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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit.
    »Wenn wir bereit für den Rückzug sind, schneide sie los und sag ihnen, sie sollen sich so weit wie möglich vom Gebäude entfernen.« Hatte denn noch niemand bemerkt, dass etwas nicht stimmte? Wie konnte eine Republik, die sich schon so lange im Krieg befand, so nachlässig werden? Vielleicht war Hammer der Morgenröte ja doch nicht das Geschichte verändernde Werkzeug, für das Dalyell und Fenix ihn hielten. »Etwas Besseres kann ich ihnen nicht anbieten.«
    Nein, das konnte er nicht. Und er wusste, dass er sich bis zu dem Tag, an dem er sterben würde, niemals sicher sein konnte, ob er sie hätte erschießen sollen oder nicht.
     
    ASPHO POINT, HAUPTGEBÄUDE; TRUPP GRÜN
    Die ganzen wilden Geschichten stimmten also.
    Die Pesangas hatten die Kunst der lautlosen Annäherung gemeistert – und sie machten keine halben Sachen.
    Frank-Bot öffnete das Tastenschloss. Dom machte drei Schritte in die spärlich beleuchtete Lobby und stand vor einem Typen – dreißig, dick, nicht sonderlich feindlich aussehend – in Wachuniform, der seine Pistole gezückt hatte. Dom blieb nicht einmal die Zeit, ihm eine Salve in den Wanst zu jagen. Shim Kor hatte seine Machete bereits erhoben und das war’s auch schon.
    Die Hiebe hörten sich an wie ein Spaten, der in feuchte Erde sticht. Dom hatte nicht genügend Adrenalin in den Adern, das ihn davon abhalten konnte, für einen Moment von der einfachen, sudeligen Endgültigkeit wie gelähmt zu sein. Der Wachmann brachte nur noch ein verzerrtes Gurgeln hervor. Er machte mehr Krach, als er zu Boden fiel.
    »Scheiße«, keuchte Timiou und wich der Blutlache aus.
    Die Pesangas waren sonst so nette kleine Kerle.
    Shim wischte die Klinge am nächstbesten Stück Stoff ab: dem Hemd des Wachmanns. Dann zeigte er nach oben, um klarzumachen, dass er bereit war, die Treppe zu sichern. Die beiden Bots schwebten geduldig in der Luft. Dom gab Handzeichen den Korridor hinunter und Timiou folgte. Wenn der Geheimdienst recht hatte, beherbergte das Erdgeschoss Computerserver, Maschinenwerkstätten und Lagerräume. Diese Information hatte immer noch Lücken, die Dom jetzt im Vorbeigehen schloss.
    Ein bläuliches, flackerndes Licht fiel aus einer halb geöffneten Tür, keine schummrige Sicherheitsbeleuchtung, aber vielleicht ein Bildschirm mit wechselnder Anzeige. Hören konnte er nichts. Timiou stellte sich mit seinem Lancer im Anschlag neben die Tür, bereit, den Raum zu stürmen.
    Dom war darauf gedrillt worden, mit Feuer zu rechnen, wann immer er eine Tür öffnete. Kam es anders, musste er innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden, ob er auf das Nächstbeste schoss, was sich bewegte. Der Mangel an klaren Zielen an diesem Ort machte ihn mürbe.
    Kein Sack käme auf die Idee, diesen ganzen Krempel unbewacht zu lassen, oder?
    Es ist der falsche Ort. Wir haben den falschen Ort ins Visier genommen.
    Er zählte mit erhobener Hand hinunter.
    Drei, zwei – los!
    Als er mit dem Finger am Abzug in den Raum stürzte, sah sich dort eine junge Frau im Fernsehen die Nachrichten an und hatte dabei die Füße auf den Tisch gelegt. Kein Wunder, dass sie nichts gehört hatte, sie trug Kopfhörer. Sie verfolgte die Live-Übertragung des Ablenkungsangriffs auf Berephus und wollte dabei wahrscheinlich niemanden wecken. Es war ein Sekundenbruchteil sonderbarer Losgelöstheit. Hier war Dom, mitten in einer Operation, und dort war ein anderer Teil derselben Operation auf dem TV-Bildschirm, eingefangen und aufbereitet für Ostris Öffentlichkeit und überaus unwirklich, es sei denn, man lebte in Berephus.
    Scheiße …
    Dom stellte sich einfach vor sie und hielt ihr seinen Lancer vor die Nase. Sie schrie nicht wirklich, sondern saugte einen scheinbar ewig dauernden keuchenden Atemzug ein, die Augen starr auf die seinen gerichtet. Sie konnte sie natürlich nicht sehen, nur die Nachtsichtgläser, mit denen er völlig entmenscht aussah. Er packte sie mit der linken Hand am Kragen ihres Pullovers und drückte sie in ihren Sitz.
    »Wer ist alles im Gebäude?«, brüllte er. »Wer hat Dienst? Gibt es noch andere Wachen?«
    »Bitte nicht umbringen, bitte nicht umbringen, bitte …«
    Er zerrte sie mit einer Hand aus dem Sitz. »Zieh diese verdammten Dinger ab.« Sie hatte immer noch ihre Kopfhörer auf. Aber ich bin Dom. Ich gehöre zu den Guten. Ich bedrohe doch keine Frau. Das bin nicht ich, ehrlich. »Wer bist du? Was für eine Arbeit machst du hier?«
    Er glaubte, sie würde sich in die

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