Gebieter der Dunkelheit
wieder.
»Streichele dich!«
Entsetzt riss sie ihre Augen auf. »Das kann ich nicht.«
»Du meinst, du willst nicht«, grollte er. »Eben hat es doch auch ganz gut geklappt.«
»Das war etwas anderes.« Harmloser. »Nicht, wenn du zuguckst.«
»Aber dadurch wird der Orgasmus noch intensiver.« Mit ernster Miene neigte sich Samuel vor und stützte sich mit den Ellbogen auf seinen Oberschenkeln ab. »Ich will, dass du vor mir masturbierst, Naomi, und ich werde nicht von meinem Befehl ablassen. Aber ich bin nicht nur dein Herr, sondern auch dein Lehrer. Lass mich dir erklären, dass ich mich nicht nur an dem Anblick erregen möchte. Zum einen will ich deine Bereitschaft prüfen. Wirst du mir dienen? Wirst du unseren Pakt einhalten?«
Dienen? Empörung kroch ihre Wirbelsäule hoch. Doch ihre vermaledeite Scham beging Verrat und schwoll weiter an.
»Zum anderen ist es mir wichtig herauszufinden, an welchen Stellen du am sensibelsten bist und wie du es am liebsten hast. Um dich dominieren zu können, muss ich deine Gedanken, deine Gefühle und deinen Körper kennen. Wenn ich mich nur für meine eigene Erregung interessieren würde, wäre ich ein schlechter Herr. Hast du das verstanden?«
»Ja.« Mehr brachte sie nicht hervor. Seine Worte waren unglaublich. Unglaublich schön. Ihr Vertrauen in ihn wuchs gegen alle Vernunft.
»Es heißt »Ja, Herr«. Und jetzt fang an, meine kleine Sub.«
Sub, echote es in ihren Gedanken. So nannte man den devoten Part beim SM, hatte sie gelesen. Eine submissive Person oder auch Bottom, Lustdienerin, Sklavin. Das war sie in diesem Moment, erkannte sie mit einem Mal. Zwei Schritte von ihr entfernt saß ihr Herr und wartete darauf, dass sie gehorsam war. In San Francisco hatte sie von enthemmtem Sex geträumt und kaum auf Maroon angekommen, von Rollenspielen fantasiert.
Samuel ließ ihre Sehnsüchte wahr werden. Weshalb zögerte sie noch?
12
Naomi legte ihre rechte Hand auf den Unterbauch. Sie atmete tief durch und schob sie auf ihren Venushügel. Sanft ließ sie ihre Fingerspitzen über die rasierte Haut kreisen. Es kribbelte erregend. Das Prickeln floss zwischen ihren Schenkeln hindurch und entfachte ein Feuer in ihrer Mitte. Naomis Gefühle fuhren Achterbahn, aber sie hatte sich dazu entschieden, diesem Abenteuer nachzugehen, also würde sie auch über ihren Schatten springen. Sachte strich sie über ihre Oberschenkel.
Sam schaute mal auf ihren Schoß und mal in ihr Gesicht. Naomi lief feuerrot an. Verlegen wich sie seinem Blick aus. Er machte sie nervös. Er machte sie an. Samuel McAvoy war ein äußerst attraktiver Mann, und er wollte mit ihr spielen. Mit ihr!
Ihre Finger rieben über die äußeren Schamlippen. Sie wagte es, Sam kurz anzusehen, doch in diesem Moment starrte er wie gebannt ihre Spalte an. Ein Lächeln huschte über Naomis Gesicht, denn seine weiße Leinenhose spannte sich eng über seine Wölbung. Ihr wurde auf einmal bewusst, dass sie mit der Masturbation nicht nur sich, sondern auch ihn erregte. Das spornte sie an. Allerdings überraschte sie die Lust, die so unvermittelt anschwoll, als sie mit der flachen Hand über ihren Schoß fuhr, derart, dass ihr der Atem stockte. Lag es an Sams Anwesenheit? Oder daran, dass sie sexuell ausgehungert war? Beides, dachte sie und keuchte, denn sie hatte begonnen, an ihren inneren Lippen zu zupfen. Dann spreizte sie Daumen und Mittelfinger ab und rieb mit ihnen über die äußeren Schamlippen, während der Zeigefinger zwischen ihre inneren drang. Als er ihre empfindsamste Stelle berührte, stöhnte Naomi.
Schnell schloss sie ihren Mund wieder, doch Sam flüsterte: »Halte dich nicht zurück. Lass dich gehen. Lust ist nur vollkommen, wenn man sie auskostet. Genieße sie in vollen Zügen.« Grollend fügte er hinzu: »Das ist ein Befehl.«
Aber Naomi hörte das Lächeln heraus. Er meinte, was er sagte, wollte sie nicht bloßstellen, sondern ihr helfen, in den Pool ihrer Libido einzutauchen, damit sie nicht nur an der Oberfläche schwamm und den halben Spaß verpasste. Bebend schob Naomi zwei Finger in ihre feuchte Öffnung. Zum ersten Mal begegneten sich ihre Blicke. Während sie ihre Finger herauszog und wieder in sich hineinschob, schauten sie sich an, und die Situation war so ungehörig, dass sie Naomi unglaublich anmachte. Einige Male stieß sie noch ihre Finger in sich hinein, dann hielt sie es nicht länger aus, verteilte ihre Feuchtigkeit auf ihren Schamlippen und drückte ihre Fingerkuppen auf ihre
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