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geben ein Fest

geben ein Fest

Titel: geben ein Fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Vorschlag fanden sie gut. Sie spielten. Marianne war Schiedsrichter. Es stand im ersten Satz 30:15 für Nanni. Sie schlug auf, und Hanni rief: „Dein Ball war im Aus. Er lag ganz auf der Linie.“
    „Ausgeschlossen“, gab Nanni zurück. „Vielleicht hat er die Linie etwas berührt, aber er schlug noch im Feld auf, und dann gilt er.“
    „Irrtum! Marianne, du hast doch zugeschaut: War Nannis Ball ganz auf der Linie und damit im Aus? Oder nicht?“ Marianne hatte im Augenblick nicht aufgepasst. Das wollte sie aber nicht zugeben, es ging ihr gegen die sportliche Ehre. „Ja.“ Sie nickte. „Er war im Aus.“
    „Unglaublich!“ Nanni fühlte sich im Recht und wurde plötzlich wütend. „Ihr spinnt ja.“
    „Aber Nanni, wir können den Ball wiederholen“, rief Hanni hinüber.
    „Fällt mir gar nicht ein. Ich spiele nicht, wenn es unfair zugeht“, und sie warf den Schläger mit solcher Wucht auf den Boden, dass die Saite riss.
    „Aber Nanni! Wir werden uns doch nicht wegen so einem dämlichen Ball streiten.“ Hanni lief hinter der Schwester her. Aber die machte eine Kehrtwendung und lief zum Schulgebäude hinüber. Was war bloß in sie gefahren? Sie fühlte sich übervorteilt, und da sah sie rot. Wenn Hanni an diesem Abend versuchte, mit ihr zu reden, stellte sie sich taub oder drehte ihr den Rücken zu. Sie erklärte Hilda, der Klassensprecherin: „Ich nehme an den Wettspielen nicht teil. Du kannst meiner Schwester sagen, dass ich drauf pfeife.“
    Maßlos erstaunt sah Hilda sie an. „Was ist denn los?“
    „Ich lasse mich nicht an der Nase herumführen, wie Hanni und Marianne es heute versucht haben.“ Mehr sagte sie nicht, und Hilda musste erst von den anderen erfahren, was geschehen war. Um eine solche Lappalie macht Nanni so einen Wirbel! Hilda konnte das nicht begreifen. Die anderen Freundinnen begriffen es genauso wenig. Doch Nanni blieb stur. Von Versöhnungsversuchen wollte sie nichts wissen, und so gaben sie es schließlich auf.
    Doch es war eine sehr unerfreuliche Stimmung in der Vierten. Hanni und Nanni, die Zwillinge, galten einfach als Einheit. Undenkbar, dass sie plötzlich verkracht waren. Dabei waren sie nicht etwa boshaft zueinander. Sie sahen sich einfach nicht an, denn mittlerweile war auch Hanni wütend. Dass ausgerechnet Nanni, die eigentlich als sanfter galt, in diesem Streit so unnachgiebig war, konnte kein Mensch verstehen.
    Hanni übte weiter, was sollte sie sonst auch tun? Ihre Rückhand war nicht so gut, wie sie sein sollte. Marianne bot sich ihr als Gegnerin an und korrigierte sie unnachsichtig. Gerade weil Marianne sich gar nicht sicher war wegen ihrer Entscheidung bei dem Streit, passte sie doppelt scharf auf und ließ Hanni nichts durchgehen.
    „Also Herrschaften, lange mache ich das nicht mehr mit“, sagte Bobby. „Die Zwillinge haben einen Vogel. Man weiß gar nicht mehr, mit welcher man sprechen darf. Die andere guckt einen dann schief an.“
    „Ich hoffe bloß“, meinte Corni, „dass es nach den Wettkämpfen besser wird. Sie können doch nicht ewig zerstritten bleiben.“
    „Also noch zwei Tage!“
    Am nächsten Morgen war Hanni schon ganz früh hinausgegangen - vor sechs! Sie wollte ihre Rückhand unbedingt noch verbessern und deshalb mit Marianne üben. Die anderen drei im Zimmer waren gerade erst aufgestanden, da stürzte Marianne herein. „Bitte, Hilda oder Nanni, kommt! Es ist ein Unglück geschehen.“
    Die beiden zogen sich in Windeseile ihre Trainingsanzüge an und liefen hinter Marianne her. „Der Ball hat Hanni am Kopf getroffen, dicht neben der Schläfe. Sie ist umgefallen und liegt bewusstlos am Boden“, berichtete Marianne keuchend.

    Hanni war noch immer nicht zu sich gekommen. Nanni kniete neben ihr und streichelte ihr Gesicht und flehte: „Wach auf, Hanni, bitte, bitte!“ Aber Hanni rührte sich nicht.
    „Wir müssen sie zur Krankenstation bringen“, sagte Hilda. „Hoffentlich ist die Hausmutter schon da.“
    Kein Mensch sah sie, als sie zu viert, Corni war nachgekommen, die bewusstlose Hanni vorsichtig ins Haus trugen. Unterwegs kam Nanni eine Idee. Sie wollte ihren Trotz gutmachen. „Hört mal“, sagte sie, „lasst mich mit der Hausmutter reden und widersprecht mir nicht.“
    Erschrocken sah die Hausmutter den trübseligen Zug an, fragte nicht lange, sondern öffnete die Tür zum nächsten Krankenzimmer. Sie riss die Bettdecke zurück. „Legt sie hierher. Was ist passiert?“
    Nanni fing an: „Meine Schwester ... Nanni ... ist

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