Jobs.
    »Los!«, sagte Hoffman und jagte eine kurze Salve durch das Türschloss der Unterkünfte.

 
KAPITEL 13
     
    Rein körperlich unterscheiden sich Commandos kaum vom Durchschnittsbürger, bis auf die Tatsache, dass sie wesentlich fitter sind, wenn wir mit ihnen fertig sind. Mental hingegen sind sie – beziehungsweise werden sie – eine andere Spezies. Wir trainieren sie darauf, zu verstehen und

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