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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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ruhig. »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass er verrückt ist.«
    »Ja, aber das habe ich Arik doch auch gut beigebracht, oder, Bruderherz?«
    Geary entging das flüchtige Aufglimmen von Zorn in Ariks Augen nicht – kurz, aber unmissverständlich.
    Das Auto wurde langsamer und bog um eine Ecke. Diese Straße kannte Geary inzwischen besser als die Straße, in der sie wohnte. Sie war diesen Weg in den vergangenen fünf Jahren so häufig gegangen, dass sie ihn auch mit verbundenen Augen gefunden hätte.
    Sie waren beinahe am Ziel.
    In ihrer Brust machten sich Enttäuschung und ein Gefühl von drohendem Unheil breit, als der Chauffeur das Auto genau dort zum Stehen brachte, wo heute Vormittag noch ihr Taxi gehalten hatte.
    Es wird immer besser.
    Der Fahrer hielt ihr die Tür auf und ließ sie aussteigen. Arik folgte ihr, und dann kam Solin, der maskulin-schwungvoll aus dem Auto sprang. Mehrere Frauen auf der Straße fielen beinahe in Ohnmacht.
    »Hallo, meine Hübschen«, sagte Solin und grinste sie verführerisch an.
    Sie flüsterten miteinander und gingen weiter, wobei sie ihm noch eine Weile Blicke zuwarfen.
    Arik schaute Geary belustigt an. »Ist schon merkwürdig, wie Frauen gar nicht anders können, als eine solche Katastrophe anzustarren, was?«
    Solin verdrehte bei Ariks Bemerkung die Augen. »Als ob du etwas davon wüsstest!«
    »Das stimmt. Ich bin selbst nie eine Katastrophe gewesen. Ich bewundere nur die Art und Weise, wie du entgleist.«
    Als sie sich dem Regierungsgebäude näherten, hielt ihnen ein Uniformierter die Tür auf und ließ sie eintreten.
    Geary ging auf die Treppe zu, aber Solin hielt sie zurück. »Wir gehen nicht mit dem gewöhnlichen Volk dort hinauf. Unser Mann sitzt anderswo. Hier entlang.«
    Sie sah Arik stirnrunzelnd an, ehe sie Solin in ein elegant eingerichtetes Büro folgte, das voller Fundstücke aus der griechischen Antike war. Die Anthropologin in ihr war sofort fasziniert von einer wunderbar erhaltenen Vase, die in einer gläsernen Vitrine stand. Ein so gut erhaltenes Stück war ihr überhaupt noch nie begegnet. Es war wirklich von auserlesener Qualität.
    Sie starrte die Vase ehrfürchtig an und legte ihre Hand auf das Glas. »Sie ist aus dem ersten Jahrhundert.«
    Sie merkte, dass Arik hinter ihr stand. »Der Kampf um Troja. Achilleus schleift Hektor um die Mauern.«
    Geary nickte, als sie das Motiv erkannte. »Es ist kein Chip daran.«
    »Deswegen steht sie ja auch in der Vitrine.«
    Beim Klang der Stimme drehte sie sich um und sah einen beleibten Gentleman Anfang sechzig. Sie war ihm bei ihren früheren Besuchen bereits ein oder zwei Mal begegnet, aber sie hatte keine Ahnung, wie er hieß oder was seine Position war.
    Er wippte auf den Füßen vor und zurück und musterte sie abschätzend. »Dr. Kafieri, nehme ich an?«
    »Ja, richtig.«
    Er kniff die Augen halb zusammen, und man konnte seinem Blick entnehmen, dass er nicht besonders viel von ihr hielt. Dann seufzte er leidend und wandte sich an Solin. »Ich hoffe, diesen Gefallen werden Sie mir nicht vergessen.«
    »Das werde ich nicht, da können Sie sicher sein.«
    Der stämmige Mann nickte knapp und führte sie in ein kleines Büro mit einem schwarzen Schreibtisch, der von Papieren übersät war.
    Geary blieb fast das Herz stehen, als sie genau das sah, was sie so lange ersehnt hatte.
    Die Genehmigungen.
    Sie wollte darauf zulaufen, sie sich schnappen und an ihrer Brust bergen. Aber ohne Unterschrift und amtliches Siegel waren sie wertlos. So nahe wie jetzt war sie einer Genehmigung noch nie gekommen. Ihr blieb vor Aufregung fast das Herz stehen.
    Wortlos nahm er die Dokumente, als ob sie für sie nicht die Welt bedeuten würden, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und versah sie mit Unterschrift und Stempel.
    Ohne darüber nachzudenken, streckte Geary die Hand danach aus, aber er zog sie zurück.
    Wieder kniff er die Augen halb zusammen und richtete seinen durchdringenden Blick auf sie. »Ihnen ist doch klar, dass alles, was Sie an Kunstgegenständen finden, Eigentum des Staates Griechenland ist? Ich erwarte von Ihnen wöchentlich einen ausführlichen Bericht, zusammen mit allem, was Sie möglicherweise ausgraben.«
    »Ich verstehe.«
    Er hielt die Papiere noch einen weiteren Moment fest, ehe er sie ihr endlich entgegenstreckte.
    Ihr zitterten die Hände, als sie die Genehmigungen berührte. Sie befürchtete, gleich in Tränen auszubrechen. Noch nie war sie der Erfüllung ihres Versprechens näher gewesen, seit Cosmo ihr

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