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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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klammerte sie sich an Tiago und hielt ihn mit aller Kraft an sich gedrückt. Sie begann zu zittern. Sie hatte das Gefühl, als würde alles den Bach runtergehen.
    Tiago fluchte, schlang die Arme um sie und hielt sie in einer engen, erdrückenden Umarmung. »Okay«, sagte er mit heiserer Stimme. »Hör auf, so zu zittern, verdammt! Es ist okay. Sag mir einfach, was passiert ist! Was ist falsch gelaufen?«
    Ich wollte nur ein bisschen Zeit.
    Runes scharfe mentale Stimme wurde sanfter. Wenn du ihn liebst, dann lass ihn gehen, Süße! Du kannst nicht sein Leben leben, und die Dunklen Fae werden niemals zulassen, dass ein Wyr den Thron mit dir teilt.
    Sie nickte, fühlte sich aber außerstande, etwas zu sagen. »Fee?«
    Lass ihn gehen, Süße!
    Sie fühlte tief in sich hinein, bekam ihr Rückgrat zu fassen und richtete es auf. Dann zwang sie ihre Arme und Beine, sich von ihm zu lösen. »Lass mich aufstehen!«
    Er zog den Kopf zurück und sah sie stirnrunzelnd an. Mit scharfem Blick erfasste er, dass sie bleich wirkte und ihre gestuften schwarzen Haarspitzen zerzaust waren. Noch wenige Augenblicke zuvor hatte sie rosig ausgesehen, und ihre Haut war vor Lust gerötet gewesen. Ihre ungeheuer großen Augen waren geweitet und unendlich tief. Mit ruhiger Stimme sagte er: »Ich glaube nicht, dass ich das tun sollte.«
    Sie blickte ihn fest an. »Bitte lass mich jetzt aufstehen, Tiago!«
    Sein Gesicht verkrampfte sich. Er hob sie hoch und stand auf, dann ließ er sie an seinem Körper hinabgleiten, bis ihre Füße den Boden berührten, wobei er sie absichtlich die pralle Wölbung seiner Erektion spüren ließ. Er betrachtete die grazile, schlanke Kontur ihres Halses, als sie schwer schluckte. Sie wollte zurückweichen, doch er ergriff ihre Ellbogen und hielt sie fest. Immer wenn er sie gehen ließ, geschah etwas Schlimmes. Diesen Fehler würde er so schnell nicht noch einmal machen. »Also«, sagte er. »Jetzt erklär mir, was los ist!«
    Sie legte die Hände auf seine Brust und spreizte die Finger. An ihm war kein Gramm Fleisch zu viel. Er bestand nur aus Muskeln, Sehnen und Knochen; sein Körper war von einem unvorstellbar langen Leben voller Kämpfe geformt worden. Sie richtete den Blick auf ihre Hände, weil das leichter war, als in sein angespanntes, besorgtes Gesicht zu sehen.
    Ihr fiel etwas auf, das sie schon seit einiger Zeit unterschwellig wahrgenommen hatte. Zwar wummerte noch immer Tanzmusik durch die Wände, aber ansonsten hörte sie nichts mehr, keine Schritte, kein Gläserklirren, kein Gelächter oder sonstige Geräusche, die eine gut besuchte Bar normalerweise erfüllten. Aryal und Rune mussten dem Besitzer eine Entschädigung versprochen und das Gebäude geräumt haben, was davon zeugte, wie besorgt sie waren. Die beiden Wächter würden Wache halten und warten, sie beschützen und jeden anderen fernhalten, denn wenn sich Tiago in diesem Moment mit ihr paarte, war er für jeden außer ihr eine Gefahr.
    Sie wollte ihm so vieles sagen.
    Angefangen mit »Ich liebe dich«.
    Sag es nicht!
    »Du hast gesagt, du würdest nicht gehen«, sagte sie.
    Er rührte sich nicht unter ihren Händen, sondern stand fest und unerbittlich wie ein Fels. »Das werde ich auch nicht.«
    Ich brauche dich.
    Verkneif’s dir!
    »Doch, das wirst du«, erklärte sie seiner Brust. »Du musst. Du wirst nichts dagegen tun können.«
    »Ich bleibe«, sagte der Donnervogel. Draußen zuckte ein Blitzstrahl. »Und keine Macht oder Magie der Welt kann daran etwas ändern.«
    Wieder baute sich in ihrer Brust dieser unerträgliche Druck auf. Er trieb sie an. »Dragos wird dich rufen«, sagte sie mit brüchiger Stimme. »Und du wirst zu ihm zurückfliegen wie ein Falke auf den Arm seines Herrn. Oder irgendwo in der Welt bricht ein Konflikt aus, und du fliegst davon, um in den Krieg zu ziehen. Das tust du immer, Tiago. Du fliegst davon. Das bist du. Das macht dich aus.«
    Schwer atmend blickte er sie an, ohne etwas zu sagen. Sie war blind vor Schmerz.
    Sie hatte nicht vorgehabt, es ihm zu sagen, aber der Druck presste die Worte aus ihr heraus. »Ich werde heiraten müssen.« Die Worte brannten wie Meteoriten zwischen ihnen. »Ich muss sofort anfangen, nach einem Ehemann Ausschau zu halten.«
    Seine Augen flackerten jetzt gänzlich weiß. Er verkündete: »Den Teufel wirst du!«
    In ihrem Magen brodelte es. Sie hatte gewusst, dass es schwierig werden würde. Nur war es noch viel schwieriger, als sie es sich vorgestellt hatte. »Er muss … « Sie musste

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