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geben ein Fest

geben ein Fest

Titel: geben ein Fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gestürzt, mit der Schläfe ist sie auf einen Stein gefallen. Ist es schlimm?“ Dabei stürzten ihr die Tränen übers Gesicht.
    Die Hausmutter hatte Nanni beobachtet. „Ich glaube nicht. Sie bekommt schon wieder Farbe. Aber du sagst Nanni?“ Sie musterte Nanni scharf und fragte weiter: „Willst du mir einreden, du seist Hanni?“
    „Natürlich, Hausmutter, ich spiele doch morgen gegen Marlies aus der Fünften Tennis ... bitte, Hausmutter.“
    Die anderen hatten erstaunt dem Gespräch zugehört. Nanni wollte also für die Schwester spielen ... unter deren Namen?
    Flehend und beschwörend zugleich sah Nanni die Hausmutter an. Die schwieg eine Weile, dann schmolz ihr Herz. Sicher war ihr der Krach zwischen den Zwillingen nicht entgangen. Sie hatte ja Luchsaugen. Wenn der Streit auf diese Weise beigelegt wurde ... nun gut. Sie nickte also. „Dann lasst mir eure Nanni hier. Sie wird gewiss bald wieder munter und vergnügt sein. Tennis spielen kann sie freilich einstweilen nicht. Da ist es gut, wenn ihre Schwester spielt. Nun lauft hinüber. Ihr müsst euch ja noch anziehen.“
    Gerade noch rechtzeitig kamen sie zum Frühstück. Nanni hatte eine Sonnenbrille aufgesetzt.
    „Nanu“, spottete Jenny, „befürchtest du am frühen Morgen einen Sonnenstich?“
    „So ähnlich“, war die Antwort, „mir tun die Augen weh, wahrscheinlich vom vielen Tennisspielen. Da möchte ich bis morgen keinen Ärger kriegen.“
    Nannis Platz in der Klasse blieb leer. Sie war auf den Platz der Schwester hinübergerutscht.
    „Wo steckt eigentlich dein Zwilling?“, fragte Katrin. Die Mädchen hatten sich inzwischen daran gewöhnt, dass Nanni erst in letzter Minute erschien, um ja nicht mit der Schwester zusammenzutreffen. Aber diesmal kam sie wohl zu spät.
    Frau Jenks betrat die Klasse, und Hilda sagte: „Frau Jenks, Nanni fehlt. Sie ist vorhin gestürzt, und wir haben sie in die Krankenstation gebracht. Wahrscheinlich hat sie eine leichte Gehirnerschütterung.“
    „Danke, Hilda, ich sehe nachher mal nach ihr.“
    „Ach nein, lieber nicht“, antwortete Hilda hastig, „sie soll vorläufig keinen Besuch kriegen, weil sie absolut still liegen muss.“
    Die Klasse hatte sich zuerst täuschen lassen. Lange hielt das nicht an. Aber Hilda sprach so eifrig auf „Hanni“ ein und redete sie immer wieder mit diesem Namen an. Corni und Marianne machten es genauso. Die anderen wussten gar nicht, was sie davon halten sollten. „Wenn morgen so ein fantastisches Wetter ist wie heute, dann wird es ein schönes Spiel, Hanni“, rief Hilda gerade wieder durch die Klasse und blinzelte den anderen zu. Langsam dämmerte denen etwas - und sie spielten mit.
    „Hanni, weißt du, wie es deiner Schwester geht?“, fragte Petra beim Mittagessen, und sie zwinkerte auch.
    „Besser“, war die Antwort. „Sie ist aus ihrer Ohnmacht aufgewacht. Aber es darf immer noch niemand zu ihr.“ Sie verschwieg, dass die Hausmutter sie gleich nach dem Unterricht ins Krankenzimmer gelassen hatte. „Eure Verwechslungskomödie geht mich nichts an“, hatte sie gesagt. „Doch pass auf, dass deine Schwester ruhig bleibt.“
    Zaghaft war Nanni zur Tür hineingegangen. Da lag ihre Schwester und sah eigentlich wieder ganz munter aus.
    „Lieb, dass du kommst“, sagte sie. „War das nicht ein Pech heute Morgen? Ich selber weiß ja gar nicht, was geschehen ist. Die Hausmutter hat es mir erzählt. Nun kann ich nicht spielen. Wirst du es jetzt tun?“
    Nanni fühlte einen dicken Kloß im Hals. Wie hatte sie bloß so albern sein können, sich mit ihrer Schwester zu streiten? Sie gehörten doch zusammen!
    „Mach dir keine Gedanken“, sagte sie. „Morgen spielt Hanni Sullivan. Und siegt! Verlass dich drauf!“
    „Ich? Ausgeschlossen!“
    „Wer redet von dir? Hanni spielt, und Hanni, das bin zur Zeit ich. Wir haben schon alles so eingerichtet: Nanni ist gestürzt und liegt auf der Krankenstation. Aber Hanni spielt. Und - wie gesagt - sie wird siegen.“
    Nun lächelte die Kranke. „Das glaubt dir doch kein Mensch! Die kennen uns doch viel zu gut.“
    „Glauben oder nicht“, unterbrach die Schwester sie energisch. „Auf jeden Fall tun sie so, als ob sie es glaubten. Nur unsere liebe Cousine, die war natürlich wieder der Elefant im Porzellanladen. Sie fing zu meutern an. ‚Was sagt ihr immer Hanni? Das ist doch ...!’ Da kriegte sie von Bobby einen gewaltigen Rumpler in die Seite, und Marianne trat ihr auf den Fuß. ‚Red kein Blech’, riefen die anderen, und als

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