geben ein Fest
ihren eigenen?“
„Doch, das hat sie auch getan.“
„Und woher weißt du, dass sie dich hintergeht - wie du es ausdrückst?“
„Ich habe sie beobachtet. Sie steckt nicht bloß dauernd mit Rena zusammen, sondern sie geht auch mit anderen aus der Fünften eingehakt und tuschelt mit ihnen. Wahrscheinlich tuscheln sie auch über mich.“
„Du bist eifersüchtig, meine liebe Vera“, stellte Nanni trocken fest. „Du willst Dot nur für dich alleine haben. Das scheint mir aber ein bisschen viel verlangt.“
„Nein, ich weiß, dass sie mir gegenüber unehrlich ist. Ich habe es sogar schwarz auf weiß.“
„Nanu?“ Nanni wurde neugierig.
Als Hanni ihr zurief: „Wo steckst du eigentlich, Nanni? Komm doch endlich!“, winkte sie ab. Hanni kam hinzu. Was hatte Nanni so Wichtiges mit Vera zu besprechen?
„Sieh mal“, sagte Vera unterdessen und holte ein zerknittertes Blatt aus der Tasche, „hier kannst du es selber lesen.“
Es war ihr Horoskop, das eine Woche zuvor in einer Illustrierten gestanden hatte: „Sie vertrauen Ihrer Umgebung zu viel. Gerade Ihre angeblich besten Freunde hintergehen Sie. Ziehen Sie sich beizeiten zurück, damit Sie nicht ausgenützt werden.“
„Glaubst du diesen Unsinn?“, fragte Nanni.
„Es ist kein Unsinn“, antwortete Vera eigensinnig. „Als ich das las, wusste ich, weshalb Dot am Tag vorher nicht zu unserer Verabredung gekommen war. Sie hatte natürlich eine Ausrede. Ihre Klasse hatte eine gemeinsame Besprechung gehabt. Aber warum kam sie dann nicht hinterher?“
„Bist du denn zu Hause geblieben?“
„Nein, ich habe eine Viertelstunde gewartet, dann bin ich mit Suse einkaufen gegangen.“
„Aha!“
„Nichts aha! Als wir zurückkamen, sahen wir Dot und Rena zum Wald radeln, wir hörten sie lachen.“
„Und seitdem hast du Dot kaltgestellt?“
„Ich habe mich zurückgezogen, wie das Horoskop rät. Dot ist noch zweimal gekommen um mich abzuholen. Aber ich habe getan, als wäre ich sehr beschäftigt.“
Hanni, die sich inzwischen alles zusammengereimt hatte, grinste. „Jetzt möchte ich bloß hören, wie Dot diese Geschichte erzählt. Wahrscheinlich hält sie dich für übergeschnappt.“
„Bitte sag ihr nichts“, flehte Vera. „Dot soll nicht glauben, dass ich ihr nachtrauere.“
„Dazu hast du auch keinen Grund“, meinte Hanni, „denn eine Freundschaft ist das nicht, die durch so ein bescheuertes Horoskop flötengeht.“
Sie beobachteten die Exfreundinnen ein wenig, doch sie kümmerten sich nicht weiter darum. Einmal aber erzählten sie Bobby, Hilda und Doris von der ganzen Geschichte. Die lachten und schüttelten den Kopf.
Aber dann sagte Doris: „Etwas Wahres ist meistens doch dran.“
Erstaunt drehten sich die anderen zu ihr um. „Etwas Wahres? Sag mal: Glaubst du vielleicht auch solch dummes Zeug?“
„Warum nicht? Habt ihr schon einmal drauf geachtet, was euch prophezeit wird und was tatsächlich geschieht? Bei mir stand zum Beispiel vorige Woche: Ihre Pechsträhne ist auch mit großem Fleiß kaum zu überwinden. Sie müssen in diesen Tagen einen Misserfolg in Kauf nehmen. Und was gab es? Eine Fünf in der Französischarbeit.“
Nun lachten die anderen aber hellauf. „Sonst ist dir das noch nie passiert, wie?“
Das allgemeine Gelächter steckte Doris an. „Ihr habt recht. Bei Mamsell habe ich eigentlich immer Pech.“
Und Bobby wiederholte, was sie schon zu dem Bericht über Veras Nöte gesagt hatte: „Man lernt doch nie aus. Dir hätte ich nicht zugetraut, dass du überhaupt so denken kannst, Doris.“
„Am besten ist es, man glaubt an alles Gute, das einem verheißen wird“, sagte Petra, die inzwischen hinzugekommen war und ihrer Freundin Doris beistehen wollte. „An das Schlimme glaubt man einfach nicht.“
Die anderen lachten wieder. „Ein großartiges Rezept, Petra“, rief Hanni.
Hilda meinte jedoch: „Mir tut Vera leid, weil sie sich so in diese Dummheit verrannt hat. Sie läuft nun schon seit Tagen mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter herum. Können wir ihr nicht helfen?“ Doch was sollten sie tun? Hilda entschloss sich, mit Dot zu reden.
Dot hörte sich alles an. Sie schien erleichtert. „Ich habe schon gefürchtet, dass ich etwas Dummes gemacht hätte. Ich weiß ja, wie empfindlich Vera ist. Aber mit dem Horoskop, daran bin ich selber schuld. Ich habe ihr erzählt, dass meine Cousine sich fest danach richtet und dass sie noch nie hereingefallen ist. Jetzt tut mir das leid.“
„Seid ihr echt
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