Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
Vom Netzwerk:
wieder dazwischen.
    » Ja«, sagte Griffin und war f ihm einen Halt-die-Klappe-Blick zu.
    Dapper studierte das Blatt Papier erneut und zeigte dann darauf. » Dann sind da noch die Verse darüber. Darin geht es um Opfer.«
    Ich dachte an Dads Worte zurück. Er verstand echt was davon, wie man ein Gedicht in seine Bestandteile zerpflückte.
    » Sechs müssen getötet werden, um sie zurückzuholen. Und genau an dieser Stelle wird es knifflig, aber ich glaube, drei von der gleichen Art, Verbannte also, müssen ins Wasser zurückgeschickt werden und drei andere ins Feuer, und …« Er sah nach unten und blickte dann wieder auf, als würde er all seinen Mut zusammennehmen. » Das kann nur durch die Hand eines Grigori geschehen, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    Alle außer Onyx schienen wie betäubt da zu sitzen. Selbst Griffin schwieg, und dabei war ich mir sicher, dass er diese Theorie bereits gehört oder sogar selbst vorgeschlagen hatte.
    Es war Steph, die sich schließlich verhalten räusperte und zu sprechen begann. » Verbannte können andere Verbannte töten, aber nur eine Grigori-Klinge kann einen Verbannten so zurückschicken, dass dies als Opfergabe an den Tartarus durchgehen könnte.«
    » Aber kein Grigori wäre bereit dazu«, sagte Spence.
    Damit hatte er grundsätzlich recht, aber ich hätte auch nie gedacht, dass wir die Schrift der Verbannten Phoenix aushändigen würden.
    Bis ich es getan hatte.
    Griffin stand auf. » Noch immer ist vieles unklar, aber wir haben noch ein wenig Zeit. Dank Stephanie haben wir eine Übersetzung, die Phoenix gewiss noch nicht zur Verfügung steht. Und dank Onyx«, er sah zu ihm hinüber, danach blickte er rasch mich an, » kennen wir jetzt auch den Ort.«
    » Du weißt, wo die Heimat von Kallisto ist?«, fragte ich und sah Onyx an. Wollte er darüber heute mit mir reden?
    Onyx nahm einen hastigen Schluck von seinem » Kaffee« und schenkte meiner Frage kaum Beachtung.
    » Ich will mit euch kommen. Ich gebe euch mein Wissen« – er sah erst Griffin, dann mich selbstgefällig an – » und mein Wort, dass ich es ausschließlich mit euch teilen werde. Es sei denn natürlich, es wird im wahrsten Sinne des Wortes aus mir herausgeprügelt. In diesem Fall werde ich es demjenigen geben, der die schnellste Faust hat.« Lächelnd lehnte er sich zurück und erwartete, dass wir au f seine Forderungen eingingen – typisch Onyx.
    » Warum solltest du mit uns kommen wollen?«, fragte Lincoln.
    » Ich habe meine Gründe. Sie stehen in keinem Zusammenhang mit dieser Angelegenheit und betreffen euch nicht.«
    » Erzähl uns von diesem Ort«, sagte Griffin. Was immer Griffin aus Onyx Forderung herausgehört hatte, beunruhigte ihn offenbar nicht allzu sehr. Lincoln sah aus, als wollte er dagegen protestieren, aber Griffin kam ihm zuvor: » Wir haben keine andere Wahl. Wir brauchen diese Ortsangabe.«
    Onyx freute sich diebisch, er ließ sich in seinem Stuhl nach unten gleiten und schwang den Arm über die Lehne, doch mir war der Moment der Erleichterung nicht entgangen, den er nicht hatte verbergen können. Er gab eine dramatische Vorstellung, entspannte seine Schultern und spielte au f Zeit. Ich merkte, dass er es vor allem genoss, dass er den normalerweise undurchdringlichen Lincoln aus dem Konzept gebracht hatte. Onyx gehörte zu den wenigen Leuten, die Lincoln zu irritieren schienen. Das lag wohl an ihrer gemeinsamen Geschichte.
    » Das hat mir allein der erste Teil des Gedichts fast verraten. In all den Jahren gab es viele Geschichten über … Pforten. Was einst die Heimat von Atlas und auch Kallisto war. Plato war einer der wenigen Menschen, der dahintergekommen ist. Eine Stadt, die so groß war, dass sie die Welt in sich hätte aufnehmen können. Das war lange vor meiner Zeit au f Erden, aber ich habe es von einem anderen Blickwinkel aus beobachtet. Vielleicht 10 000 vor Christus. Natürlich ist sie längst verschwunden, vielleicht liegt sie irgendwo au f dem Grund des Ozeans, und vielleicht ist nicht mehr als ein besserer Grabstein von ihr geblieben. Eine Insel, die einst den Namen Kallisto – die Allerschönste – trug. Was von ihr geblieben ist, umgibt nun eine Pforte zur Hölle, die immer geöffnet und immer bereit ist.«
    » Wo?«, fragte Griffin ungeduldig.
    » Wie es scheint, bedar f es einer Reise au f die Kykladen.«
    » Griechenland?«, fragte Steph. Sie machte eine Pause, als würde sie vor ihrem geistigen Auge eine Karte heraufbeschwören, was sie vermutlich

Weitere Kostenlose Bücher