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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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zuckte zusammen. Er konnte nicht anders. Jahrhunderte der Quälerei, ausgeführt von Hypnos, drangen auf ihn ein. Es gab niemanden, der einen Gott besser quälen konnte als Hades, das war allgemein bekannt. Arik begegnete Gearys besorgtem Blick.
    »Er sagt die Wahrheit, oder, Arik?«
    Arik sah zu, wie sie vor ihnen zurückwich. Er ließ M’Adoc los und schaute ihr ins Gesicht. »Megeara, bitte …«
    Sie schüttelte den Kopf, während sie ihn ansah, als wäre er der letzte Abschaum. Dieser Blick ging ihm durch Mark und Bein. »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Weil ich dumm war, klar? Ich wollte dich nicht verletzen.« Er streckte die Hand aus, aber sie wich zurück.
    »Du wolltest mich also umbringen?«
    Er versuchte, es ihr zu erklären, aber seine Zunge schien angeschwollen zu sein, und ihn packte die Furcht. Wie konnte er ihr das auch nur ansatzweise verständlich machen? »So war es nicht.«
    »Dann erkläre es mir.«
    »Ich hatte den Handel mit Hades schon abgeschlossen, als er die Bedingungen festgesetzt hat. Ich hatte gar keine Wahl. Er hat mich hierhergeschickt, ehe ich auch nur versuchen konnte nachzuverhandeln.«
    »Und deshalb wolltest du mich umbringen«, wiederholte sie.
    »Zu Anfang schon, aber …«
    »Aber was?«, fragte sie. Ihre Stimme war voller Hass und Schmerz und Zorn. »Es gibt hier kein aber , Arik. Du hast ganz klar die Absicht gehabt, mich zu töten. Wie konntest du nur!«
    »Er ist ein Skotos.«
    »Halt den Mund!«, fuhr Arik M’Adoc an, dann wandte er sich wieder zu Megeara um. »Bitte, meine Süße.« Er streckte erneut die Hand nach ihr aus.
    Sie trat noch weiter zurück. »Fass mich nicht an.«
    Arik konnte kaum atmen, als er die Tränen in ihren Augen sah. Wegen des Verrats. Sie war verletzt, das wusste er. Er spürte es, als wäre es sein eigener Schmerz. Es durchfuhr ihn und zerriss ihm das Herz. »Ich würde dir nie etwas tun. Das musst du mir glauben.«
    »Großartige Worte für einen Mann, der meinen Tod von Anfang an geplant hatte.«
    Sie hatte recht. Wie könnte er sie je davon überzeugen, dass er sich geändert hatte? Er war ein Skotos, und Skoti waren ein Nichts.
    Er wandte sich an seinen Bruder, den er dafür hasste, dass er es ihr gesagt hatte. »Verflucht seist du, M’Adoc.«
    »Es gibt keinen Grund dafür, dass du mich verdammst, Arik. Ich bin hier nicht derjenige, der im Unrecht ist. Du bist es. Du hättest diesen Handel niemals abschließen sollen.«
    Dafür hätte Arik M’Adoc umbringen können. Aber dieser hatte recht. Es war ein Fehler von Arik gewesen hierherzukommen. Er hätte sich damit zufriedengeben sollen, in Megearas Träumen mit ihr zusammen zu sein.
    M’Adoc sagte ganz ruhig: »Skoti bleiben immer selbstsüchtig, Megeara. Deswegen müssen wir sie überwachen. Sie werden verrückt vor Begierde. Es geht so weit, dass es ihnen egal ist, wen sie verletzen oder wie sehr sie ihn verletzen, solange sie nur das bekommen, was sie wollen. Arik wollte dich, und deshalb war er willens, dich dafür zu töten.« Er begegnete Ariks Blick. »Wenn du das, was du eben gesagt hast, wirklich so meinst, dann tu ein Mal in deinem Leben das Richtige. Stell dich.«
    Alle Instinkte in Arik rebellierten bei dem Gedanken daran – alle. Sie würden ihn töten, und er wusste es.
    Andererseits müsste er ohnehin sterben. Hades würde ihm niemals erlauben, seinen Teil der Abmachung nicht einzuhalten. Von einem Pakt mit dem Teufel konnte man nicht zurücktreten.
    Und vielleicht war das ja die beste Art, wie es enden konnte. Megeara hasste ihn jetzt. Sie hielt ihn für einen Verräter. Wenn er mit M’Adoc mitging, würde sie nicht um ihn trauern und sich auch nicht fragen, ob es nicht vielleicht doch etwas gab, das sie zu seiner Rettung hätte tun können.
    Sie würde ihren Frieden haben.
    Das war das beste Geschenk, das er ihr machen konnte.
    »Er hat recht, Megeara«, sagte Arik und zwang sich, in seiner Stimme keine Gefühle mitschwingen zu lassen, »ich hätte dich getötet, wenn ich wieder in meine ursprüngliche Gestalt zurückgekehrt wäre. Es tut mir leid.«
    Geary bekam keine Luft mehr, als er das sagte. Sie hatte noch immer an ihn geglaubt und M’Adoc misstraut. Sie wollte nicht glauben, dass Arik ihr je etwas antun könnte.
    Aber wenn das stimmte, was die beiden sagten …
    Es traf sie so tief ins Herz, dass sie sich fühlte, als müsste sie vor Schmerzen sterben.
    Arik wandte sich an M’Adoc und flüsterte ihm etwas zu. Sie konnte es nicht verstehen, aber

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