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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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ich kannte seinen Gang gut genug, um sicher zu sein, dass er es war.
    Spence schlitterte regelrecht in den Raum, dann sah er meine Mitschüler an, erkannte, dass sie momentan wie betäubt waren, und brauchte einen Augenblick, um alle Puzzleteile zusammenzufügen. Er schnaubte. » Ich habe es verpasst, nicht wahr? Mann, Eden, du hättest mich wenigstens anrufen können!«
    Klar. Ich fühlte mich schlecht. Er war ganz in der Nähe gewesen und liebte es zu kämpfen.
    » Tut mir leid, ich habe kaum Zeit gehabt, Beth und Archer zu rufen.«
    Wir wussten alle, dass sie für solche Fälle die erste Adresse waren. Beths Fähigkeit, Probleme … verschwinden zu lassen, war unerlässlich.
    » Schutzschilde?«, fragte Spence, gerade als ich das Summen eines weiteren Neuankömmlings spürte.
    » Ja«, gab ich zu. Ich hasste, dass ich noch immer nicht stark genug war.
    Mit einem weiteren dumpfen Schlag wirbelte ein weiteres Beinpaar durch das Fenster. Ich verdrehte die Augen zur Decke.
    Mussten wirklich alle hierherkommen?
    Lincoln nahm die Szene ungefähr genauso au f wie Spence. Gleich danach ruhte sein Blick au f mir. » Du bist verletzt.« Er knurrte fast.
    Ich seufzte. » Nein. Ich bin okay. Dumm, aber okay«, sagte ich, wobei ich versuchte, ihn nicht anzublicken. Nicht dass das einen Unterschied gemacht hätte. Allein seine Anwesenheit brachte jeden Teil von mir – menschlich oder engelhaft – zum Hyperventilieren.
    Er sah mich an, als wollte er näher kommen, aber aus einem nachdenklichen Blick au f meinen Kop f musste er wohl geschlossen haben, dass die Wunde nicht allzu schlimm war, und wandte sich stattdessen an Beth. » Wie viel Zeit haben wir?«
    » Etwa dreißig Sekunden bis dieser Haufen da wieder zu sich kommt«, sagte sie, während sie Tristan das Handy aus der Hand nahm und offensichtlich sein neuestes Filmmaterial löschte.
    » Und ungefähr eine Minute, bis die ganze Schule hier eintrifft«, sagte Spence.
    Ich schnappte mir ein paar Papiertücher von Miss Kinkaids Pult und begann, mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Es war wirklich nicht schlimm.
    » Violet, ist bei dir alles in Ordnung?«, fragte Lincoln.
    Ich steckte meinen Dolch zurück in die Scheide und band mein Haar zu seinem ursprünglichen Pferdeschwanz zusammen. » Ja, ihr geht jetzt besser.«
    Spence ging durch die Tür hinaus, durch die er hereingekommen war. Archer und Beth sprangen aus dem Fenster. Lincoln wollte ihnen schon folgen, hielt dann aber kurz inne.
    » Ist das deins?«, fragte er und zeigte au f die Kohlezeichnung, die jetzt au f dem Boden lag.
    » Ja.«
    Er runzelte die Stirn. » Es ist schön … und schrecklich zugleich. Was ist das?«
    » Das bin ich.«

Kapitel Zwei
    »Die Defekte und Fehler des Verstandes sind
wie Wunden des Körpers. Auch wenn alles Vorstellbare unternommen wird, um sie zu heilen, Narben werden trotzdem bleiben.«
    Fran ç ois de la Rochefoucauld
    Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder die Alte werden würde, nach allem was in Jordanien geschehen war. Und ob ich das überhaupt wollte. Rudyard zu verlieren … und Nyla – die unglaubliche Art und Weise, wie ihre Seelen miteinander verflochten gewesen waren, und wie sie dann so brutal auseinandergerissen wurden. Der Schrei, das letzte Geräusch, das über Nylas Lippen gekommen war, hallte noch immer in meinen Ohren nach. Verfolgte mich. Und auch wenn ich so tat, als ginge es mir gut – es brauchte all meine Kraft, um mich dazu zu zwingen, nicht mit ihr zu schreien.
    Das Härteste daran waren die Gedanken, die sich in mein Gehirn schlichen, wenn ich sie nicht daran hinderte. Die egoistischen Gedanken, die mich wünschen ließen, Lincoln und ich hätten nicht gewartet und hätten unseren Seelen vor Rudyards Tod erlaubt, vollständig miteinander zu verschmelzen, bevor wir wussten, dass wir uns dadurch gegenseitig zu solch einem qualvollen Schicksal wie Nylas verdammen würden.
    Ich schauderte, schlang mir die Arme um die Taille und schob rasch diese Gefühle, für die ich mich selbst hasste, beiseite.
    Steph wartete bereits an meinem Spind au f mich. Sie unterhielt sich mit Marcus, ihrem Exfreund. Irgendwie war es ihnen gelungen, Freunde zu bleiben. So etwas konnte auch nur Steph schaffen.
    Vielleicht sollte ich mir ein paar Tipps geben lassen.
    Als ich ankam, verabschiedete er sich bereits, indem er ihr einen Kuss au f die Wange drückte, bevor er davonstürzte, um seine Freunde einzuholen.
    Ich lächelte, als ich au f die Mappe blickte, die sie unter den Arm

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