geben ein Fest
beneidet.
Auf der Suche nach kleinen Ausreißern
Die zweite Begegnung mit den Forsteleven fiel in den Juni - auf einen schlimmen Regentag. Hanni und Nanni waren vom Wetter nicht so leicht kleinzukriegen. Sie steckten die Nasen sogar hinaus, wenn es „Schusterjungen regnete“. Unmittelbar vor der Haustür stießen sie auf die Eleven.
„Hab ich‘s nicht gesagt: Es regnet Schusterjungen!“, rief Hanni übermütig. „Nichts zu machen, meine Herren, wir geben nichts.“
Die beiden lachten, wurden aber gleich drauf wieder ernst. „Wir sind heute dienstlich hier, wir suchen zwei kleine Mädchen.“
„Dann kommen Sie bitte ins Haus, wir sagen der Direktorin Bescheid.“
Es stellte sich Folgendes heraus: Am Ende des Dorfes auf einer Anhöhe, ein paar Schritte vom letzten Haus entfernt, wohnte in einer hübschen kleinen Villa die Familie Börsch. Das Haus stand in einem großen Garten mit hohen Bäumen und viel Gebüsch, mit Lauben, Grotten und seltsamen altertümlichen Anlagen.
Herr Börsch war viel auf Reisen, genau wie sein Sohn, der mit seiner Familie bei ihm wohnte. Die junge Frau fuhr täglich zur Stadt und arbeitete dort in einem Büro. Ihre beiden kleinen Mädchen, fünf und sechs Jahre alt, blieben dann bei der Großmutter. Sie hatten ein herrliches Leben. Der Park mit seinen Verstecken war zum Spielen wunderbar geeignet. In einer Laube hatten sie sich eine richtige kleine Wohnung eingerichtet und verbrachten dort oft viele Stunden.
Die Großmutter sah ab und zu nach ihnen. Immer fand sie ihre Ginni und ihre Hella eifrig beim Spiel. Sie konnten ja auch kaum fort. Eine hohe Mauer umgab das ganze Gehöft, die zu hoch zum Drübersteigen war.
Aber an diesem Tag fand die Großmutter sie nirgends. Vor Stunden hatte der Regen eingesetzt, seitdem regnete es in Strömen. Na ja - hatte die alte Dame gedacht - die beiden genießen es, geschützt in ihrer Laube zu sitzen, während es draußen pladdert.
Doch zum Mittagessen mussten sie ins Haus kommen. Deshalb nahm sie die beiden kleinen Schirme der Enkelkinder, spannte sich selber ihr großes Regendach auf und wanderte durch den Garten.
Die Laube war leer! Das war ein Schreck. Wo mochten die beiden sich versteckt haben? Sicher waren sie in einen Unterschlupf gekrochen, als der Regen so plötzlich anfing.
Frau Börsch ging durch den ganzen Garten und suchte alle Höhlen und Grotten ab, die sie kannte. Dabei rief sie immer wieder: „Ginniii! Hellaaa!“
Niemand meldete sich. „Ich muss die Polizei benachrichtigen“, sagte sich Frau Börsch und lief zum Telefon. Ein paar Minuten später war der Dorfpolizist zur Stelle. Auch er suchte noch einmal den ganzen Park ab und schaute in alle Verstecke. Nichts ...
Plötzlich stutzte er. Ganz hinten im Park wuchs dicht an der Mauer ein dicker Baum, der von unten an weit verzweigt war. Das sah man nicht gleich, weil gerade hier eine Menge Himbeerstauden wuchsen. Aber zwischen den Himbeeren und der Mauer entdeckte der Polizist einen kleinen Schemel und einen Kinderstuhl. Er zeigte dorthin: „Da, Frau Börsch, wenn Ihre Enkelinnen gut klettern, dann sind sie mühelos auf den Baum und von da auf die Mauer gestiegen. Ich fürchte, wir müssen die Ausreißer draußen suchen.“
Das war für die Großmutter ein neuer Schreck, aber auch eine neue Hoffnung.
Und nun suchten seit einiger Zeit viele Leute nach Ginni und Hella. Auch das Forstamt war um Hilfe gebeten worden. Deshalb standen Peter und Wolf nun in Lindenhof. „Es ist anzunehmen, dass sich die beiden bei dem Regen irgendwo verkrochen haben“, sagten sie, „und wir bitten um die Erlaubnis, in Schuppen und Stallungen nachzusehen.“
Das wurde ihnen gern gestattet. Die Hausmutter und die Zwillinge beteiligten sich an der Suche. Ohne Erfolg. Zum Schluss gingen sie hinüber zum Gewächshaus. Gewächshaus ... da blitzte es durch Nannis Gehirn: der Gärtner ... seine Enkelin ... ihre Freundin Eliane Fabbri ... und die Familie Fabbri, die nun bei Holzhausens in Birkenreuth wohnte, aber vorher in der alten Kate im Steinbruch! Sie sah Hanni an. „Die Kate“, stieß sie hervor, und Hanni begriff sofort. Beide nahmen ihre Räder und sausten los. Die Forstleute blickten ihnen verdutzt nach, rasten dann aber hinterdrein. Die Hausmutter sah den vieren kopfschüttelnd nach.
Ehe es die letzte Strecke zum Steinbruch bergauf ging, verschnauften die Mädchen. So konnten Peter und Wolf sie einholen. Nanni deutete zum Steinbruch: „Da drin steht eine alte Kate.“
Hanni
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