Gebieter der Träume
versetzte dem Riesen einen Kopfstoß. Er taumelte rückwärts und ließ dabei die Axt los.
Sofort schwang der andere Mann seinen Stock nach Ariks Füßen, dann nach seinem Kopf. Arik wich aus, dann ging er mit der Axt zum Gegenangriff über, vor dem sich der Mann geschickt wegduckte. Er hob den Stock und stieß Arik damit heftig in die Rippen.
Arik spürte den Schmerz, aber er reagierte darauf, indem er erneut die Axt schwang. Der Mann duckte sich wieder weg, doch einer der Zwillinge ging mit irgendeiner unsichtbaren Blockade dazwischen, sodass die Axt zerbrach.
Arik fluchte und konnte sich gerade noch vor dem Stock in Sicherheit bringen. Der Mann stürzte sich auf Ariks Füße.
Arik sprang auf und ergriff den Stock mit beiden Händen. Er drehte ihn nach rechts und brachte den Mann damit aus dem Gleichgewicht, bevor er ihn von den Füßen riss. Dann wand er ihm den Stock aus den Händen und stieß ihm ein Ende in die Brust.
Der Mann schrie und löste sich in nichts auf.
Jetzt waren es nur noch neun.
Arik wirbelte den Stock herum, klemmte ihn unter den Arm und drehte sich zu den anderen herum, die ihm deutlich mehr Respekt entgegenbrachten und nicht mehr so selbstsicher agierten.
Auf ihren Gesichtern war Ungläubigkeit zu lesen, und sie schienen mental miteinander zu kommunizieren. Sollten sie nur! Arik musste ihre Gedanken nicht hören, um zu wissen, dass sie ihn zerfleischen wollten.
Er wich zurück, als sie einen Ring um ihn bildeten. Sie versuchten, ihn einzuschätzen, das wusste er. Sie führten Scheinangriffe durch und wichen schnell wieder zurück, um seine Reflexe zu testen und etwas über seine Schwächen zu erfahren.
Er machte das Spielchen mit, vermittelte ihnen falsche Reaktionen. Er wollte verdammt sein, wenn er dermaßen dumm wäre. Er hatte sich zu lange in Träumen herumgetrieben, als dass er anderen erlauben würde, die Oberhand zu gewinnen.
Einer der Zwillinge griff Arik von hinten an. Arik wirbelte mit dem Stock herum, ging in die Hocke und riss dem Mann die Füße weg. Dann erhob er sich wieder, um den Angriff zu Ende zu bringen, aber ehe er das tun konnte, stieß ihn der andere Zwilling mit einem so harten Stoß zurück, dass er auf den Rücken stürzte.
Arik rollte sich herum und sprang wieder auf die Füße, und zur gleichen Zeit schwang er seinen Stock. Er ging in Deckung vor dem Knie, mit dem der Glatzköpfige nach ihm stieß, und wich dem Schwert aus, mit dem die Frau ihn angriff.
Geary konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, als sie den tödlichen Tanz beobachtete, den Arik und die anderen hier aufführten. So etwas hatte sie noch nie gesehen.
Arik benutzte den Stock, um sich vom Boden abzustoßen, schwang sich durch die Luft und stieß dem Mann mit dem rotbraunen Haar mit beiden Füßen gegen die Brust. Dann fuhr er herum und griff den Glatzköpfigen und die Zwillinge gleichzeitig an.
Los, Arik, weiter so!
Aber sie konnte ihn nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Selbst für einen Traum war das hier eine ziemlich blutige Angelegenheit, und ganz ehrlich, so etwas wollte sie nicht in ihrem Unterbewusstsein haben.
Geary ging zu den anderen hinüber und versuchte, wieder die Kontrolle über ihren Traum zu erlangen. »Entschuldigung!«
Arik hielt inne, als er sie hörte, und so konnte der Glatzköpfige ihm einen Schlag ins Gesicht versetzen. Er drehte sich nach ihr um und schrie: »Lauf weg, Megeara!«
»Wovor soll ich denn wegrennen? Vor diesen Zirkusclowns etwa? Das hier ist zwar alles ganz unterhaltsam, aber ich möchte wieder an die Stelle zurückkehren, wo wir waren, als wir unterbrochen wurden.« Sie schwenkte die Hände. »Los, Leute, löst euch auf!«
Die Zwillinge kamen langsam auf sie zu. »Das hier ist kein Spiel, Menschenfrau. Hör auf den Skotos und verschwinde. Wir sind nicht an die Gesetze der Oneroi gebunden. Einen Menschen zu töten bedeutet für uns nichts.«
Sollte sie jetzt etwa Angst bekommen? Was hatte sie bloß zu Abend gegessen, dass sie solche merkwürdigen Dinge träumte?
Ach ja, Krebs-Küchlein. Die hatte sie eigentlich nie gern gemocht, aber sie hatte trotzdem zwei gegessen, und vielleicht sah sie jetzt deshalb Zwillinge. Oder sie war einfach nur übermüdet, was die wahrscheinlichere Erklärung für die ganze Sache war.
Auf jeden Fall war sie diesen Teil des Traumes jetzt leid.
»Ihr macht einem vielleicht Angst, alle so in Schwarz! Buh! Als was seid ihr beiden denn verkleidet? Der böse Mann und sein treuer Helfer?« Sie seufzte
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