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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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recht gehabt. Die Götter hatten den Traumgöttern einen Gefallen getan, als sie sie gefühllos gemacht hatten. Und obwohl er das wusste, genoss er seine Gefühle jetzt.
    Megeara löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Sie nahm seine Hand, und als er ihre weiche Haut spürte, schoss erneut die Hitze durch seinen Körper. »Komm, wir gehen zurück zur Party und feiern ihr Geschenk.«
    Kat stand am Bug des Schiffes und fühlte eine bittere Kälte, die nichts mit dem Wetter zu tun hatte. Auf ihrer Haut spürte sie eine warme Brise wie einen sanften Kuss, und das war nun wirklich die letzte Empfindung, die sie sich heute Nacht gewünscht hätte.
    Leider hatte sie vorausgesehen, dass es so kommen würde.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?«
    Sie wandte sich langsam zu der tiefen Bariton-Stimme um und sah einen außergewöhnlich großen und gut aussehenden Mann, dessen violette Augen sogar in der Dunkelheit schneidend blickten. Sein dunkelblondes Haar war windzerzaust und von hellen Strähnchen durchzogen, die die maskuline Schönheit seines Gesichts nur noch mehr betonten. Zebulon, oder ZT , wie er lieber genannt wurde, war ein Wesen, das sowohl besonders mächtig als auch besonders bösartig war.
    Niemand wusste, wann oder wo er geboren worden war, genauso wenig, wie das von den anderen seiner Art bekannt war. Das Einzige, was man wusste, war, dass er in der Lage war, einen Gott mit einem einzigen Schlag zu töten. Die Gottestöter oder Chthonier, wie sie sich selbst nannten, waren sehr selten. ZT war einer von ihnen, mit einer besonders üblen Gesinnung.
    Nun stand er vor ihr und hatte Jeans und ein langärmliges braunes T-Shirt an, auf dem in grauer Farbe auf Griechisch der folgende Satz aufgedruckt stand: »Ich beobachte dich, nimm dich in Acht!« Wie passend, denn das war genau das, was er tat. Seit Äonen fungierten er und seine Brüder als eine Art Polizei für die Götter. Sie waren die Kontrollinstanz für das gesamte Universum.
    Bis sie sich aus Gründen, die nur sie selbst kannten, eines Tages gegeneinander gewandt hatten.
    Und die Handvoll von ihnen, die das überlebt hatte, überwachte nun die Menschheit mit scharfem Blick und ohne einen echten Anführer. Es war eher eine Art von Kaltem Krieg, sie hielten einander in Schach und kamen nur selten gut miteinander aus – es sei denn, es ging darum, einen Gott zu bestrafen, der irgendein Gesetz übertreten hatte.
    Weil sie einander so feindselig gegenüberstanden, hatten sie sich die Erde aufgeteilt. Jeder hatte einen eigenen Bereich, um den er sich kümmerte, und sie waren sehr empfindlich, was ihre Gebietsaufteilung anging.
    Griechenland und die umliegenden Länder gehörten ZT , und er duldete nicht, dass sich jemand in seinem Gebiet einmischte, und das bedeutete, dass Kat jedes Mal, wenn sie sich hierherwagte, einen Besuch von ihm zu erwarten hatte.
    Zum ersten Mal waren sie einander begegnet, als sie noch ein neugieriges Kind gewesen war, das bloß bei einem Wagenrennen hatte zuschauen wollen. Ihre Mutter hatte sie mit einer Begleitperson auf die Erde geschickt. Die Sonne strahlte hell vom Himmel, als ZT plötzlich wie aus dem Nichts erschien und sie zu Tode erschreckt hatte, als er ihr sagte, dass er sie mit Freuden töten würde, wenn sie je das Chthonische Gesetz brach.
    Seither liebten sie einander sehr.
    »Lange nicht gesehen, ZT .« Das war ebenfalls sarkastisch gemeint, denn er behielt sie permanent im Auge, wenn sie auf der Erde war. Erst vor zwei Wochen hatten sich ihre Wege gekreuzt, als sie auf dem Markt einkaufte und niesen musste. Dabei war durch ihre Kräfte ein Fenster zu Bruch gegangen, und ZT war stinksauer gewesen, weil sie sich dadurch fast verraten hätte – und das hatte er sie wissen lassen.
    »Nur nicht so schüchtern, Katra! Ich weiß Bescheid über die Genehmigungen. Wie ist das gekommen?«
    Sie hob die Schultern. »Es war ein unvorhersehbares Ereignis, aber ich habe die Sache unter Kontrolle. Es ist nicht nötig, dass du dich persönlich darum kümmerst.«
    In der Dunkelheit loderten seine Augen auf, und er kam auf sie zu. Es ging eine rohe, geheimnisvolle Kraft von ihm aus, und ihr stellten sich die Haare auf. Er neigte den Kopf, als ob er den Äther um sie herum abtastete.
    »Ein Gott in Menschengestalt?«, flüsterte er.
    »Seine Zeit hier ist knapp bemessen, und er hat keinerlei Kräfte. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen.«
    ZT verzog den Mund und schaute sie an. »Ich entscheide, worüber ich mir Sorgen

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